Highlightspiel für Magdeburger Pokalspiel gegen HFC vor Aus: MSV Börde sendet Hilferuf
Ende Oktober sollte der Hallesche FC nach Magdeburg reisen, wo er im Sachsen-Anhalt-Pokal gegen den MSV Börde spielen müsste. Beim „sollte“ und „müsste“ könnte es bleiben – denn es droht die Spielabsage.
Magdeburg – Es sollte das Spiel der Spiele in dieser Saison für den Magdeburger Landesligisten aus dem Westen der Stadt, den MSV Börde, werden: Landespokal, der Gegner ein Drittligist, die Revanche nach 2017, als der MSV 0:3 verlor – es könnte nun ganz anders kommen.
„Was gibt es Attraktiveres, als ein Vergleich gegen den einzigen im Wettbewerb befindlichen Drittligist“, verkündet der MSV Börde am 16. Oktober in einer Pressemitteilung, rund zwei Wochen vor dem Landespokalspiel gegen den Halleschen FC.
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Man habe endlich seit 2017 wieder die 3. Hauptrunde erreicht, man freue sich umso mehr, dass der Hallesche FC zugelost wurde. „Für viele Spieler des MSV Börde wäre es der Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere gewesen“, heißt es weiter vom Siebtligisten.
"Wäre" es der Höhepunkt? Ein Umstand könnte das Spiel zum Kippen bringen, noch lange bevor ein Ball getreten wurde.
Hochsicherheitsspiel möglicher Nackenschlag für MSV Börde
Das Landespokalspiel müsste wegen verschiedener Sicherheitsvorkehrung verlegt werden, hieß es bereits vor einigen Tagen. Im Guts-Muths-Stadion an der Harsdorfer Straße, wo der MSV seine Spiele austrägt, könnten diese für das Spiel nicht gewährleistet werden. Die Kosten der Verlegung bringen den Landesligisten zum Straucheln – es folgt der Hilferuf an den Verband.
„Aufgrund der Einstufung des Spiels durch den Verband in ein Hochsicherheitsspiel, ist das Guths-Muths-Stadion nicht zulässig“, sagt der Medienbeauftragte des MSV Börde, Martin Riemann, im Exklusiv-Interview mit Magdeburg Blau-Weiß.
Es gehe vor allem um die Trennung der beiden Fanlager, die zwar keine Fehde untereinander haben. Dennoch handelt es sich bei den Gästen um den HFC, die Konflikte in der Vergangenheit mit dem Platzhirsch der Stadt, dem 1. FC Magdeburg, hallen nach – und das umso lauter, je näher der HFC an die Landeshauptstadt kommt. Offenbar ganz zum Verdruss des MSV Börde.
Germer-Stadion: Aufwand zu groß, Risiko zu hoch
Bereits 2017 traf der MSV auf den HFC. Schon damals mussten die West-Magdeburger umziehen, ins Heinrich-Germer-Stadion in Sudenburg, wo die Sicherheitsvorkehrungen, die der Verband für solch ein Match auferlegt, gewährleistet werden konnten. Darunter: ein separater Gästeeingang, ein eingezäunter Gästeblock, aber auch Zugänge zu Toiletten, die von den Heimfans abgetrennt sein müssen.
Der Umzug, ein finanzieller Kraftakt. Der MSV habe die Kosten für diesen schon 2017 ohne Hilfe des Verbands tragen müssen, behauptet Martin Riemann. Man werde „in finanzieller Hinsicht allein gelassen.“ Nur unter „großen Kraftanstrengungen und mit zusätzlichem Engagement der Vereinssponsoren“, sei das Pokalspiel damals laut Verein zustande gekommen. Nur so habe der MSV einen wirtschaftlichen Schaden verhindern können.
Anders 2023. Der Verein habe jüngst laut eigener Aussage gemeinsam mit dem verantwortlichen Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) und der Polizei das Ausweichstadion geprüft. Die Vor-Ort-Begehung habe gezeigt, dass es in diesem Jahr einen „wesentlich größeren Aufwand“ erfordere, das Stadion für das Pokalspiel herzurichten, „als das noch 2017 der Fall war“. Die Rede ist von einem hohen fünfstelligen Bereich. Das Risiko für den Verein: zu groß, zu unkalkulierbar.
MSV Börde: Großer Euphorie folgt herber Ernüchterung
Im Interview mit Magdeburg Blau-Weiß vom 12. Oktober hieß es vom Verein noch, dass man es 2017 „toll hinbekommen“ habe. Man sei sich sicher, dass man es auch dieses Jahr als „Highlight für den MSV Börde“ hinbekäme.
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Nur wenige Tage später folgt die Ernüchterung: „Nach umfänglicher Prüfung und sehr großem zeitlichen Aufwand stellen wir fest, dass […] wir finanziell nicht in der Lage sind, ein Spiel im Heinrich-Germer-Stadion auszutragen.“
Den vom FSA angesetzten Termin am 31. Oktober, also dem Spieltag gegen den HFC im Landespokal, sehe der Verein somit als „gefährdet“ an. Eine Bitte an den Halleschen FC, das Heimrecht zu tauschen und in Halle statt in Magdeburg zu spielen, habe der HFC abgelehnt. Nun geht der Hilferuf in Richtung FSA.