Wechsel nach Hannover perfekt! Titz-Abschied vom 1. FC Magdeburg offiziell bestätigt
Die lange Hängepartie um den Wechsel von FCM-Erfolgstrainer Christian Titz zu Hannover 96 ist beendet. Am Sonntag machten beide Klubs den Deal öffentlich.

Was sich in den vergangenen drei Wochen immer deutlicher abgezeichnet hatte, ist nun offiziell: Christian Titz verlässt Fußball-Zweitligist 1. FC Magdeburg mit sofortiger Wirkung und schließt sich zusammen mit Co-Trainer André Kilian Liga-Konkurrent Hannover 96 an. Dies haben beide Vereine am Sonntagmittag in entsprechenden Pressemitteilungen bestätigt.
Nachfolger Fiedler in den Startlöchern
„Die gemeinsame Zeit mit Christian Titz und André Kilian über mehr als vier Jahre war sehr intensiv und vor allem vom sportlichen Erfolg geprägt.“, lässt sich FCM-Sportchef Otmar Schork zitieren. "Vor allen Dingen der Zusammenhalt in der Mannschaft und im Trainerteam war außergewöhnlich gut. Das war mit ausschlaggebend, dass wir auch in schwierigen Phasen die Ruhe bewahrt haben und in der Sache kontinuierlich weitergearbeitet haben", so Schork, der mit Markus Fiedler vom Drittligisten VfB Stuttgart II aber bereits einen Nachfolger an der Hand haben soll.
Dieser wird in der Avnet Arena in große Fußstapfen treten. Zum einen hat Titz in den vergangenen viereinhalb Jahren Großartiges geleistet, indem er den FCM von einem Abstiegsplatz der 3. Liga bis ins Aufstiegsrennen der 2. Liga geführt hat. Zum anderen hat der 54-Jährige an der Elbe ein komplexes Spielsystem implementiert, dessen Fortführung für einen neuen Mann äußerst schwierig ist.
Hannover 96 wird für Titz ein Wagnis
Titz selbst, der stets betont hatte, wie gerne er in Magdeburg arbeitet und wie dankbar er dem Klub für das Vertrauen auch in schwierigen Zeiten war, hat sich den Abschied nicht leicht gemacht. Nach dem letzten Saisonspiel gegen Fortuna Düsseldorf (4:2) war er öffentlich komplett auf Tauchstation gegangen. „Ich bin dankbar, dass man mir das Vertrauen und die Verantwortung übertragen hat, das Traineramt bei Hannover 96 zu übernehmen. Jetzt bin ich sehr gespannt darauf, die Mannschaft und das Team drumherum kennenzulernen“, kommentiert der begehrte Fußballlehrer nun seine Entscheidung.
Hintergrund: So intensiv wurde um Titz verhandelt.
Die Niedersachsen hatten sich zuletzt intensiv um die Dienste von Titz bemüht, waren aber zunächst auf ordentlich Widerstand bei Schork gestoßen. Die Ablöseforderungen aus Magdeburg waren nicht ohne, die Verhandlungen zäh. Seit Mitte der Woche liegt aber eine Einigung vor, die sich auf rund 500.000 Euro plus Boni belaufen soll. Für Titz, der bis 2027 unterschrieben hat, ist dieser Wechsel freilich ein Wagnis, denn ein ruhiges Arbeiten ist bei 96 in der Vergangenheit für keinen Trainer möglich gewesen.
FCM-Planung kann Fahrt aufnehmen
Wirklich überrascht ist vom Abschied des Christian Titz im Lager der Blau-Weißen trotzdem niemand. In der Endphase der Saison hatte der Trainer immer wieder ein klares Bekenntnis zum Verein umschifft. Mit der Hinterlegung seines Wechselwunschs bei Sportchef Schork nach der 1:2-Pleite beim SC Paderborn zeichnete sich zudem ab, dass Titz nicht mehr zu halten sein würde.
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Die stattliche Ablösesumme, die der 1. FC Magdeburg erhält, ist sicherlich nur ein schwacher Trost für den Verein, der jetzt vor einem großen Umbruch steht. Das Positive: Nach Wochen der Ungewissheit herrscht nun endlich Klarheit. Dass Sportchef Otmar Schork alle Vorkehrungen getroffen und mit Fiedler eine spannende Nachfolge-Lösung parat hat, macht den Club wieder handlungsfähig. Die Personalplanungen bezüglich der Zu- und Abgänge dürften nun zügig an Fahrt aufnehmen.
Und das müssen sie auch, denn in der kommenden Woche beginnt der FCM seine Saisonvorbereitung mit den üblichen medizinischen Untersuchungen und Laktattests. Erstmals seit viereinhalb Jahren dann ohne Christian Titz. Nach der Wende waren lediglich Dirk Heyne und Jens Härtel länger als Cheftrainer beim Club im Amt. Es endet also eine Ära.