Kommentar zum HSV-Transfer Trotz Schmerzen: FCM hat beim Elfadli-Deal viel richtig gemacht
Natürlich gibt der 1. FC Magdeburg Stammkraft Daniel Elfadli nicht gerne an einen Konkurrenten ab. Am Ende hat der Club aber das Beste aus der Situation gemacht. Ein Kommentar.
Magdeburg/DUR – Jetzt also doch: Der 1. FC Magdeburg gibt Daniel Elfadli an den Hamburger SV ab. Damit erhält die bislang so starke Transferplanung des FCM einen ersten Kratzer – wenn auch nur einen kleinen.
Elfadli gehörte beim 1. FC Magdeburg zu den zwei, drei Feldspielern, die eigentlich immer gespielt haben. Trainer Christian Titz setzte seit fast zwei Saisons auf die zuverlässigen Dienste des "Sechsers". Elfadli war gesetzt und zeigte stabil gute Leistungen.
Sein Weggang tut dem FCM sportlich weh, aber das ist Teil des Geschäfts. Dass gute Spieler für Mittelklasse-Teams der 2. Bundesliga schwer zu halten sind, ein kein reines Magdeburger Problem. Rückschläge sind immer eingeplant und der FCM wurde angesichts der Vorgeschichte sicherlich nicht unvorbereitet getroffen. Insgesamt wickelte der Club den ungeliebten Deal vorteilhaft für sich ab.
1. FC Magdeburg betreibt sinnvolle Schadensbegrenzung bei Daniel Elfadli
Denn schon 2023 wollte der HSV Elfadli und der Spieler wollte nach Hamburg. Der FCM blieb damals hart, weil er nicht auf seinen Leistungsträger verzichten wollte. Am Klassenerhalt hatte Elfadli durchaus seinen Anteil, das gibt dem Verein recht.
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Jetzt ist Magdeburg in seiner Entwicklung ein Stück weiter, hat ein weiteres Jahr auf Zweitliga-Niveau eingenommen und schon acht Transfers für die kommende Saison eingetütet. Da tut der Weggang von Elfadli deutlich weniger weh als im Vorjahr.
Zumal Magdeburg noch eine (geschätzt) hohe sechsstellige Ablöse kassiert - 2025 wäre der Club leer ausgegangen und hätte den wechselwilligen Elfadli ablösefrei verloren. Auch so geht effektive Schadensbegrenzung im Profifußball.
Daniel Elfadli muss sich beim Hamburger SV erst einmal beweisen
Das eingenommene Geld könnte jetzt wieder in den Kader investiert werden. Aber wer weiß, vielleicht ist der Elfadli-Nachfolger ja schon längst da?
Jean Hugonet und Silas Gnaka haben ihre Zweitliga-Tauglichkeit schon nachgewiesen, jüngst griff der FCM auch für Marcus Mathisen tief in die Tasche. Und Trainer Titz ist zudem dafür bekannt, Spieler auf fremden Positionen neu zu erfinden. Da bietet der Verlust des Stamm-Sechsers durchaus Möglichkeiten für Titzsche Kreativität.
Am Ende ist es wirtschaftlich richtig und sportlich zumindest nachvollziehbar, dass der FCM dem Wechselwunsch seines Spielers im zweiten Anlauf entsprach. Und ob Daniel Elfadli in Hamburg eine ähnlich steile Karriere hinlegt, wie es ihm in Magdeburg gelang, ist längst noch nicht bewiesen. Beim großen HSV weht bekanntlich ein ganz anderer Wind.