Dauerstreit mit der Stadt "Hilfeschrei": Nimmt der FCM die Trainingsplatz-Sanierung selbst in die Hand?
Das Gelände an der Avnet-Arena sollte schon lange saniert werden, passiert ist aber nichts. Der FCM sendet einen "Hilfeschrei" und geht nun eigene Wege.
Magdeburg/DUR – Im Dauerstreit mit der Stadt Magdeburg um die Modernisierung der Trainingsplätze hinter der Avnet-Arena hat der 1. FC Magdeburg nun einen neuen Plan: Nimmt er die Sache selbst in der Hand?
Im November 2022 hatte die Stadt die Sanierung für rund sieben Millionen Euro beschlossen, passiert ist seitdem nichts. Der Frust sitzt seit Monaten tief – beim FCM, der sich alleingelassen fühlt. Aber auch in der Lokalpolitik. Ausführlich berichtet die "Volksstimme" über die verfahrene Situation und einen möglichen Ausweg.
Demnach soll der geplante Baustart im März 2025 nicht mehr haltbar sein, da sich das Vergabeverfahren der Stadt massiv hinzieht. Verein und Politik beklagen zudem schlechte Kommunikation und Intransparenz. Die Verwaltung im Rathaus wehrt sich: "Die Stadt ist an Fristen und Verfahrensweisen der Vergabekammer gebunden."
Otmar Schork über FCM-Trainingsplätze: "Kein Hilferuf, sondern ein Hilfeschrei"
Das Ergebnis: Aktuell ist hinter der Avnet-Arena nur ein Kunstrasenplatz ohne Einschränkungen nutzbar, für alle Teams des 1. FC Magdeburg wohlgemerkt. "Ein Zustand, der den Anforderungen an einen professionellen Fußballverein und Zweitligisten in keiner Weise gerecht wird", teilte der FCM mit. Otmar Schork wird deutlich: "Es ist kein Hilferuf, sondern ein Hilfeschrei."
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Darum hat der Verein der Stadt nun vorgeschlagen, das Projekt selber umzusetzen. Das hatte der FCM schon bei Platz eins gestemmt, der im April eingeweiht wurde. "Wir würden den Anbieter, mit dem wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben, auch mit diesem Vorhaben betrauen", sagte Geschäftsführer Martin Geisthardt der Volksstimme. Man könne schnell beginnen und würde auch nicht teurer produzieren.
Das Geld der Stadt, also die eingeplanten sieben Millionen Euro, könnte der FCM trotzdem erhalten. Dies sei juristisch generell möglich. Laut Bericht soll der 1. FC Magdeburg konkrete Pläne an die Fraktionen geschickt haben. Damit es so weit kommt, müsste der Stadtrat aber das aktuelle Vergabeverfahren stoppen. Ausgang unklar.
Mit seinem Plan, hinter der Avnet-Arena ein neues Trainingszentrum zu bauen, ist der FCM laut Volksstimme-Bericht einen Schritt vorangekommen. Der Club erhielt das Baurecht von der Stadt, auch die Genehmigungen liegen vor. "Wir sind auf einem guten Weg, die beiden Funktionsgebäude umzusetzen", sagte Geisthardt, der die noch fehlenden Schritte schnell absolvieren will.