Magdeburg/DUR - Kreativkopf Baris Atik ist beim 1. FC Magdeburg so etwas wie der Seismograph für aktuelle Stimmungen. Vor einer Woche - nach dem trostlosen 0:2 gegen den FC Schalke 04 - stand der 30-Jährige mit Tränen in den Augen vor dem Fanblock.

Sieben Tage und eine weitere Niederlage ohne eigenes Tor später ist die Situation des Clubs nicht extrem viel besser. Doch die Tristesse, ja fast schon Resignation, ist einer gewissen Jetzt-erst-Recht-Stimmung gewichen.

Interessant: Das sagen die Führungsspieler zur Trainerfrage.

Natürlich hat sich die Ausgangslage des Tabellen-18. nicht verbessert. Und im Wildpark war auch erstmal nur die Leistung besser, was nach der biederen Vorstellung gegen die Königsblauen nicht sonderlich schwierig war. Das Ergebnis aber blieb in Form einer ärgerlichen Pleite gleich.

Wieder befinden sich die Blau-Weißen nun in einer neuen Woche, wo sich für sie unverändert die große Frage stellt: Wann gelingt endlich der erste Sieg nach der langen Durststrecke? Vielleicht an diesem Sonntag (13.30 Uhr, Sky) gegen die SV Elversberg?

Dennoch traten die Blau-Weißen die Heimreise aus Baden erhobenen Hauptes an. Sie hatten den heimstarken KSC am Rande einer Niederlage. Ein Remis wäre sehr verdient gewesen, ein Auswärtssieg möglich. Das Spiel aber ging verloren, weil ein gut getretener Freistoß und ein gut ausgeführter Kopfball eben manchmal schwierig zu verteidigen seien, wie Abwehrchef Marcus Mathisen befand.

Der 1. FC Magdeburg aber will eben das Positive aus dem Spiel in Karlsruhe mitnehmen. Seine Moral, seine Leistung und natürlich sein Selbstvertrauen, mit dem er in der Fremde trotz Krise im Nacken phasenweise das Spiel diktierte.

Im Gespräch mit der Presse hob der angezählte Trainer Markus Fiedler genau das hervor. Ebenso wie es Kapitän Dominik Reimann oder Verteidiger Jean Hugonet taten. Der Auftritt beim KSC ist der einzige Strohhalm, nach dem der Club aktuell greifen kann.

Seismograph Atik weiß das und tut es deshalb umso kräftiger. Via Instagram wandte sich der Publikumsliebling nach dem Spiel deshalb an die Fans, die derzeit längst nicht alle so loyal hinter ihrem Verein stehen wie die mitgereisten Anhänger vor Ort in Karlsruhe.

"Ich verspreche euch: Wir werden noch härter arbeiten, noch stärker an uns glauben und alles geben, um da wieder rauszukommen. Ich bin fest davon überzeugt: Wir schaffen das", schrieb Atik.

Den Weg aus der Krise müsse sein FCM wie auch in ähnlichen Momenten in der Vergangenheit über die Geschlossenheit finden. "Wir haben gemeinsam schon viele schwierige Momente überstanden - und auch diesmal werden wir das zusammen schaffen", ist sich der Offensivkünstler sicher.

Ob er dabei im kommenden, so wichtigen Heimspiel gegen Elversberg helfen kann, ist derzeit offen. In Karlsruhe wurde Atik mit muskulären Problemen ausgewechselt. Er sei aktuell in Behandlung und der Club warte die weitere Entwicklung ab, hieß es am Montag auf Nachfrage. Gleiches gelte für Tobias Müller.