FCM-Legende im Interview Tränen im Auto: Christian Becks schwerster Moment beim 1. FCM - und seine Rückkehr
Nach dem überraschenden Ende seiner Spielerkarriere beim FCM war das nicht das Ende für Christian Beck bei den Magdeburgern. Im Podcast verriet er einiges aus seiner Zeit beim Club - und warum er fast in Südkorea gelandet wäre.
Magdeburg/DUR - Achteinhalb Jahre schnürte Christian Beck seine Fußballschuhe für den 1. FC Magdeburg. Zwischen Januar 2013 und Juni 2021 absolvierte der Stürmer 320 Pflichtspiele für Blau-Weiß, in denen er 149 Tore schoss. Mit dem FCM stieg er von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga auf und blieb auch nach dem erstmaligen Abstieg aus dem Unterhaus 2019 an Bord.
Heute ist der 36-Jährige weiter in den Diensten des Clubs aktiv. Allerdings nicht mehr auf dem Rasen, sondern hinter den Kulissen. Davon berichtete er in der neuesten Folge des vereinseigenen Podcasts.
Verlockende Angebote für Beck während seiner Zeit beim FCM
Beck verkörpert einen Spielertypen, wie es ihn heutzutage selten gibt. Er hat sein Herz an Magdeburg verloren und ein Wechsel zu einem anderen Verein war während seiner Zeit beim FCM kein Thema. Auch wenn es verlockende Angebote gab.
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Zum Beispiel: Paderborn mit Stefan Effenberg damals. "Sören Osterland war Co-Trainer, die hatten schon mal angefragt, ob ich kommen möchte. Ich war auch in Paderborn beim Gespräch”, verriet Beck und ergänzte: “Für mich war aber relativ schnell klar: Du hast dir in Magdeburg etwas aufgebaut und das möchtest du nicht einfach so wegwerfen.”
Sogar ein Verein aus Fernost hatte Interesse an dem Torjäger. “Nach dem Abstieg aus der zweiten Liga gab es ein Angebot aus Südkorea. Aber da war gerade meine Tochter geboren”, erklärte er. Ein Wechsel schloss sich damit aus.
FCM und Beck: Das Job-Versprechen aus Magdeburg
Im Frühjahr 2021 neigte sich Becks Ära beim FCM jedoch dem Ende entgegen. Unter Trainer Christian Titz kam der Stürmer kaum mehr zum Zug und sein Vertrag wurde nicht verlängert.
Das traf den Spieler, der über acht Jahre mit dem Club durch dick und dünn ging, sehr hart. “Nach dem Gespräch mit Christian Titz und Otmar Schork habe ich mich ins Auto gesetzt und habe erstmal bitterlich geweint, weil ich immer dachte, meine Karriere geht in Magdeburg zu Ende”, erzählt Beck.
Allerdings hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits die Zusage, dass er nach seinem Abschied vom FCM irgendwann zurückkehren und eine Tätigkeit im Vereinsumfeld aufnehmen könne, erklärte Beck. Und so kam es, dass er zwei Jahre später eine Stelle im Bereich “Marketing & Vertrieb” übernahm.
Vom Fußballplatz auf den Bürostuhl, eine gewisse Umstellung für den Vollblutkicker. “Wenn ich ehrlich bin: Ich habe mich nie im Büro gesehen. Ich wollte immer etwas Aktives machen. Aber es macht viel Spaß”, so Beck.
Zu seinen Aufgaben gehöre laut "Beckus", die Sponsoren und Partnern des 1. FC Magdeburg zu betreuen. Einige davon kenne er bereits von seiner Zeit als Fußballprofi. Genauso wie im Sport zeige er sich auch in seiner neuen Funktion ehrgeizig und könne Ergebnisse verbuchen. Beck: “Es ist natürlich schön, wenn man mit den Partnern spricht, Verträge verlängert und dann einen eigenen Erfolg feiert.”
Christian Beck ist ein Familienmensch und betont immer wieder, wie kinderlieb er ist. Kein Wunder also, dass er auch in der Fußballschule des FCM eingebunden ist und dort Aktionen für Kinder begleitet. Zum Beispiel das wöchentliche Videoformat “Kick it like Beckus”, in dem er seine Lieblingsübungen mit dem runden Leder präsentiert.
Kein Ende in Sicht: Beck weiter auf dem Fußballplatz aktiv
Seine Fußballkarriere wiederum ist noch gar nicht vorbei. Seit Sommer 2023 läuft die FCM-Legende für den FSV Schöningen auf und geht in der Oberliga Niedersachsen auf Torejagd. “Man möchte das nicht missen: in der Kabine mit den Jungs auch mal Quatsch zu machen. Als Stürmer auf dem Platz zu stehen und Tore zu machen macht mir immer noch Spaß, ob es in der zweiten oder in der Oberliga ist”, so Beck.
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25 Tore in 49 Partien stehen aktuell für den Stürmer beim FSV zu Buche. Und das Ende seiner Laufbahn stehe laut dem Stürmer noch nicht fest: “Ich denke schon, dass es meine letzte Saison ist, aber sag niemals nie. Körperlich fühle ich mich noch sehr gut. Deswegen muss man sich die nächsten Wochen zusammensetzen und schauen, was dabei herumkommt”.
Vor kurzem war der 36-Jährige auch wieder für den FCM im Einsatz, für die Traditionsmannschaft. Bei einem Benefizturnier in Etgersleben gab er sein Debüt für die Auswahl, der Ex-FCM-Spieler schoss fünf Tore. “Ich habe da richtig Lust drauf und möchte nach meiner aktiven Karriere dort gerne weiterspielen”, macht Beck klar. Möglich sei, dass er schon bei den Turnieren im Winter wieder am Start sein könnte.
FCM: Wiedersehen mit 2015er-Mannschaft in der Planung
2025 steht für Beck auf jeden Fall ein besonderes Jubiläum auf dem Programm. Der Aufstieg in die 3. Liga, an dem er mit seinen Toren maßgeblich beteiligt war, jährt sich zum zehnten Mal.
Zu diesem Anlass könnte es durchaus zu einem Schaulaufen der einstigen Helden kommen. “Das liegt nicht in meiner Hand. Es wäre natürlich cool, wenn wir im Stadion nochmal spielen könnten. Da geht der Auftrag an den 1. FC Magdeburg”, schmunzelte Beck.
Sollte es nicht mit einem Spiel klappen, wolle er aber trotzdem mit Ex-Kapitän und Präsidiumsmitglied Marius Sowislo dafür sorgen, die Truppe zusammen nach Magdeburg zu bekommen, um das Jubiläum gebührend zu feiern.