1. FC Magdeburg FCM-Historie: Der FDGB-Pokalsieg gegen Leipzig ebnete den Weg zum Europapokaltriumph
Bevor der 1. FC Magdeburg am 8. Mai 1974 den Europapokal der Pokalsieger gewann, musste er erst einmal in der Saison zuvor durch die Mühlen des nationalen Pokalwettbewerbs. Erst das 3:2 über den 1. FC Lok Leipzig im Endspiel des FDGB-Pokals eröffnete dem FCM den Weg zum Triumph von Rotterdam.
Magdeburg / Dessau - Acht Partien einschließlich des Endspiels in Dessau waren in der Saison 1972/73 nötig, ehe die Männer um FCM-Kapitän Manfred Zapf am Mai-Feiertag 1973 den schweren Pokal in Empfang nehmen konnten. Bis dahin war es ein weiter Weg.
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Genau 72 Mannschaften – 15 Bezirkspokalsieger, 55 DDR-Ligisten und zwei Absteiger aus der DDR-Oberliga – starteten Anfang August 1972 in der 1. Hauptrunde. Der 1. FC Magdeburg, der im Mai 1972 seinen ersten von drei DDR-Meistertitel gewann, stieg wie alle 14 Oberligisten erst in der 2. Hauptrunde ein, die in einfacher Runde ausgetragen wurde. Der FCM setzte sich am 11. November 1972 mit 2:0 bei Motor Babelsberg durch.
„Das Spiel hat ganz schön geschlaucht. Ich bin abends todmüde in Bett gefallen.“
FCM-Kapitän Manfred Zapf nach dem Leipzig-Spiel
FCM-Siege gegen Schwerin, Rostock und Erfurt
Im Achtelfinale gewannen die Blau-Weißen am 25. November beim DDR-Ligisten Dynamo Schwerin mit 5:0, begnügten sich im Rückspiel am 2. Dezember auf eigenem Platz mit einem mageren 1:0. Im Viertelfinale gegen den FC Hansa Rostock setzte sich der FCM am 20. und 23. Dezember zweimal mit 2:1 durch und traf im Halbfinale im März 1973 auf den FC Rot-Weiß Erfurt. Auch gegen die Thüringer gewann Blau-Weiß beide Spiele, siegte 1:0 in Erfurt und 2:0 daheim.
Damit traf der FCM im Finale am Maifeiertag 1973 im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion auf den 1. FC Lok Leipzig. Die Messestädter setzten sich im Viertelfinale aufgrund der Auswärtstorregel gegen Dynamo Dresden (0:1, 3:2) durch, und eliminierten im Halbfinale den BFC Dynamo (2:1, 1:1).
FCM gegen Lok Leipzig: Heißes Final-Match in Dessau
In der Hitzeschlacht von Dessau am 1. Mai 1973 behauptete sich der 1. FCM wie schon neun Jahre zuvor gegen die Leipziger mit 3:2. Manfred Zapf und zweimal Jürgen Sparwasser trafen vor 32.000 Zuschauern, darunter gut 10.000 FCM-Anhänger, für die Elbestädter und drehten nach einem 0:1-Rückstand die Partie.
„Das Spiel hat ganz schön geschlaucht. Ich bin abends todmüde in Bett gefallen“, erinnerte sich Kapitän Zapf 50 Jahre später an den seinerzeit vierten von insgesamt sieben Pokalerfolgen des FCM.
Damals ahnte der heute 77-Jährige noch nicht, dass er ein Jahr später mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger den größten internationalen Erfolg einer DDR-Fußballmannschaft feiern sollte.
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So spielte der FCM im Finale von Dessau: Schulze – Enge, Zapf, Achtel, Decker, Pommerenke, Seguin, Abraham (Hermann), Tyll, Sparwasser, Mewes.
Torfolge: 0:1 Frenzel (6.), 1:1 Zapf (19.), 2:1 Sparwasser (48.), 2:2 Altmann (73.), 3:2 Sparwasser (87.)