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Kommentar Patzer-Serie: Wie lange hält FCM-Trainer Titz noch an Heber fest?

Drei Elfmeter, drei Rückschläge? Daniel Heber verschuldet erneut einen Strafstoß und steht damit an der Spitze einer unrühmlichen Statistik. Magdeburgs Trainer Christian Titz hält zu ihm – doch wie lange noch?

Von Nico Esche Aktualisiert: 09.02.2025, 12:35
Erneut verursachte FCM-Verteidiger einen Strafstoß. Es ist das bereits dritte Mal in der laufenden Saison.
Erneut verursachte FCM-Verteidiger einen Strafstoß. Es ist das bereits dritte Mal in der laufenden Saison. (Foto: Maximilian Koch)

Magdeburg/DUR – Vor allem ein Spieler stand bei der FCM-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg im Fokus: Daniel Heber. Der Verteidiger ging im eigenen Sechzehner ungeschickt in den Zweikampf mit Rafael Lubach. Und sorgte so für einen Schlüsselmoment – wieder einmal.

Nürnbergs Robin Knoche verwandelte den von Heber verursachten Elfmeter. Damit ist der Magdeburger Defensivmann allein an der Spitze einer wenig ruhmreichen Tabelle: kein anderer Spieler aus der 2. Bundesliga verursachte in der laufenden Saison mehr Strafstöße als der 30-Jährige.

Der FCM war gegen Nürnberg gerade im Aufwind, erzielte durch Marcus Mathisen einen sehenswerten Ausgleich. Nur zwei Minuten später holte Heber einen Nürnberger von den Beinen, der Schiedsrichter entschied sofort auf Strafstoß.

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Der gerade aufgekeimte frische Wind der Magdeburger erhielt durch Hebers Aktion einen Dämpfer. Es folgte das 1:2 für Nürnberg und weitere drei Minuten später das 1:3.

Heber-Böcke gegen Fürth, Braunschweig und Nürnberg

So bitter es klingt: Man ist inzwischen fast gewohnt, dass Heber ein ums andere Mal patzt. Beim Heimspiel gegen Greuther Fürth hob Heber den Ball mit den Händen auf, weil er einen Foul-Pfiff erwartete. Es kam anders, der Schiedsrichter entschied auf Handelfmeter. Fürth gelang der Anschlusstreffer und zog später das 2:2-Remis.

Gegen Eintracht Braunschweig, ebenfalls zu Hause, missglückte ein Klärungsversuch: Statt des Balls traf Heber die Wade von BTSV-Spieler Sebastian Polter. Der Strafstoß sorgte für das Endergebnis von 1:1. In allen Situationen sah der Magdeburger Defensivmann überhaupt nicht gut aus. Und das waren nur Aussetzer aus dieser Saison.

FCM-Verteidiger Daniel Heber verursacht den Strafstoß für den 1. FC Nürnberg.
FCM-Verteidiger Daniel Heber verursacht den Strafstoß für den 1. FC Nürnberg.
(Foto: IMAGO / Zink)

FCM-Cheftrainer Christian Titz hielt an Heber fest, der mit dem nun dritten herbeigeführten Elfmeter die meisten gegen sich gepfiffenen Strafstöße in der laufenden Saison verzeichnet. "Bei Daniel gibt es ein Kuriosum“, so Titz nach dem Braunschweig-Remis vor zwei Wochen. "Er hat eine der höchsten Passquoten und gehört zu den Spielern mit den meisten gewonnenen Zweikämpfen.“

Der Trainer räumte ein: "Wenn es dann mal anders läuft, sieht es bei ihm sehr patzig aus und bekommt Gewicht wie im letzten Spiel.“ Wie lange wird sich Titz das noch anschauen?

FCM-Neuzugang Pfeiffer: Verdrängt er Heber?

Freilich, Heber ist nicht allein schuld am Punkte-Aderlass bei Heimspielen. Es ist das gesamte Team, das verteidigen muss, um erfolgreich zu sein. Zumal Heber immer wieder mit seiner Schnelligkeit, Galligkeit in Zweikämpfen und Sprungkraft klare Punkte auf der Habenseite hat.

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Jetzt hat Heber mit Patric Pfeiffer einen Konkurrenten vor die Nase gesetzt bekommen, der ebenso schnell, zweikampf- und kopfballstark ist – und obendrein mehr Zweitligaspiele auf dem Konto hat und mehrfach Bundesliga gespielt hat, also erfahrener ist als Heber und fünf Jahre jünger.

Gegen Nürnberg musste Heber für Pfeiffer den Platz verlassen. Obwohl der FCM-Neuzugang vom FC Augsburg gerade einmal vor wenigen Tagen ins Mannschaftstraining eingestiegen war. Ein Wechsel mit Signalwirkung.

Hebers Kollegen Jean Hugonet und Marcus Mathisen sind zwar nicht frei von Fehlern, aber wegen ihrer individuellen Klasse unersetzlich im Magdeburger Kader. Sie brauchen um ihren Platz nicht fürchten.

Will Titz in der 2. Bundesliga oben mitspielen, muss der FCM zu Hause gewinnen. Und Heber seine Aussetzer abschalten. Ansonsten muss der Trainer auf ihn verzichten. Oder seine Ziele anpassen.