Gegentore machen sorgen Hat der 1. FC Magdeburg gegen Nürnberg zu viel riskiert?
Der FCM setzte gegen den FCN einen sicheren Punkt aufs Spiel, um drei zu holen. Am Ende ging er leer aus. Was Trainer und Spieler dazu sagen.

Magdeburg/DUR – Zuletzt wurde die Offensive des 1. FC Magdeburg deutschlandweit bestaunt und bejubelt. Nach der 3:4-Heimniederlage des FCM gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag rückt aber nun die Defensive in den Blick. Und der fällt weit weniger euphorisch aus.
"Wir machen zu Hause drei Tore, das reicht normalerweise, um ein Spiel zu gewinnen", sagte Trainer Christian Titz. Tat es aber nicht am Samstag, weil der FCM hinten viel zu fehlerhaft agierte. Neun Gegentore kassierte Magdeburg im Jahr 2025 schon in nur vier Partien.
Bei drei der vier Gegentreffer vom Samstag sah Trainer Titz individuelle Fehler als Ursache. Das entscheidende 3:4 tief in der Nachspielzeit erklärte der verärgerte Trainer mit kollektivem Versagen. "Wir stand mit acht gegen fünf in Überzahl", sagte Titz: "Dann sind mehrere Spieler stehen geblieben."
1. FC Magdeburg kassiert zu viele Gegentore
Titz nahm dabei alle Defensivspieler gleichermaßen in die Kritik. Räume wurden geöffnet, die Abwehrkette verschob nicht: "Da waren wir nicht mehr konzentriert." Das habe er schon nach den umjubelten Siegen zuletzt moniert: "Du wirst nicht immer so viele Tore schießen. Genau das ist uns heute passiert."
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Der Frust saß auch bei den Spielern tief. "Sie kommen dreimal in unseren Strafraum und machen drei Tore", sagte Jean Hugonet, der selbst per unglücklichem Eigentor zum 1:3 traf: "Das müssen wir verbessern. Wir können nicht immer gewinnen, wenn wir drei Gegentore kassieren."
Und Debütant Patric Pfeiffer, der spät eingewechselt wurde und beim finalen Gegentor auf dem Rasen stand, ergänzte: "Vier Gegentore, das ist nie gut.
Klar erkennbar war: Der FCM riskierte in der Schlussphase alles, war bei seiner Aufholjagd mit dem Punkt nicht zufrieden. Das sichere 3:3 setzte der Club aufs Spiel, weil er weiter anrannte und die drei Punkte wollte. War das am Ende die falsche Entscheidung?
FCM ist mit einem Punkt nie zufrieden
"Wenn du 4:3 verlierst, ist es einfach, das zu sagen", meinte Hugonet nach Abpfiff, wollte der Argumentation aber nicht folgen: "Risiko heißt nicht, verrückt zu sein. Wir müssen einfach bis zum Ende sauber verteidigen. Das haben wir heute nicht gemacht."
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Für Trainer Titz war die Sache ebenfalls klar. "Da will ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen", sagte er über den Übermut seiner Elf in der Schlussphase: "Dass wir nach dem 3:3 noch auf das 4:3 gegangen sind, fand ich gut und wichtig. Wir hätten das Spiel noch drehen können."
Das zeigt auch den Ehrgeiz und Anspruch des FCM. Hugonet bringt dies auf den Punkt: "Für uns war das 3:3 kein gutes Ergebnis, auch nicht nach dem 1:3. Wir wollen jedes Spiel gewinnen." Und Kollegen Pfeiffer spürte die Energie der Kollegen in der Schlussphase: "Wir wollten schon den Sieg haben."
Am Samstag wurde dieser Mut nicht belohnt, der FCM verlor den Punkt noch tief in der Nachspielzeit. Für Christian Titz blieb viel Ärger, aber auch Positives. "Wie die Mannschaft sich gewehrt hat und wieder ins Spiel gekommen ist und es gedreht hat, war gut", befand der Coach.