1. FC Magdeburg News
  2. >
  3. News
  4. >
  5. 1. FC Magdeburg: FCM gegen FC St. Pauli: Hässliche Aktion der Fans – mal wieder

1. FC Magdeburg FCM gegen FC St. Pauli: Hässliche Aktion der Fans – mal wieder

Der 1. FC Magdeburg gegen den FC St. Pauli: ein Duell mit Kultpotenzial in der 2. Bundesliga. Zwei Traditionsclubs, die vor allem für ihre Fans berühmt sind. Manche von ihnen schlagen über die Stränge. Das zeigte sich auch wieder am vergangenen Wochenende.

Von Nico Esche Aktualisiert: 29.08.2023, 09:18
Fans des 1. FC Magdeburg und des FC St. Pauli.
Fans des 1. FC Magdeburg und des FC St. Pauli. Fotos: IMAGO/Jan Huebner

Magdeburg/Hamburg - Es war kein Spiel zum Zunge schnalzen, eher eines für Taktik-Nerds: Die Abwehrschlacht des 1. FC Magdeburg gegen den FC St. Pauli im ausverkauften Millerntorstadion endete torlos. Die fast 30.000 Zuschauer auf den Tribünen liefen bei frühherbstlichen Temperaturen heiß – mancher wohl etwas zu heiß.

Lesen Sie auch: 1. FC Magdeburg gegen FC St. Pauli: Noten und Einzelkritik vom Remis beim Kiezclub

Anders lässt sich nicht erklären, was im Laufe der Partie von den Rängen zu hören war: Tausende Pauli-Fans skandierten „Nazischweine“-Rufe in Richtung Gästeblock.

Die Antwort der FCM-Anhänger kam postwendend in Form des Ausrufs „Scheiß St. Pauli“. Die Anhänger, sie steigerten sich immer weiter rein, lieferten sich Wechselgesänge mit beiden Parolen.

FCM gegen St. Pauli: Unschöne Szenen von den Rängen

Ein X-Nutzer gießt nach dem Spiel zusätzlich Öl ins Feuer, schreibt dazu: „‘Nazischweine’-Rufe mit ‚Ostdeutschland‘ und ‚Scheiss St. Pauli‘ zu ‚kontern‘ ist halt auch recht schwach“.

Dafür entschuldigte er sich nur wenige Stunden später – doch da war das Kind schon in den Brunnen gefallen.

Magdeburg-Fans echauffieren sich und lassen das unter dem Posting aus. „Schwere Kost …“, kommentiert ein Blau-Weißer. Einige andere wollen nicht, dass man jeden über einen Kamm schere: „Jeden Ostverein als Nazis darzustellen ist recht schwach“, schreibt ein weiterer User.

Ein anderer meint: „Das ist leider typisch für St. Pauli. Wollen weltoffen sein und ein ach so toleranter Club. Das hört aber alles beim eigenen Weltbild auf.“

Gegenfeuer gab es allerdings auch, vonseiten mutmaßlicher Paulianer. So schreiben zwei X-User: „Leute, ihr lasst Faschos Zaunfahnen aufhängen und heult rum, dass ihr als Faschos bezeichnet werdet“, oder: „In Magdeburg waren ja definitiv bekannte Nazis neben uns im Gästeblock, erleichtert dann nicht gerade die Auswirkung vom FCM.“ Allein, Belege für diese Aussagen bleiben die Kommentatoren schuldig.

Pauli-Ultras fallen regelmäßig auf

Die Fanszene des FC St. Pauli fällt immer wieder auf. 2017 beim Spiel des FCSP gegen Dynamo Dresden, hielten Pauli-Anhänger Transparente in die Höhe, darauf zu lesen: „Schon eure Großeltern haben für Dresden gebrannt. Gegen den doitschen Opfermythos!“ Eine offenkundige Verunglimpfung zehntausender Weltkriegs-Toter, die nach alliierten Luftangriffen in Dresden sterben mussten.

Nur eine Woche später legten Pauli-Fans während des Spiels gegen Arminia Bielefeld nach, verzichteten nach einem Shitstorm ob des Dresden-Skandals jedoch auf einen Teil der Transparente. Die Bielefelder bekamen zu lesen: „Gegen den deutschen Opfermythos.“

Auch interessant: FCM gegen Pauli: Polizei filmt ins Gästeklo - FCM-Fans außer sich

Der FC St. Pauli positioniert sich seit vielen Jahren gegen Rechtsradikalismus und rechte Politik: „St. Pauli gegen Rechts“ gilt als geflügelter Begriff, zu finden auf Stickern, Fahnen, Shirts. Eine Einstellung, die in die DNA des Vereins gesickert ist – und doch leider immer wieder solch unschöne Blüten hervorbringt.