Mittelfeld in der Analyse FCM-Kapitän als Bankdrücker: Warum Amara Condé seinen Stammplatz verlor
Nach drei Spielen ohne Einsatz hofft Amara Condé auf eine erneute Chance gegen Schalke 04. Die Datenanalyse zeigt, wie er seinen Stammplatz verlor – und wie er ihn zurückbekommen könnte.
Magdeburg - Amara Condé, designierter Kapitän des 1. FC Magdeburg, befindet sich in dieser Saison in einer schwierigen Situation.
Nach seiner Auswechslung zur Halbzeit gegen Eintracht Braunschweig kam er in den letzten drei Spielen gar nicht mehr zum Einsatz, obwohl sogar Daniel Elfadli (gegen Kiel) und Jean Hugonet (gegen St.Pauli) zwischenzeitlich gesperrt fehlten. Was sind die Gründe dafür, dass der 27-Jährige derzeit so wenig Spielzeit bekommt?
Hervorragendes Passspiel, aber offensiv wie defensiv formschwächer
Condé agiert auch in dieser Saison wieder als Allrounder im zentralen Mittelfeld, hat aber im Vergleich zum Vorjahr einen deutlich geringeren Einfluss in der Defensive.
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Er ist zwar zuverlässig in seinen ballbezogenen Defensivaktionen, seine Anzahl an eroberten Bällen liegt jedoch deutlich unter dem Durchschnitt für seine Position und auch beim Zweikampfzugang und der Antizipation des gegnerischen Spiels kann er aktuell nicht glänzen.
Condés Passspiel befindet sich weiterhin auf Top-Liganiveau, sowohl in puncto Sicherheit als auch Raumgewinn. In den letzten Spielen hat er jedoch deutlich weniger Offensiv-Einfluss, kaum eigene Torgefahr und auch die Chancenkreation ist geringer als in den Vorjahren.
Konkurrenzvergleich: Gnaka mit Vorteilen als Allrounder, Hugonet und Krempicki als Spezialisten
Silas Gnaka befindet sich in dieser Saison auf einem hohen Zweitliganiveau und agiert ebenfalls in einer Allrounder-Rolle. Er ist in der Balleroberung ähnlich stark wie Condé, leitet aber deutlich mehr Offensivaktionen ein und ist sowohl bei der Chancenkreation, den Schlüsselpässen als auch der eigenen Torgefahr deutlich besser.
Nicht ohne Grund hat der 25-Jährige bereits sieben Torbeteiligungen gesammelt und ist der drittbeste Scorer beim 1.FC Magdeburg.
Jean Hugonet ist ein Defensivspezialist, der durch seine aggressive, zweikampforientierte Spielweise und Kopfballstärke überzeugt. Im Spiel mit dem Ball ist er jedoch schwächer als Condé und hat in puncto raumgewinnender Spielaufbau, Chancenkreation als auch Sicherheit in der Ballverteilung das Nachsehen.
Connor Krempicki ist insgesamt schwächer in der Ballverteilung und der Defensivarbeit als Amara Condé, hat dafür aber einen größeren Einfluss als offensiver Achter in der Gefahrenzone, bringt sich selbst besser in Abschlusspositionen und weist eine gute Chancenverwertung auf.
Mohammed El Hankouri bekleidet die „Achter“-Position nur selten, ist aber ein guter Dribbler und erzielt Raumgewinne hauptsächlich über seine Dynamik mit dem Ball am Fuß.
Wie kann Amara Condé den Club wieder als Stammspieler aufs Feld führen?
In der regulären 3-4-3-Grundordnung des FCM setzt Christian Titz in dieser Saison häufig auf eine Kombination aus „Allrounder“ und „Spezialist“ auf der „Doppel-Acht“ im zentralen Mittelfeld. Dabei hat Gnaka in dieser Saison aufgrund der Vorteile in Balleroberung und Offensivoutput als Allrounder leicht die Nase vorn.
Je nach taktischer Ausrichtung hat Trainer Christian Titz die Wahl, ob er neben Gnaka eher auf einen defensiveren (Hugonet), offensiveren (Krempicki) oder dynamischen (El Hankouri) Spieler zurückgreifen will.
Amara Condé hat in den letzten eineinhalb Saisons bewiesen als überdurchschnittlicher Zweitligaspieler agieren zu können – seine leichte Formschwäche in Verbindung mit der starken Saison von Gnaka kostete ihn aber zuletzt die Einsatzzeit.
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Um sich wieder dauerhaft für einen Stammplatz im FCM-Zentrum zu empfehlen, muss der Kapitän sich entweder defensiv oder offensiv steigern, um auch die Rolle neben Gnaka wieder gewinnbringend ausfüllen zu können.
Eine erste Chance bietet sich womöglich schon am Samstagabend, wenn Hugonet gegen den FC Schalke 04 gesperrt pausieren muss.