Beim FCM-Spiel gegen Braunschweig So ehrte der 1. FC Magdeburg die Opfer des Weihnachtsmarkt-Anschlags
Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt setzt der 1. FC Magdeburg und seine Fans ein starkes Zeichen des Zusammenhalts. Mehrere Aktionen fanden beim Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig statt. Doch ein Banner sorgte für Diskussionen.
Magdeburg/DUR – Das Spiel zwischen dem 1. FC Magdeburg und Eintracht Braunschweig in der 2. Bundesliga war ein besonderes. Es war das erste Heimspiel nach dem schrecklichen Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt, bei dem sechs Menschen getötet und hunderte verletzt wurden.
Zahlreiche Aktionen begleiteten das Spiel an diesem Freitagabend, das den Opfern und den Betroffenen des Attentats gewidmet war – mit einer unschönen Begleiterscheinung am Rande des Spielfeldes.
FCM-Aktionen vor Spiel gegen Eintracht Braunschweig
Der FCM lief beim Spiel mit einem schwarzen Sondertrikot und Hosen und Stutzen in den Farben der Magdeburger Stadtfarben Rot und Grün auf. Auf dem Jersey zu sehen war der Slogan "Magdeburg steht zusammen“.
Bereits vor dem Spiel verschenkte der Club 250 Karten für die Betroffenen des Anschlags. Vor Anpfiff wurde eine Schweigeminute gehalten. Und auch nach Spielbeginn blieb es in den beiden Fankurven sechs Minuten still. Eine Minute für jedes Todesopfer. Beide Fangruppierungen einigten sich vor dem Spiel darauf.
Auch Transparente wurden präsentiert. Bevor der Ball rollte, hielten die Spieler und Schiedsrichter einen Banner in die Höhe ("Unsere Gedanken sind bei allen Opfern und Verletzten. Gegen Hass und Gewalt“).
Ähnliches Bild vor der Magdeburger Nordkurve. Dort standen auf einem Transparent, das über die gesamte Länge gespannt war, die Worte: "In dunklen Stunden und tiefer Trauer. Magdeburg steht immer fest zusammen“). Und auch der Gästeblock von Eintracht Braunschweig würdigte die Opfer des Anschlags mit einem Transparent ("Stark bleiben, Magdeburg").
Provokantes Banner während FCM-Spiel
Während der Partie hielten die Fans auf den Magdeburger Stehplätzen ein weiteres Banner in die Luft. Darauf zu sehen: "Tamara, wir wissen, wo dein Auto steht. Auch ohne automatische Kennzeichenerfassung“.
Gemeint ist Tamara Zieschang, Innenministerin von Sachsen-Anhalt, die jüngst wegen eines Gesetzesentwurfs in der Kritik stand. Demnach soll in Sachsen-Anhalt ein neues Polizeigesetz in Kraft treten.
Im Land sollen künftig Kennzeichen von Autos automatisch erfasst und überwacht werden, um laut Zieschang "die Anreise von gewaltbereiten, teilweise international agierenden Hooligans“ zu verhindern.
Ein Ausreißer in dem sonst friedvollen und vor allem andächtigen Abend, der ganz im Zeichen des Zusammenhalts der Magdeburger und seinen Gästen stand.