1. FC Magdeburg News
  2. >
  3. News
  4. >
  5. FC Magdeburg besiegt FC Bayern: Was machen die FCM-Pokalhelden heute?

23 Jahre nach der Sensation Legendärer Sieg gegen Bayern: Was wurde aus Magdeburgs Pokalhelden von 2000?

Der Sieg als Oberligist im DFB-Pokal gegen den großen FC Bayern München hat einen festen Platz in der Vereinsgeschichte des 1. FC Magdeburg. Was machen die Helden von damals heute?

Von DUR 04.12.2023, 06:00
Viel Häme für den FC Bayern München nach der Niederlage im DFB-Pokal 2000 beim 1. FC Magdeburg.
Viel Häme für den FC Bayern München nach der Niederlage im DFB-Pokal 2000 beim 1. FC Magdeburg. (Foto: imago/Comsport)

Magdeburg – Am 1. November 2000 wurden im Ernst-Grube-Stadion Helden geboren. Der 1. FC Magdeburg warf als Oberligist sensationell den FC Bayern München aus dem DFB-Pokal - 5:3 hieß es nach 120 Minuten und einem dramatischen Elfmeterschießen für den krassen Außenseiter.

Mit dem Sieg schrieb das Team von Trainer Eberhard Vogel Fußball-Geschichte und blamierte das Star-Ensemble von Ottmar Hitzfeld bis auf die Knochen. Gut 23 Jahre ist das alles her, am Dienstagabend (18 Uhr) hat der FCM gegen Fortuna Düsseldorf erneut die Chance, ins Viertelfinale einzuziehen.

Wir schauen, was aus den Magdeburger DFB-Pokal-Helden von 2000 anschließend geworden ist und was sie heute machen.

Lesen Sie hier: Die denkwürdigsten DFB-Pokalspiele des 1. FC Magdeburg

Miroslaw Dreszer: Der Pole im FCM-Tor wurde zum Helden gegen die Bayern, als er die Elfmeter von Jens Jeremies und Giovane Elber parierte. 1998 war er aus Chorzow zum FCM gekommen, wo er 2002 seine Karriere mit 37 Jahren beendete. Inzwischen ist er Ex-Zweitliga-Keeper Torwartkoordinator im Nachwuchsleistungszentrum bei Ruch Chorzow.

FCM-Keeper Miroslaw Dreszer (l.) tröstet Bayern-Keeper Oliver Kahn nach der Pokal-Blamage beim 1. FC Magdeburg.
FCM-Keeper Miroslaw Dreszer (l.) tröstet Bayern-Keeper Oliver Kahn nach der Pokal-Blamage beim 1. FC Magdeburg.
(Foto: imago/Contrast)

Marcel Roszgonyi: Spielte sich mit seinen starken Leistungen beim FCM zum FC Schalke 04 in die Bundesliga, wo er 16 Mal auflief. Die ganz große Karriere wurde es für das Abwehrtalent aus Hoyerswerda aber dann doch nicht. Wurde nach dem Karriereende Sportlicher Leiter bei Lok Leipzig, SpVgg Bayreuth und zuletzt beim Chemnitzer FCM, wo er Anfang 2023 entlassen wurde.

Bodo Schmidt: Der routinierte Abwehrchef war gegen die Bayern FCM-Kapitän und hatte selbst eine Vergangenheit beim FC Bayern II. Vor seiner Magdeburger Zeit hatte er 180 Mal in der Bundesliga für Borussia Dortmund und den 1. FC Köln gespielt, 2005 beendete er seine erfolgreiche Karriere in der norddeutschen Heimat bei Flensburg 08 mit knapp 38 Jahren. Trainierte anschließend unterklassige Klubs, zuletzt seinen Heimatklub RW Niebüll, und arbeitet als Physiotherapeut.

Waldemar Koc: Der polnische Abwehrrecke war bei er Pokalsensation bereits 32 Jahre alt und beendete nur knapp drei Jahre später seine Karriere bei Borussia Neunkirchen.

Andeas Lücke: Das Talent aus der FCM-Jugend wechselte 2002 zu Babelsberg 03, wo Lücke bis zu seinem Karriereende 2008 im Alter von gerade einmal 28 Jahren kickte.

Sören Holz: Nach seiner FCM-Zeit brachte es der Mittelfeldspieler auf 16 Zweitliga-Minuten für den 1. FC Saarbrücken, anschließend setzte er seine Karriere unterklassig im Saarland fort. Arbeitet heute im Finanzwesen bei einem großen deutschen Automobilhersteller.

Armando Zani: Der albanische Spielmacher wurde nach seiner Magdeburger Zeit in Bayern heimisch. Kickte lange Jahren noch unterklassig und ist inzwischen Sportlicher Leiter beim FC Kosova Regensburg in der Bezirksliga Oberpfalz. „Mein Herz hängt immer noch am 1. FC Magdeburg“, sagte der inzwischen 48-Jährige 2023 der „Volksstimme“. Noch immer schaue er Fotos und Video vom Pokal-Spiel gegen die Bayern: „Die Party ging danach über zwei, drei Nächte.“

Lesen Sie hier: Von Rathenow nach Schalke – zehn Jahre, die für den FCM alles verändert haben

Andreas Golombek: Der Defensivspieler gehörte zu den erfahrenen Spielern beim Pokal-Coup. 190 Mal lief er in der 2. Bundesliga auf, nach seiner FCM-Zeit ließ Golombek seiner Karriere in Neunkirchen und Hildesheim ausklingen. Arbeitete anschließend als Trainer, wo er zuletzt im März 2023 bei Rot-Weiss Ahlen entlassen wurde. Gegen Bayern verwandelte er den zweiten FCM-Elfmeter. „Ich kriege heute noch Gänsehaut“, sagte „Golo“ 2020 in einem Interview über die Szene.

Dirk Hannemann (l.) feiert die Magdeburger Pokalsensation mit Bodo Schmidt und Sören Holz.
Dirk Hannemann (l.) feiert die Magdeburger Pokalsensation mit Bodo Schmidt und Sören Holz.
(Foto: imago/Contrast)

Dirk Hannemann: Der gebürtige Dessauer spielte vier Jahre beim FCM und kehrte im Spätherbst seine Karriere als Spieler zum MSV Preußen nach Magdeburg zurück. Dort lebt er inzwischen und arbeitet als Trainer bei Fortuna Magdeburg in der Verbandsliga. Über seine aktive Zeit, in der er mit Hansa Rostock den Bundesliga-Aufstieg schaffte, sagte er Anfang 2023 in einem Podcast: "Ich war schon sehr gut. Aber ich habe auch gelebt und war gerne mal feiern. Das stand noch größeren Erfolgen vielleicht etwas im Wege.“

David Mydlo: Der tschechische Angreifer machte nach seiner FCM-Zeit – er verließ den Club schon 2001 wieder – keine große Karriere. Spielte unterklassig in Jena, Pößneck und Zwickau, aber auch in seiner Heimat und zuletzt in Österreich, wo er 2010 seine Laufbahn beendete.

Adolphus Ofodile: Der Nigerianer hatte den FCM gegen die Bayern sensationell in Führung geschossen. Spielte später kurz mit dem FC St. Pauli in der 2. Bundesliga, hatte zudem Stationen in Halle, England und Nigeria. Beendete seine Karriere 2015 beim SC Herford. Dann wechselte er die Branche. „Heute arbeite ich für einen Küchenhersteller in Ostwestfalen“, sagte der Ex-Stürmer 2021 in einem Interview. Sein Tor gegen die Bayern ist unvergessen und veränderte damals Ofodiles Leben: „Mit einem Mal gab es von allen Seiten Angebote, man kann sagen, es hat mich zur Legende gemacht.“

Ronny Scholze: Das Talent aus der FCM-Jugend kam gegen die Bayern von der Bank und spielte später eine Saison lang für Dynamo Dresden in der 2. Bundesliga. Die meiste Zeit verbrachte er seine Karriere aber in der vierten und fünften Liga, bevor er 2016 beim TSV Gera Westvororte die Schuhe in der Landesklasse an den Nagel hing.

Lesen Sie hier: FCM-Historie - Kantersiege und Klatschen im Europapokal

Josef Ivanovic: Beim Pokal-Coup eingewechselt und eiskalt im Elfmeterschießen. Der Deutsch-Mazedonier schaffte es später sogar bis in die Bundesliga (21 Einsätze für Bielefeld und Duisburg). Beendete seine aktive Karriere 2012 unterklassig und ist inzwischen in Rheinland-Pfalz heimisch, wo er den Kreisligisten SV Niederwerth trainiert.

Trainer Eberhard „Matz“ Vogel: Inzwischen ist der DDR-Oberliga-Rekordspieler 80 Jahre alt, arbeitete zuletzt bis 2011 als Scout bei Carl Zeiss Jena. Vogel war nach seiner FCM-Zeit noch Trainer beim Dresdner SC und VfB Sangerhausen. Als Aktiver galt er als einer der besten Linksfüße des DDR-Fußballs.