Odeg bleibt auf Kosten sitzen Verwüsteter Zug: Warum die FCM-Fans rechtlich nicht belangt werden können
Auf der Rückreise vom Auswärtsspiel in Berlin hatten Fans des 1. FC Magdeburg eine Regionalbahn massiv verwüstet. Ein Bericht nennt nur Details und klärt wichtige Fragen.
Magdeburg/BerlinDUR/bbi – Auf der Rückreise vom Auswärtsspiel des 1. FC Magdeburg bei Hertha BSC Berlin am 16. Februar 2024 hatten FCM-Fans einen Regionalzug der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (Odeg) massiv verwüstet. Eine Recherche des RBB nennt nun Details zu den Vorfällen.
Zugführer Tobias Brauhart hatte das Ausmaß der Verwüstung mit einem Handyvideo dokumentiert und öffentlich gemacht. Der RBB beziffert die Schadenshöhe nun auf 25.000 Euro. Zahlen muss diese Summe Zugbetreiber Odeg selbst.
Der 1. FC Magdeburg kann für die Vergehen seiner Fans im öffentlichen Raum nicht haftbar gemacht werden. "Rechtlich ist das völlig unhaltbar", sagte Rechtsanwalt René Lau dem RBB. Die einzige Möglichkeit wäre es gewesen, die Täter ausfindig zu machen und vor Gericht zu bringen.
1. FC Magdeburg: Zugrandalierer bleiben unerkannt
Das war aber nicht möglich, weil die Randalierer vor ihrer Tat alle Videokameras im Zug abgeklebt hatten. Und so kann die Odeg sich zivilrechtlich nicht an konkrete Personen wenden mit ihrer Forderung. "Wenn die den Schädiger nicht ermitteln können, dann geht das Ganze ins Leere", sagte Anwalt Lau.
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Aktionen wie die der FCM-Fans vom 16. Februar sind im deutschen Fußball keine Einzelfälle. "Solche Gewaltausbrüche und Sachbeschädigungen gehören zur jüngeren Geschichte des Fußballs dazu, so bedauerlich das ist", wird Fanforscher Harald Lange im Bericht zitiert. Allein die Deutsche Bahn zahlt pro Jahr rund zwei Millionen Euro für Kosten, die durch Fußballspiele entstehen.
Am Spieltag waren rund 17.000 Fans des 1. FC Magdeburg in Berlin unterwegs, machten tolle Stimmung im Stadion und blieben friedlich. Die Taten aus dem Regionalzug wurden von einer sehr kleinen Gruppe verübt, strahlen aber massiv negativ auf die Fanszene ab.
1. FC Magdeburg distanziert sich von Zugverwüstung seiner Fans
"Der Zug wird dominiert von einer Fangruppe und im Zuge dieser Anonymität in der Gruppe passieren dann solche Übergriffe, wo einzelne untertauchen können und sich dann in Vandalismus üben", erklärte Fanforscher Lange. Auch Alkohol spiele dabei oft eine große Rolle.
Der 1. FC Magdeburg hatte die Zugverwüstung anschließend verurteilt und sich distanziert. Der Verein teilte auch mit: "Allerdings sind wir hier nicht passiv legitimiert und solche Straftaten erfolgen willkürlich. Wir können die Wut und den Frust der Geschädigten jedoch natürlich nachvollziehen."