FCM-Niederlage gegen Braunschweig War ein Zettel Schuld? Jean Hugonet nimmt Gegentor auf seine Kappe
Das Gegentor des 1. FC Magdeburg gegen die Eintracht hatte eine kuriose Vorgeschichte. So hat sie Pechvogel Jean Hugonet erlebt.

Magdeburg/DUR - "Nein", sagte Magdeburgs Jean Hugonet nach der 0:1-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig am MDR-Mikrofon klipp und klar. Mit dem Zettel, der ihm wenige Sekunden vor dem entscheidenden Gegentreffer von der Trainerbank gereicht worden war, hatte sein folgenschwerer Fehler nichts zu tun.
Zu einem anderen Schluss ließ sich jedoch recht leicht bei der Studie der Fernsehbilder kommen. Denn die Chronologie der Ereignisse unmittelbar bevor das Leder in der 82. Minute im FCM-Tor einschlug, war zumindest mal denkbar kurios.
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Philipp Hercher hatte für den ausgepowerten Alexander Nollenberger den Rasen betreten und übergab Hugonet im Vorbeigehen eine zu Papier gebrachte Botschaft des Trainerteams. Hercher war nach Tobias Müller, Falko Michel und Alexander Ahl-Holmström der vierte Magdeburger Joker auf dem Platz.
FCM: Wechsel stiften Verwirrung
Hugonet erklärte: "Nach den Wechseln hatten wir das Gefühl, dass wir nicht mehr wussten, wie wir spielen sollen. Das Trainerteam hat mir einfach ein Papier gegeben, wo die Elf stand mit den Positionen der Spieler."
Während der sonst so zuverlässige Franzose die angepasste Grundformation studierte, lief das Spiel weiter - und Hugonet wurde angespielt. Der Innenverteidiger leitete den Ball weiter zu Baris Atik, dieser klatschte ihn zurück, Hugonet wollte nach außen passen und spielte Torschütze Mehmet Aydin in die Füße.
Hugonet übernimmt die Verantwortung
Der Deutsch-Türke dribbelte durchs Mittelfeld, ließ den zur Rettung heraneilenden Hugonet noch einmal mit einem Tunnel aussteigen und traf kurz darauf mit einem Flatterball aus 32 Metern genau ins rechte Eck.
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"Ich verliere den Ball. Es geht in den Konter und ich bin unglücklich in der Verteidigung. Er geht durch meine Beine", erklärte Magdeburgs Unglücksrabe, der bei all diesen Aktionen noch immer den ominösen Zettel in der Hand hielt.
Später betonte Hugonet selbstkritisch: "Ich übernehme die Verantwortung für das Tor." Ob sein Konzentrationsfehler tatsächlich am Schriftstück des Trainers lag, weiß nur der 25-Jährige selbst.