Tiefenanalyse des Neuzugangs Verstärkung oder Ergänzung? Was Samuel Loric besser macht als seine FCM-Kollegen
Der 1. FC Magdeburg präsentierte in Samuel Loric einen neuen Außenverteidiger. Was sind seine Stärken und Schwächen und wie passt er zum FCM? Wir analysieren den neuen Spieler.
Magdeburg/DUR – Der neue Mann im Kader vom 1. FC Magdeburg, Samuel Loric, stand schon lange auf dem FCM-Wunschzettel. Die schwere Verletzung von Herbert Bockhorn und der Abstieg des Ex-Vereins von Loric machten den Deal möglich. Ein guter Transfer für den Club?
Wir schauen uns den Spieler anhand von Statistiken und Analyse-Daten, die uns virtualfootball zur Verfügung gestellt hat, ganz genau an und ziehen den Vergleich zu den gestandenen FCM-Spielern auf Lorics Position.
Samuel Loric ist 24 Jahre alt und 1,83 Meter groß. Sein Marktwert wird auf 400.000 Euro taxiert, ob der FCM eine Ablösesumme zahlte, ist nicht bekannt. Zuletzt spielte der Franzose in der Ligue 2 beim Verein Quevilly – Rouen Métropole, der frisch in die dritte französische Liga abgestiegen ist.
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In der vergangenen Saison absolvierte der gelernte Außenverteidiger Loric zwölf Spiele als Links- und fünf Partien als Rechtsverteidiger. Dort allerdings in einer klassischen Viererkette, anders als beim 1. FC Magdeburg.
Samuel Loric in der Analyse: Stärken
Samuel Loric gilt als ein bissiger Verteidiger. Das zeigt sich auch in seiner Zweikampfintensität, die mit 10,4 Defensivzweikämpfen auf 90 Minuten angegeben wird. Dabei gelingen dem Franzosen 12,5 Balleroberungen pro 90 Minuten. Seine Zweikampfquote beträgt 64,4 Prozent sowie 5,8 abgefangene Zuspiele pro Partie im Schnitt.
FCM-Cheftrainer Christian Titz sucht für seine Außenbahnen vor allem Spieler, die sich auch im Angriff einschalten. Mit Loric haben sie so einen Spieler gefunden. Er schlägt im Schnitt 3,5 Flanken pro Spiel und kommt auf 0,9 Shot Assist.
Hinzu kommt sein herausragendes Kopfballspiel (63 Prozent Erfolgsquote), was eklatant besser ist als bei seinen neuen Kollegen – dazu später mehr. Auch seine dynamischen Läufe mit dem Ball wussten Titz wohl zu gefallen, diese liegen bei 2,1 pro Spiel.
Samuel Loric in der Analyse: Stärken
Wo Licht, da auch Schatten. Der 24-Jährige verliert generell zu viele Bälle und das zu einfach. Auch seine Passquote ist nicht die stärkste und liegt bei nur 74 Prozent.
Lorics Ausbeute im Angriff zeigt sich derweil auch sehr überschaubar: Er erzielte in der vergangenen Saison nur ein Tor bei einem xG-Wert von 0,66 sowie null Assists bei einem deutlich höheren xA-Wert von 1,4 (Herbert Bockhorn: 3 Tore bei 2,0 xG und 2 Assists bei 1,8 xA; Mo El Hankouri: 5 Tore bei 3,4 xG und 0 Assists bei 0,52 xA).
Bedeutet: Samuel Loric zeigte sich bei seinem ehemaligen Verein zwar bei Angriffen nach vorne, konnte diese aber selten gewinnbringend ummünzen. Anders als Bockhorn und El Hankouri beim 1. FCM – die aber auch in einem anderen taktischen System spielten als Loric bei den Franzosen.
FCM-Neuzugang Loric: Seine Spielweise
Samuel Loric gilt als Spieler, der vorsichtig im Aufbauspiel agiert (6,4 progressive Pässe pro Spiel). Im eigenen Ballbesitz schiebt er weit vor mit dynamischen und progressiven Läufen mit dem Ball.
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Insgesamt dürfte der Franzose wohl wenig Probleme mit der Anpassung an eine Fünferkette haben. Seine häufigeren Ballverluste könnten unter Titz künftig besser abgesichert werden und Lorics Risikoverhalten und damit sein Zug zum Tor erhöht bzw. weiter ausgebaut werden.
Im Defensivverhalten zeigt er sich, wie bereits beschrieben, sehr umtriebig – erst recht im Vergleich mit seinen Kollegen. Loric führt im Schnitt pro Spiel 10,4 Defensivzweikämpfe, seine Kollegen Bockhorn (6,0), El Hankouri (3,2) und Lubambo Musonda (5,8) deutlich weniger.
Wie passt Samuel Loric zum 1. FC Magdeburg
Wo wird sich Samuel Loric also künftig im Kader von Christian Titz einfinden? Wird er ein Spieler für die Startelf, sobald er eingespielt ist? Immerhin hat Loric in manchen Bereichen deutlich die Nase vor seiner Konkurrenz vorn.
Er hat Vorteile in der Balleroberung (12,5 pro Spiel; Bockhorn 7,6; El Hankorui 3,6; Musonda 8,1) und zeigt sich stärker in der Antizipation (Loric 5,8; Bockhorn 4; El Hankorui 2,3; Musonda 4,1).
Außerdem ist er für den Titz’schen Kader ein echtes Upgrade, wenn es um das Kopfballspiel geht. Lorics Kopfballquote liegt bei 62,9 Prozent und damit teils massiv höher als bei seiner Konkurrenz auf dieser Position (Bockhorn 38 Prozent, El Hankouri 22,6 und Musonda 42,9).
Allerdings zeigt sich der Franzose immer wieder fehleranfällig. Aber nicht bemerkenswert auffälliger als El Hankouri oder Musonda. Allein Lorics Kurzpassspiel hängt den Kollegen deutlich hinterher: Sein Wert beläuft sich auf 74 Prozent, Bockhorn (79), El Hankouri (89) und Musonda (81) sind in dieser Disziplin besser. Da hat der Neue noch Nachholbedarf.
Fazit: Samuel Loric wird sich an den Spielstil des 1. FCM erst noch gewöhnen müssen, der vor allem sehr von kurzen Pässen, viel Ballbesitz und einer Variabilität zwischen Vierer- und Fünferkette in der Abwehr geprägt ist. Loric bringt aber eine gute Veranlagung mit, die dem Team helfen könnte. Er dürfte vor allem defensiv einen Fortschritt für den Club darstellen.