FCM hat sich schon positioniert Eintrittspreise wie in England? Was ein Sportökonom über die Bundesliga sagt
Alles wird teuer, auch Eintrittskarten für Freizeit-Events. Drohen in den Fußball-Stadien bald horrende Preise? Professor Christoph Breuer gibt Antworten.
Magdeburg/Köln/DUR/sid – Der Trend steigender Ticketpreise bei internationalen Sport-Großveranstaltungen dürfte sich in absehbarer Zeit nicht auf die Eintrittspreise für Spiele der Fußball-Bundesliga übertragen.
"Es gibt Respekt vor der Macht der Fans. Und man ist sich als Manager eben auch dessen bewusst, dass das Gesamterlebnis gemeinsam geschaffen wird", sagte Christoph Breuer, Professor der Sportökonomie an der Deutschen Sporthochschule Köln, im Gespräch mit dem SID.
Das Gesamterlebnis würde gefährdet werden, wenn Ticketpreise gerade im Stehplatzbereich übermäßig angezogen werden. Dann bestünde die Gefahr, dass "eben nicht mehr das Publikum in den Fußballstadien so stark vertreten ist, das für Stimmung sorgt", sagte der Experte.
FCM-Aufsichtsratchef ist gegen Erhöhung der Eintrittspreise
Ähnlich hatte sich zuletzt für den 1. FC Magdeburg auch Matthias Niedung geäußert. Der Chef des Aufsichtsrats hatte in einem Podcast über die Suche nach neuen Geldquellen gesprochen, dabei aber höhere Eintrittspreise so lange es geht ausgeschlossen.
Höhere Preise, wie sie Fans in England beispielsweise längst gewöhnt sind, stoßen hierzulande prinzipiell auf Ablehnung: "Deutschland ist ohnehin ein sehr preissensibles Land." Das gelte für "Änderungen der Benzinpreise", aber auch "die Bereitschaft, für Pay-TV-Abonnements im Sport Geld auszugeben", sagte Breuer.
Die Preisanpassungen im Fußball könnten laut Breuer eher die ohnehin schon teuren Karten wie etwa Business-Plätze mit Hospitality-Zugang treffen. Kleinere Anpassungen bei günstigen Tickets könnte es höchstens "im Bereich der Inflationsquote" geben.