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  5. FC Magdeburg - 1. FC Nürnberg: Kulttrainer Merkel: Deftige Sprüchen und Achterbahn-Karriere

Deftige Sprüche und Achterbahn-Karriere Kulttrainer machte FCM-Gegner Nürnberg zum Deutschen Meister

Am Samstag tritt der 1. FC Nürnberg gegen den 1. FC Magdeburg im "Club"-Duell an. Wir werfen einen Blick auf eine FCN-Legende, die noch Jahre nach seinem Karriereende für Aufsehen sorgte.

Von Hans-Joachim Malli 06.03.2024, 17:36
Max Merkel, Sprücheklopfer und Trainerlegende, coachte in 85 Pflichtspielen den kommenden Gegner vom 1. FC Magdeburg, den 1. FC Nürnberg.
Max Merkel, Sprücheklopfer und Trainerlegende, coachte in 85 Pflichtspielen den kommenden Gegner vom 1. FC Magdeburg, den 1. FC Nürnberg. (Foto: IMAGO / Ferdi Hartung)

Magdeburg – Der 1. FC Nürnberg – am Samstag um 20.30 Uhr (live bei Sky und Sport1) zu Gast beim 1. FC Magdeburg, ist mit neun deutschen Meistertiteln noch immer Ranglistenzweiter hinter Rekordmeister Bayern München (33). Ein Trainer erlebte beim Club Meisterschaft und Rauswurf im selben Jahr – Max Merkel.

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Unangefochtener Rekordmeister ist mit 33 gewonnenen Meisterschaften der FC Bayern München. Die erste Deutsche Meisterschaft holten die „Roten“ aus der bayerischen Landeshauptstadt 1931. Da waren die Nürnberger bereits fünfmal deutscher Champion, nämlich 1920, 1921, 1924, 1925 und 1927.

Während der FC Bayern bis zum nächsten Meistertitel 38 Jahre warten musste, kamen die „Glubberer“ aus dem Frankenland 1936, 1948, 1961 und 1968 noch zu vier weiteren Meisterehren.

1. FC Nürnberg: Max Merkel - Der Mann, die Legende

Der letzte Meisterschaftsgewinn der Nürnberger 1968 war eng mit dem Namen Max Merkel verbunden. Der Kulttrainer aus Wien (verstorben 87-jährig 2006 in Putzbrunn bei München) verpasste 1961 mit Borussia Dortmund im Finale um die Meisterschaft gegen den 1. FC Nürnberg (0:3) seinen ersten Titel in Deutschland.

Anschließend heuerte Merkel bei 1860 München an, führte die Giesinger 1963 in die Bundesliga. Er unterlag mit dem TSV im Jahr 1965 im Finale um den Europapokal der Pokalsieger Westham United – ein Jahr später zudem im Viertelfinale Gegner des gerade gegründeten 1. FC Magdeburg – und holte 1966 mit dem TSV 1860 München dessen einzigen deutschen Meistertitel.

Das weckte Begehrlichkeiten am Valznerweiher, der Heimat des 1. FC Nürnberg, wo Merkel am 1. Januar 1967 das Traineramt übernahm. Die Saison 1966/67 beendete er mit dem Club als Rangzehnter. Doch bereits ein Jahr später feierte der als „harter Hund“ bekannte Coach mit den Franken deren neunte und bis heute letzte Meisterschaft.

Der Fall von Max Merkel als Trainer

Danach folgte aber das noch nie wieder dagewesene - der schnelle Niedergang von Meister Nürnberg, der am Ende der Saison 1968/69 schließlich als Tabellenletzter abstieg. Niemals zuvor und auch danach passierte dies einem amtierenden Deutschen Meister.

1:1-Unentschieden zwischen dem 1. FC Magdeburg und der SG Dynamo Dresden am 06. Mai.1990. Max Merkel (l.) gibt ein Interview, Im Hintergrund das Ernst-Grube-Stadion in Magdeburg.
1:1-Unentschieden zwischen dem 1. FC Magdeburg und der SG Dynamo Dresden am 06. Mai.1990. Max Merkel (l.) gibt ein Interview, Im Hintergrund das Ernst-Grube-Stadion in Magdeburg.
(Foto: IMAGO / Rust)

Danach ging er zu Atletico Madrid, führte die Spanier 1973 zur nationalen Meisterschaft. Später arbeitete Merkel unter anderem noch als Trainer von Schalke und jahrelanger „Bild“-Kolumnist.

Sprücheklopfer Merkel nach Karriereaus

Unvergessen ist Nürnbergs letzter Meistercoach Max Merkel für seine frechen Sprüche. Eine kleine Auswahl: „Spanien ist eigentlich ganz schön, wenn es dort bloß keine Spanier gäbe“, oder „Die wissen nicht einmal, dass im Ball Luft ist. Die glauben doch, der springt, weil ein Frosch drin ist“ (Merkel über Funktionäre).

Über Bruno Labaddia bemerkte Merkel: „Das Intelligenteste am Bruno ist sein Weisheitszahn“. Eine Bayern-Legende bekam auch sein Fett weg: „Mario Basler ist die teuerste Parkuhr der Welt. Er steht rum – und die Bayern stopfen das Geld rein.“

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Wie dem auch sein. So einen wie Merkel wünschen sich die Nürnberger möglicherweise zurück. Denn von einer erneuten deutschen Meisterschaft sind die Franken derzeit soweit entfernt wie der Mond vom Max-Morlock-Stadion.