Chancenlos gegen Spitzenreiter HSV tanzt den 1. FC Magdeburg aus: Topspiel wird zur bitteren Lehrstunde
Ein sehr einseitiges Topspiel der 2. Bundesliga bringt für den 1. FC Magdeburg keine Punkte: Zu stark war der HSV am Freitagabend in der Avnet-Arena.

Magdeburg/DUR – Lehrstunde statt Spitzenspiel: Der 1. FC Magdeburg hat sein Heimspiel gegen Tabellenführer Hamburger SV am Freitagabend deutlich und verdient mit 0:3 (0:2) verloren. Der FCM war von Beginn an überfordert mit den stark aufspielenden Gästen und nie zu seinem dominanten Spiel.
Vor Anpfiff sorgten die FCM-Ultras mit einer Choreo und reichlich Pyrotechnik für Stimmung, auf dem Rasen übernahmen aber die Gäste das Kommando. Allen voran Ransford Königsdörffer war von der Magdeburger Abwehr nicht zu stoppen.
Erst prüfte der Angreifer Dominik Reimann mit einem wuchtigen Schuss (3.), dann traf er per Kopf die Latte (5.). Im dritten Versuch erzielte er dann das frühe 1:0 (9.). Silas Gnaka hatte den Ball im Aufbau verloren, der HSV spielte seinen Konter eigentlich schlecht aus. Aber Gnakas unglücklicher Klärungsversuch eröffnete Königsdörffer eine zweite Chance, die er nutzte.
HSV-Stürmer Königsdörffer nimmt den FCM auseinander
Hamburg setzte nach, wirkte bestens eingestellt auf den FCM-Fußball. Wieder war Königsdörffer nicht zu stoppen, schüttelte Samuel Loric im Sprint einfach ab und flankte in die Mitte. Da verlor Marcus Mathisen den Überblick und grätschte den Ball ohne Gegnerdruck ins eigene Tor (14.).

0:2, Magdeburgs Horror-Start war perfekt und der Schock jedem einzelnen Spieler in Blau anzumerken. Es lief wenig zusammen, auch auf den Rängen war es still. Der HSV hatte das Spiel komplett im Griff: Reimann rettete gegen William Mikelbrenics glänzend (28.).
FCM-Einzelkritik: Zu viele Ausfälle beim 1. FC Magdeburg gegen den HSV
Erst nach 33 Minuten wurde es erstmals gefährlich vor dem Tor der Gäste, aber Livan Burcu traf den Ball frei im Strafraum nicht richtig. Es blieb die einzige Magdeburger Chance in der ersten Halbzeit.
Dreierwechsel beim FCM verpufft wirkungslos
Trainer Christian Titz reagierte auf den überforderten Auftritt seines Teams mit einem Dreifachwechsel. Philipp Hercher, Xavier Amaechi und Patric Pfeiffer ersetzten Loric, Burcu und Mathisen. Ein Effekt stellte sich aber nicht ein. Hamburg blieb souverän und erhöhte schnell auf 3:0.

Wieder war es Königsdörffer, der zu viel Raum hatte und Tempo aufnahm. Der eingewechselte Pfeiffer verweigerte den Zweikampf, der HSV-Stürmer traf zum zweiten Mal in diesem Abend (53.).
Die Partie war damit entschieden. Während sich der FCM zwar bis zum Schluss mühte, aber in jeder Aktion schwertat, ging dem HSV vieles leicht vom Fuß. Königsdörffer verpasste sein drittes Tor, als er am Pfosten scheiterte (68.).
Stimmen zum Spiel: So erklärt Trainer Titz die FCM-Niederlage gegen den HSV
Magdeburg konnte aus seinen Chancen kein Kapital mehr schlagen und blieb am Ende punkt- und torlos. Den Fans war das im Spielverlauf egal: Sie sangen und unterstützten ihr Team auch nach dem 0:3 bedingungslos weiter.
Für den FCM ist die Niederlage ein Rückschlag im Aufstiegsrennen, der Rückstand auf die Tabellenspitzen beträgt nach dem 26. Spieltag nun sechs Punkte. Nach der Länderspielpause in der 2. Bundesliga geht es für Magdeburg am 29. März mit dem Auswärtsspiel bei Hannover 96 weiter.
Statistik: 1. FC Magdeburg – Hamburger SV 0:3 (0:2)
1. FC Magdeburg: Reimann - Hugonet (83. F. Michel), Mathisen (46. P. Pfeiffer), To. Müller - Loric (46. Hercher), Gnaka, El-Zein, Nollenberger - Burcu (46. Amaechi), Kaars, Atik (70. Ahl-Holmström)
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Muheim, Hadzikadunic, Elfadli, Mikelbrencis (46. Hefti) - Karabec (88. Glatzel), Meffert (55. Richter), L. Reis - Sahiti (73. Mebude), Königsdörffer (73. Pherai), Dompé
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer: 27.270 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Königsdörffer (9.), 0:2 Mathisen (15./Eigentor), 0:3 Königsdörffer (53.)
Gelbe Karten: Loric (3) / Elfadli (7), Mikelbrencis (3)