"Hab viel Spaß heute und genieße es" Wie Emir Kuhinja seinen Traum-Einstand beim 1. FC Magdeburg beschreibt
Erster Ballkontakt, erstes Tor: Emir Kuhinja rettete dem FCM am Freitag gegen Kiel tief in der Nachspielzeit einen hochverdienten Punkt. Nachher gab es Komplimente - und der Stürmer gab ein Versprechen ab.
Magdeburg – Mit seinem ersten Ballkontakt für den 1. FC Magdeburg ließ Emir Kunhija am Freitagabend im Heimspiel des FCM gegen Holstein Kiel die MDCC-Arena erbeben.
Tief in der Nachspielzeit drückte der erst kurz zuvor eingewechselte Stürmer den Ball zum 1:1 über die Torlinie und rettete seinem neuen Club damit zumindest einen Punkt.
Erst vor einer Woche war der 21-Jährige aus der Regionalliga vom SGV Freiberg zum FCM geholt worden. Mit dem ersten Ballkontakt für den neuen Verein gleich zum Retter zu werden, das konnte Kuhinja selbst kaum glauben.
1. FC Magdeburg: Emir Kuhinja schreibt "Fußball-Märchen" gegen Holstein Kiel
"Es sollte heute so sein, das sind diese Fußball-Märchen. Ich kann es noch auch gar nicht fassen", sagte der Angreifer am Mikrofon des "MDR" und war zugleich mächtig stolz auf sein Debüt in der 2. Bundesliga: "Besser hätte ich es mir nicht erträumen können, auch wenn ich gerne gewonnen hätte. Aber den späten Ausgleich nehmen wir auch mit."
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Trainer Christian Titz hatte den Youngster erst in der Nachspielzeit als letzten "Joker" ins Spiel gebracht. "Hab viel Spaß heute und genieße es", hatte der Coach dem Spieler zuvor mitgegeben. Dass Kuhinja dann zum Ausgleich traf, machte Titz natürlich froh: "Es hat mich unglaublich gefreut für ihn und die Mannschaft, dass er da so hinbekommen hat."
Einmal mehr stach ein FCM-"Joker", es war bereits Tor Nummer zwölf durch Einwechselspieler. Auch Vorbereiter Tatsuya Ito war zuvor von der Bank gekommen, ebenso wie Alexander Nollenberger, der den Treffer mit einem beherzten Antritt und einer Flanke eingeleitet hatte.
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Zwar wusste auch Titz, dass bei Kuhinjas spätem Tor "ein bisschen Glück" mit im Spiel war, doch sagte der Coach auch: "Der Fußball schreibt solche Geschichten."
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Mit der Leistung seiner Mannschaft vor 20.097 Zuschauern war Titz derweil nur in Halbzeit zwei zufrieden. Zuvor war er "selbst überrascht" davon, wie schwach sein Team agierte. Erst nach taktischen und personellem Umstellungen zur Pause wurde es besser.
"Die zweite Halbzeit war es ein Sturmlauf, wir sind immer wieder angelaufen und haben viele Chancen erspielt", lobte Titz das FCM-Comeback mit zumindest halbwegs versöhnlichem Ende: "Der Zeitpunkt des Ausgleichs war natürlich glücklich, aber wir hätten das Spiel in der zweiten Halbzeit eigentlich noch drehen müssen."
Und Emir Kuhinja? Der dankte artig für das Vertrauen des FCM, der Wechsel sei eine "Riesenchance" für ihn. Das Tor dürfte ihm zusätzlichen Auftrieb geben. "Ich weiß, was ich draufhabe. Die Trainer wissen das auch, sie kennen meine Qualitäten", sagte der 21-Jährige durchaus selbstbewusst: "Mal sehen, wie viele Tore ich noch mache. Aber ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben!"