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  5. 1. FC Magdeburg: Choreo mit Nazi-Bezug - DFB ermittelt, FCM gibt Statement

Dritte Geldstrafe für Magdeburg Nach Nazi-Vorwürfen: FCM erklärt sich zur Fan-Choreografie - DFB ermittelt

Mit einer gewaltigen Choreo haben die Ultras des 1. FC Magdeburg das Stadion auf das Topspiel gegen den KSC eingestimmt. Die Botschaft wirft aber Fragen auf. Der DFB schaltet sich nun ein.

Aktualisiert: 24.09.2024, 11:10
Auf dem Rasen umkämpft, auf den Rängen stimmungsvoll: So startete das Zweitliga-Topspiel zwischen 1. FC Magdeburg und Karlsruher SC.
Auf dem Rasen umkämpft, auf den Rängen stimmungsvoll: So startete das Zweitliga-Topspiel zwischen 1. FC Magdeburg und Karlsruher SC. (Foto: Andreas Gora/dpa)

Magdeburg/DUR – Die Ultras des 1. FC Magdeburg haben am Sonntag beide Mannschaften mit einer riesigen Choreographie zum Topspiel auf dem Rasen empfangen.

Vor Anpfiff der Partie des FCM gegen den Karlsruher SC war die komplette Fantribüne mit blau-weißen Fahnen und Bannern bestückt. Die etwas martialisch klingende Botschaft der Fans in Block U: "Schützt die Heimat vor fremden Fahnen, schreitet voran und habt kein Erbarmen"

Was steckt hinter der Aussage? Laut dem "X"-Account "LSA Rechtsaußen", der in der rechten Szene in Sachsen-Anhalt recherchiert, handelt es sich dabei um Zeilen einer Magdeburger Nazi-Band namens "Rien ne va plus".

"Magdeburg Blau-Weiß" wollte am Montagmorgen unter anderem vom FCM in Erfahrung bringen, ob der Verein Banner vor Spielen abnehme und wie er das Thema generell beurteile. Auf den Fragenkatalog gab es vom Verein keine Antworten, die von "Magdeburg Blau-Weiß" gestellte Frist ließ der FCM kommentarlos verstreichen.

Am späten Montagnachmittag veröffentlichte der 1. FCM ein Statement zur diskutierten Choreografie der aktiven Fanszene. Darin heißt es, dass man sich "im ständigen Dialog mit der aktiven Fanszene" befinde. Man wolle "dieses Thema zeitnah, offen sowie mit hoher Priorität besprechen". 

Fest stünde, so der Verein weiter, dass der 1. FC Magdeburg uneingeschränkt für Toleranz und Vielfalt stehe und diese Werte von "großer Bedeutung" seien.

Deutscher Fußballbund nimmt Ermittlungen auf

Womöglich, so wird im FCM-Umfeld gemutmaßt, sei das Ziel der Aussage des Banners die Stadt Köthen. Die Stadt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld gilt als "Grenzstadt" zwischen den Fans des 1. FCM und des verfeindeten Halleschen FC.

Passend sei dazu die ausgerufene Parole an diesem Spieltag: "Köthen ist blau-weiß". Bestätigen lässt sich das bislang nicht. Vom "Block U" gab es noch keine Erklärung zur Choreo.

Auf Nachfrage von der Deutschen Presseagentur (dpa) an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) werde der Vorfall im Magdeburger Stadion vom Kontrollausschuss geprüft. Eine Stellungnahme des DFB werde jedoch nicht vor einer Bewertung durch die Sportgerichtsbarkeit erfolgen.

1. FC Magdeburg erwartet erneute Pyro-Strafe

Bei Anpfiff wurden dann auch noch mehrere blaue und weiße Rauchtöpfe gezündet, was eine Geldstrafe durch das DFB-Sportgericht zur Folge haben wird.

Es ist die bereits dritte Pyro-Strafe der noch jungen Saison, die für den 1. FC Magdeburg einmal mehr sehr teuer werden könnte. Schon in Offenbach und zuletzt in Köln hatten FCM-Fans gezündelt, die Strafsumme dürfte sich schon jetzt im Bereich von 100.000 Euro befinden.

Auch im gut gefüllten KSC-Gästeblock gab es eine Botschaft. "Freiheit für Ultras" war dort auf einem großen Banner zu lesen.