FCM nutzt seine Chancen nicht Elfadli sieht Rot: 1. FC Magdeburg verliert Top-Spiel in Hamburg
Der FCM bleibt in Liga zwei im Krisenmodus: Trotz einer lange Zeit guten Leistung verlor Magdeburg am Samstagabend 0:2 beim HSV und dabei noch einen seiner wichtigsten Spieler.
Hamburg/Magdeburg – Der 1. FC Magdeburg hat das Top-Spiel der 2. Bundesliga am Samstagabend mit 0:2 (0:1) beim Hamburger SV verloren. Im ausverkauften Volksparkstadion war der FCM lange Zeit mindestens ebenbürtig, offensiv aber zu uneffektiv. Negativer Höhepunkt der Partie war die Rote Karte für Daniel Elfadli nach einem harten Foulspiel.
Zum ersten Mal überhaupt in dieser Saison schickte Trainer Christian Titz die gleiche Startelf des letzten Pflichtspiels auf den Rasen. Weil der FCM im DFB-Pokal gegen Holstein Kiel (7:6 nach Elfmeterschießen) eine starke erste Hälfte spielte, nahm der Trainer keine personellen Änderungen vor.
Und wie schon in Kiel war Magdeburg gleich voll da. Nach 40 Sekunden musste Hamburgs Miro Muheim gleich in höchster Not klären. Der HSV meldete sich offensiv in der achten Minute an, als Leon Bell Bell den Ball verlor und der Gastgeber konterte. Torjäger Robert Glatzel verzog beim Abschluss aber knapp.
HSV nutzt seine Chancen, der FCM nicht
Keine 60 Sekunden später jubelte der HSV dann doch. Nach einer schönen Kombination war wieder Glatzel frei, dessen Abschluss Cristiano Piccini noch artistisch klären konnte. Doch stand Laszlo Benes goldrichtig und drückte den Abpraller ins leere Tor zum 1:0 (9.).
Der FCM war nicht beeindruckt vom Rückstand und hätte durchaus ausgleichen können. Aber Jason Ceka (12.) und Luca Schuler (19.) machten viel zu wenig aus ihren hervorragenden Chancen.
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Es war ein munteres und mutig geführtes Spiel im Volksparkstadion, das der FCM mit mehr Ballbesitz und mehr Abschlüssen leicht dominierte. Nach 24 Minuten ruhte der Ball, weil die Gästefans reichlich Pyrotechnik zündeten und Schiedsrichter Florian Exner die Partie für rund zweieinhalb Minuten unterbrach.
Kurz vor der Pause tauchte Glatzel noch einmal gefährlich in Magdeburgs Strafraum auf (43.), auf der Gegenseite kamen Ceka und Baris Atik (45.) mit ihren Schüssen nicht durch. Weil auch Connor Krempicki bei seiner Chance in der Nachspielzeit einen Schritt zu spät kam, ging der FCM mit einem 0:1-Rückstand in die Pause.
1. FC Magdeburg: Luca Schuler als Sinnbild der FCM-Harmlosigkeit
Durchgang zwei begann mit einem Benes-Freistoß ans Außennetz (50.), dann war wieder der FCM an der Reihe. Schuler hatte plötzliche freie Bahn aufs HSV-Tor, verzögerte aber so sehr das Tempo, dass ihn William Mikelbrencis noch einholen und am Abschluss hindern konnte – vorbei war die Großchance. Wenige Sekunden später versuchte es Bockhorn mit links, verzog aber (54.).
Weil es beide Teams offensiv angehen ließen, eröffneten sie dem Gegner immer wieder Räume. So musste Dominik Reimann zweimal gegen den eingewechselten Jean-Luc Dompé klären (61.), Bockhorn fand derweil in Daniel Heuer Fernandes seinen Meister (65.).
Das vielleicht nicht bessere, aber das klar effektivere Team an diesem Abend war der HSV. Dompé hatte auf links viel Platz, vernaschte Piccini und flankte auf den zweiten Pfosten, wo Bakery Jatta das Kopfballduell gewann und zum 2:0 traf (72.). Nur eine Minute später zog erneut Dompé ab und Reimann hatte Glück, dass sein Abpraller von Benes knapp neben das Tor geköpft wurde (73.).
1. FC Magdeburg: Daniel Elfadli holt sich Rote Karte ab
Mit dem zweiten Hamburger Tor war die Partie praktisch entschieden. Und es kam noch schlimmer für den FCM. Für einen komplett unnötigen und überharten Einsatz an der gegnerischen Eckfahne sah Daniel Elfadli die Rote Karte von Schiedsrichter Exner (78.). Der FCM-„Sechser“ hatte Gegenspieler Stephan Ambrosius mit gestrecktem Bein an der Wade getroffen.
In den verbleibenden Minuten kontrollierte der HSV die Partie und hätte noch höher gewinnen können, Magdeburgs Widerstand war in Unterzahl gebrochen. Der FCM ist damit seit sieben Spielen in Serie sieglos in der 2. Bundesliga und muss den Blick immer mehr Richtung Abstiegszone richten. Nächster Gegner ist am 12. November (13.30 Uhr) Hansa Rostock in der MDCC-Arena.
Statistik: Hamburger SV - 1. FC Magdeburg 2:0 (1:0)
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Mikelbrencis, Ambrosius, Hadzikadunic, Muheim - Meffert (90.+4 Krahn), Pherai (59. Dompé), Benes (90.+4 Heyer) - Jatta, Glatzel (84. Németh), Königsdörffer (59. Poreba)
1. FC Magdeburg: Reimann - Piccini, Elfadli, Heber - Bockhorn, Gnaka (90.+4 Lawrence), Krempicki, Bell Bell, Ceka (59. T. Ito), Atik (82. Conde) - Schuler (82. Nollenberger)
Schiedsrichter: Florian Exner (Münster)
Zuschauer: 56.800
Tore: 1:0 Benes (9.), 2:0 Jatta (72.)
Gelbe Karten: Ambrosius (1) / Atik (7), Bockhorn (3)
Rote Karte: Elfadli (78./grobes Foulspiel)