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Transfergerücht in der Analyse Kann eine Rückkehr von Florian Krüger dem 1. FCM helfen?

Florian Krüger wird beim 1. FC Magdeburg gehandelt. Aber wie gut ist der Mittelstürmer, der in der Jugend beim FCM spielte und eine außergewöhnliche Karriere hingelegt hat?

Von Nico Esche Aktualisiert: 05.06.2025, 10:33
Florian Krüger spielte zuletzt auf Leihbasis beim 1. FC Saarbrücken und verpasste in der Relegation gegen Eintracht Braunschweig den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Florian Krüger spielte zuletzt auf Leihbasis beim 1. FC Saarbrücken und verpasste in der Relegation gegen Eintracht Braunschweig den Aufstieg in die 2. Bundesliga. (Foto: imago/Jan Huebner)

Magdeburg/DUR – Die Gerüchteküche im Transfersommer 2025 ist bei den meisten Vereinen bereits im vollen Gange. Eine interessante Personalie, der eine Verbindung zum 1. FC Magdeburg nachgesagt wird, ist Florian Krüger. Was nicht nur an seiner Vergangenheit als FCM-Jugendspieler liegt.

In einer Analyse in Zusammenarbeit mit Virtualfootball klären wir auf, was Florian Krüger stark macht und wo der Stürmer noch Verbesserungspotenzial hat.

Krüger: Aufsteigender Stern im Jugendfußball

Bis Sommer 2015 spielte Krüger im FCM-Nachwuchs und verabschiedete sich mit zehn Saisontoren in der U17-Bundesliga. Bei seinem neuen Verein, der U17-Jugend vom FC Schalke 04, schlug er sofort ein und wurde Torschützenkönig der U17-Bundesliga-West – und das mit fast doppelt so vielen Toren (35 Tore) wie der Zweitplatzierte Kai Havertz (18).

Später, in der U19 vom FC Schalke, erzielte er in beiden Spielzeiten Tore und Vorlagen in zweistelliger Höhe. In Summe waren es in 71 Spielen stolze 88 Scorerpunkte.

Krügers Leistungsvergleiche aus der Vergangenheit.
Krügers Leistungsvergleiche aus der Vergangenheit.
(Grafik: virtualfootball)

Auch tat sich der gebürtige Staßfurter als Junioren-Nationalspieler in der deutschen Nationalmannschaft hervor. In 24 Spielen erzielte er sieben Tore und wurde im Jahr 2021 mit der U21-Nationalelf Europameister.

2018 gelang Florian Krüger den Sprung in den Männerbereich bei Erzgebirge Aue. Für die "Veilchen" absolvierte er in drei Saisons 82 Zweitligaspiele und kam am Ende auf sehr gute 40 Torbeteiligungen. In den Fokus der Bundesliga rückte Krüger vor allem mit seinen elf erzielten Toren und sieben Vorlagen in der Saison 2020/21. Sein Wechsel zum damaligen Erstligisten Arminia Bielefeld war dann nur noch Formsache.

FCM-Kandidat Krüger: Karriereknick in Bundesliga und Ausland

Bei den Ostwestfalen lief es allerdings weniger gut. In 27 Einsätzen kam Krüger nur auf drei Scorer im Oberhaus. Bielefeld stieg ab und Krüger entschied sich gegen den erneuten Schritt in die 2. Bundesliga und wechselte in die niederländische Eredivisie, zum FC Groningen. Doch es wurde sportlich nicht besser beim heute 26-jährigen Sachsen-Anhalter.

Weder bei Groningen (22 Spiele, sechs Scorer) noch bei Eintracht Braunschweig (22 Spiele, vier Scorer), wohin er zeitweise ausgeliehen wurde, konnte Krüger zünden. Sein Wechsel in die höchste belgische Liga, zu Beerschot VA, sollte frischen Wind in seine Karriere bringen. Doch auch dort konnte er nicht an seine Leistungen in der Zeit in Aue anknüpfen und verbuchte in Belgien in sieben Einsätzen keinen einzigen Scorer.

Im Winter 24/25 erfolgte eine Leihe zum 1. FC Saarbrücken, Krüger sollte bei den Saarländern als Ersatz von Ex-FCM-Stürmer Kai Brünker dienen. Die Leihe verlieh Krügers Karriere wieder Schub: Acht Tore und drei Vorlagen in 17 Einsätzen sprechen für ihn.

Krügers Stärken und Schwächen

Florian Krügers Karriere war bislang eine holprige, wie die Zahlen zeigen. Doch was macht den Mittelstürmer aus? Trotz 1,86 Meter Körpergröße ist er kein klassischer Zielspieler. Er zeigt sich auch wenig konstant in Kopfballduellen.

Seine Kernstärken liegen in den Attributen Abseits- und Aktionsradius auf dem Feld, progressives Passspiel, Chancenkreation und Chancenverwertung, bei letztem aber mit Formschwankungen. Er unterperformt seine „expected Goals“ (xG) sehr selten und zeigte in mancher Saison eine Überperformance.

Krügers Leistung betrachtet im Liga-internen Positionsvergleich.
Krügers Leistung betrachtet im Liga-internen Positionsvergleich.
(Grafik: virtualfootball)

In der Defensivarbeit zeigt sich Krüger zuverlässig in Defensivduellen und Antizipation. In Saarbrücken sogar mit einer für einen Stürmer herausragenden Zweikampfquote von 58 Prozent gegen den Ball. Auch in der Dynamik und Tempoläufen mit dem Ball sticht Krüger heraus sowie bei der Spielintegration. Und auch vernünftige Flanken kann er schlagen, sollte er auf mal auf den Flügel ausweichen.

Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Verbesserungspotenzial hat der ehemalige Magdeburger bei der Ballbehauptung in Offensivduellen. Und auch Dribblings sind nicht seine Stärke. Dort liegt seine Erfolgsquote bei gerade einmal 40 Prozent.

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Auch angesprochene Kopfbälle sind ebenso dürftig, zudem ist die Chancenqualität und eigene Torgefahr bei ihm ausbaufähig. Mit dem Hinweis, dass er in den Stationen vor seiner Zeit bei Saarbrücken zu selten in gute Abschlusspositionen gekommen ist.

Die Spielweise von Florian Krüger

Wie könnte sich Florian Krüger also in das Spiel vom 1. FC Magdeburg einfügen, sollte er den Wechsel an den Heinz-Krügel-Platz wagen? Krüger ist ein mitspielender Stürmer, der sich gerne auch tiefer fallen lässt, um Bälle zu erhalten oder selbst auf die Flügel auszuweichen.

So performte Florian Krüger im Jahr 2025 beim 1. FC Saarbrücken.
So performte Florian Krüger im Jahr 2025 beim 1. FC Saarbrücken.
(Grafik: virtualfootball)

Er kann als zweite Spitze oder Linksaußen eingesetzt werden. Als "Mobiler Stürmer“ oder als "Hängende Spitze“ performte er auf hohem Zweitliganiveau. Einen klassischen Zielspieler könnte der 1. FCM in Krüger aber nicht erwarten.

Seine Arbeitsrate im Gegenpressing schwankte über die Saisons hinweg, die Qualität seiner Aktionen gegen den Ball ist aber gut. Trotz herausragender Torjäger-Qualitäten im Juniorenbereich ist die Rolle des "Knipsers" bei ihm in den vergangenen Jahren eine sehr schwankende.

Sollte der FCM mit ihm planen, dann eher als zweite Spitze. Zum Beispiel bei einem möglichen Abgang von Martijn Kaars oder als Spieler neben Alexander Ahl-Holmström.