Bochum/DUR - Bevor Bochums Trainer Uwe Rösler am vergangenen Wochenende nach dem 1:1 in Kiel zum Interview bei „Sky“ erschien, duschte der 56-Jährige erstmal. „Ich habe gefroren“, erzählte er nach der wohltuenden Erwärmung mit einem Lächeln im TV-Gespräch.

Rösler verspürte Kälte, weil er sich für ein besonderes Outfit entschied. Wie in bisher allen Partien als VfL-Coach trug der Ex-Magdeburger eine kurze Sporthose. Angesichts des ekligen Wetters in Kiel an dem Tag gewagt. Doch er wollte an dem Outfit festhalten.

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Er benutzt die kurze Hose als ein symbolisches Statement im Zweitliga-Abstiegskampf. Die klare Message: Man muss auch unangenehme Momente aushalten, es braucht Einsatzbereitschaft. An diesem kalten und windigen Tag in Kiel, ebenso insgesamt und an diesem Sonntag im Duell mit dem 1. FC Magdeburg (13.30 Uhr/Sky).

Tatsächlich scheint Herzblut ein wesentlicher Grund für den jüngsten Aufwärtstrend (vier Punkte in zwei Ligapartien und Pokal-Coup in Augsburg unter Rösler) zu sein. Die Mannschaft beißt, das passionierte Auftreten des neuen Trainers trägt Früchte.

Magdeburgs Interimstrainer sprach im Hinblick auf Rösler am Freitag von „viel Leidenschaft“. Und Bochums Keeper Timo Horn hatte gesagt: Der neue Coach sei „einer, der den Weg vorlebt“. Den Weg der Hingabe, die sich bei Rösler nicht nur an der kurzen Hose leicht erkennen lässt.

Am Spielfeld steht er aktiv-lautstark. Wie beschrieb es Verteidiger Leandro Morgalla der „Bild“ begeistert: „Er brennt an der Seitenlinie und pusht uns unglaublich.“ Und auch zu den Fans hat Rösler direkt eine Verbindung, peitsche sie gar vor seinem Debüt-Spiel gegen Hertha sein.

Auch an diesem Sonntag wird der gebürtige Altenburger wieder äußerst eifrig sein, auch an diesem Sonntag wird er wieder eine kurze Hose tragen. Gut, dass es diesmal ein sonniger Herbsttag ist in Bochum – und nicht so unangenehm wie in Kiel.