DFL gibt Verteilung bekannt Zweitliga-Traditionsklubs sind die Verlierer bei TV-Geld-Verteilung
Die DFL präsentiert den neuen Verteilerschlüssel für die Mediengelder. Die Hoffnungen der Traditionsvereine aus Liga zwei zerschlagen sich.

Frankfurt (Main)/Magdeburg/DUR/sid – Keine Revolution nach dem großen Streit: Im Verteilungskampf um die Medienmilliarden haben die Traditionsvereine aus dem Unterhaus eine Niederlage kassiert.
Wie aus dem einstimmig vom Präsidium der Deutschen Fußball Liga (DFL) beschlossenen neuen Verteilerschlüssel hervorgeht, bleibt fast alles beim Alten. Die Hoffnungen der derzeit zweitklassigen „Großen“ wie dem Hamburger SV und Schalke 04, die auf mehr Geld gepocht hatten – sie haben sich zerschlagen.
Die rund 1,1 Milliarden Euro, die es ab der kommenden Spielzeit pro Saison für die deutschsprachigen Medienrechte gibt, werden auch zukünftig in einem Verhältnis von 80:20 zwischen der Bundesliga und der 2. Liga aufgeteilt. Auch bleiben die bisherigen Faktoren „Gleichverteilung, Leistung, Interesse und Nachwuchs samt ihrer bisherigen Gewichtung“ bestehen.
"Interesse" bleibt bei Verteilung der TV-Gelder nebensächlich
Vor allem die Säule „Interesse“ hatte in den vergangenen Wochen für teils hitzige Diskussionen gesorgt, hatten die Traditionsvereine aus dem Unterhaus doch gefordert, dass der Faktor des öffentlichen Interesses an den jeweiligen Vereinen künftig stärker gewichtet werden sollte. Doch die von diesen Klubs gewünschten Anpassungen blieben aus.
Lesen Sie hier: Wieviel TV-Gelder kassiert der 1. FC Magdeburg?
Der Gesamtanteil der Säule beträgt auch hier weiterhin drei Prozent, es kommt nur zu leichten Veränderungen. Ab der Saison 2025/26 „werden neben dem über eine Marktforschung ermittelten Interesse an jedem Klub auch die nationalen TV-Reichweiten sowie die Zahl der jeweiligen Vereinsmitglieder berücksichtigt“. Damit honoriere der Verteilerschlüssel „sowohl die Vereins- und Mitgliederarbeit als auch die Attraktivität der Clubs für TV-Zuschauer“.
Und was wurde noch verändert? So wurde zum Beispiel der Solidarbeitrag für nicht international spielende Vereine leicht erhöht. Auch werden zukünftig Einsätze von jungen Spielern „noch stärker gewichtet. Damit werden Clubs dazu ermutigt, junge, in Deutschland ausgebildete Spieler einzusetzen“.
Einstimmiges Ergebnis bei TV-Gelder-Verteilung erzielt
Die DFL ist zufrieden. Man habe „in konstruktiven, konzentrierten Diskussionen eine gute Weiterentwicklung des bewährten Schlüssels erreicht“, sagte DFL-Präsidiumssprecher Hans-Joachim Watzke: „Dazu haben die Mitglieder des Präsidiums verschiedenste Interessen bestmöglich zu einer Gesamtperspektive für den deutschen Profifußball zusammengeführt und am Ende ein einstimmiges Ergebnis erreicht.“
Dies sei nach der ausgesprochen erfolgreichen Rechte-Ausschreibung ein weiteres „sehr gutes Signal für den Ligaverband“, so der 65-Jährige.
Der aktuelle nationale Verteilerschlüssel habe sich nach Ansicht des Gremiums „auch im internationalen Vergleich bewährt“, schreibt die DFL. Er setzte „Anreize für sportliche Leistung und Wachstum – und folgt zugleich dem Prinzip eines solidarischen Miteinanders in einem Ligaverband aus 36 Clubs, das den deutschen Profifußball auszeichnet“.