Talente, Transfers, Söhne der Stadt Diese Spieler verbinden den 1. FC Magdeburg und FC Schalke 04
Nicht nur die Vereinsfarben verbinden den 1. FC Magdeburg und Schalke 04. Auch beim Personal gibt es Überschneidungen. Ein Überblick mit Höhen und Tiefen.

Magdeburg/DUR – Wenn der 1. FC Magdeburg am Samstagabend beim FC Schalke 04 antritt (20.30 Uhr, live bei Sky und Sport1), wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein gebürtiger Magdeburger für die Hausherren auflaufen. In den Reihen des FCM treffen hingegen drei Spieler mit Schalker Vergangenheit auf ihren Ex-Verein.
Insbesondere in der jüngeren Vergangenheit bediente sich der FCM einige Male in der berühmten Schalker “Knappenschmiede” und wurde zum Abnehmer für Talente, die es nicht ganz nach oben schafften. Auf der anderen Seite warb aber auch der Revierclub einige Magdeburger Schützlinge ab – mit unterschiedlichem Erfolg.
Ceka und Schuler: FCM-Aufstiegshelden aus Schalker Nachwuchs
Im Sommer 2021 holten die Elbestädter gleich zwei Jungs aus Gelsenkirchen: Jason Ceka und Luca Schuler. Während Letzterer bereits zweimal für die Profis in der Bundesliga ran durfte, lief Ceka nur von der U17 bis zur U23 für S04 auf. Beide gehörten beim FCM zu den Leistungsträgern der Mannschaft, die 2022 souverän in die zweite Liga aufstieg.
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Auch im Unterhaus hinterließen sie ihre Spuren beim FCM. Schuler hatte zunächst mit Verletzungen zu kämpfen und kam in der ersten Zweitligasaison nur auf ein Tor in zwölf Einsätzen. Ceka hingegen avancierte mit 13 Torbeteiligungen zum Topscorer der Magdeburger.
In das zweite Jahr starteten beide gut, doch im Verlauf der Saison verlor Ceka seinen Stammplatz. Schuler traf anfangs in fast jedem Spiel, durchlief aber anschließend eine lange Durststrecke. Mit sechs Toren war er dennoch der beste Torschütze seines Teams in der Vorsaison.
Schuler zog im letzten Sommer zu Hertha BSC weiter. Ceka hingegen kommt in der laufenden Serie beim FCM kaum noch zum Zug.
Schalker Talent Léo Scienza über Umwege in die Bundesliga
Ein weiterer ehemaliger Sprössling aus der "Knappenschmiede" hat über Umwege den Sprung in die Bundesliga geschafft. Léo Scienza wechselte im Sommer 2023 von Schalke II nach Magdeburg, konnte sich dort aber nicht nachhaltig durchsetzen.
Nach elf Einsätzen wurde er wegen Disziplinlosigkeiten suspendiert und in die zweite Mannschaft versetzt. Scienza entschied sich nach der Saison für einen Rückschritt. Beim SSV Ulm in der dritten Liga startete er richtig durch.
Mit 27 Scorern schoss er die Ulmer zum Zweitliga-Aufstieg und spielte sich in die Gunst des 1. FC Heidenheim, der ihn in die Bundesliga holte. Auch dort weiß sich der Brasilianer zu behaupten und darf zudem in der Conference League auf europäischer Bühne sein Können zeigen.
FCM-Youngster Florian Krüger wird Torjäger in der Schalke-Jugend
Auf der anderen Seite gab es aber auch Magdeburger Talente, die den Weg zu S04 wählten. Das prominenteste Beispiel ist wohl Florian Krüger, der mit 16 Jahren bereits aus der FCM-Jugend weggelotst wurde.
Im Schalker Nachwuchs war er Torjäger in der U17 und U19. In der Spielzeit 2017/18 stand er mit der A-Jugend im Finale um die Deutsche Meisterschaft, das Schalke mit 1:3 gegen Hertha BSC verlor. Krüger war damals gemeinsam mit Ceka in einer Mannschaft.
Für eine Übernahme in die zweite Mannschaft reichte es allerdings nicht. Doch über die Zwischenstation Erzgebirge Aue gelang ihm letztlich der Sprung in die Bundesliga zu Arminia Bielefeld. 27 Einsätze absolvierte Krüger in der höchsten Spielklasse, bevor sein Weg über Groningen und Braunschweig zu seinem heutigen Verein Beerschot in die belgische Topliga führte.
FCM-Pokalheld Rozgonyi wird auf Schalke nicht glücklich
Ein weiterer FCM-Akteur, der nach Gelsenkirchen wechselte, aber ohne Einsatz für die Profis blieb, ist Marcel Rozgonyi. Er kam 2000 aus Hoyerswerda in die Elbestadt und war Teil der legendären Pokalmannschaft, die nacheinander den 1. FC Köln und Rekordmeister Bayern München aus dem DFB-Pokal warf.
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Im Viertelfinale war dann Schluss für den Viertligisten, ausgerechnet gegen Schalke, das ihn wenige Monate später unter Vertrag nahm. Unter Trainerlegende Huub Stevens stand er jedoch nur einige Male im Spieltagskader.
Stattdessen zog er nach einem Jahr auf Schalke weiter zu Energie Cottbus und machte dort seinen Bundesliga-Traum wahr. 16 Spiele im Oberhaus stehen in der Vita des ehemaligen FCM-Spielers.
Magdeburger Paul Seguin spielte nie für den FCM
Abgesehen von den direkten Transfers gibt es weitere Verbindungen zwischen beiden Vereinen. Im aktuellen Schalker Kader steht ein gebürtiger Magdeburger: Paul Seguin. Der Sohn von FCM-Rekordspieler Wolfang Seguin wurde zwar in der Elbestadt geboren, spielte aber nie für den Verein, mit dem sein Vater 1974 den Europapokal der Pokalsieger gewann.
Über Lok Stendal führte sein Weg zum VfL Wolfsburg und schließlich im Sommer 2023 zu Schalke. Dort ist er Stammkraft und stand schon 45 Mal auf dem Platz. Er könnte am Samstag sein viertes Spiel (drei für S04, eines für Fürth) gegen den FCM bestreiten.
Connor Krempicki trifft bei Wiedersehen mit Jugendverein Schalke
Der Gelsenkirchener im FCM-Trikot ist Connor Krempicki, der bis zur U19 für Schalke kickte. Über mehrere Stationen kam er 2021 nach Magdeburg und war ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Aufstiegsmannschaft. Kürzlich absolvierte er sein 100. Pflichtspiel für den FCM.
Ein ganz besonderes Erlebnis für Krempicki war die Begegnung auf Schalke im September 2023. Der Mittelfeldmann wurde in der 64. Minute eingewechselt und traf kurz darauf zum 3:2 gegen seinen Jugendverein. Am Ende jedoch gewannen die Knappen mit 4:3.
Der dritte Akteur mit Schalker Vergangenheit im FCM-Kader könnte am Samstag vielleicht schon bei einem anderen Verein sein. Denn Robert Leipertz, der 35 Spiele für Schalkes Reserve machte, aber nie für die Profis auflief, steht nach einem halben Jahr ohne Einsatz in der ersten Mannschaft des FCM vor einem möglichen Abgang.