1. FC Magdeburg News
  2. >
  3. News
  4. >
  5. 1. FC Magdeburg: Das sind die Gründe für die FCM-Heimschwäche in der 2. Bundesliga

Seit Februar Ohne Sieg Das sind die Gründe für die Heimschwäche des FCM

Seit Februar wartet der 1. FC Magdeburg auf einen Heimsieg in der Liga. Alles nur eine Frage von Glück und Pech oder gar Zufall? Die FCM-Heimschwäche in der Analyse.

Von virtualfootball Aktualisiert: 31.10.2024, 09:47
In der Avnet-Arena (die zuvor noch MDCC-Arena hieß) ist der 1. FC Magdeburg seit zehn Zweitliga-Spielen sieglos. Woran liegt diese akute Heimschwäche?
In der Avnet-Arena (die zuvor noch MDCC-Arena hieß) ist der 1. FC Magdeburg seit zehn Zweitliga-Spielen sieglos. Woran liegt diese akute Heimschwäche? (Foto: imago/Jan Huebner)

Magdeburg/DUR – Mit der 0:3-Niederlage gegen Hannover 96 untermauerte der FCM erneut seine andauernde Heimschwäche. Seit nunmehr zehn Spielen sind die Blau-Weißen ohne eigenen Heimerfolg – der letzte Sieg datiert vom vergangenen Februar, damals gewann man 3:0 gegen den FC Schalke.

Zeitgleich vermochte es das Team von Christian Titz vor allem in der aktuellen Spielzeit auf fremden Plätzen herausragend zu punkten und belegt in der Auswärtstabelle mit zwölf Punkten aus fünf Spielen den zweiten Platz.

Doch ist der FCM tatsächlich vor heimischem Publikum derartig schwächer und wenn ja, in welchen Aspekten kann der Club auswärts mehr überzeugen? Wir gehen in die Tiefenanalyse.

FCM hat in Avnet-Arena Probleme vor dem Tor

In den letzten zehn Heimspielen erzielte der FCM magere neun Tore und vergab seine Chancen zum Teil kläglich: Zwar verlor man weniger als ein Drittel der Spiele, konnte aber die eigenen Gelegenheiten viel zu selten in den Torerfolg zum Sieg umwandeln. Durchschnittlich 0,64 Tore schoss der Club pro erwartetem Tor (expected Goal), das heißt seit dem Schalke-Spiel wären beim FCM eher 14 Tore erwartbar gewesen.

Die Grafik zeigt die Unterschiede im Spiel des 1. FC Magdeburg auswärts und zu Hause anhand von Analysedaten.
Die Grafik zeigt die Unterschiede im Spiel des 1. FC Magdeburg auswärts und zu Hause anhand von Analysedaten.
(Foto: virtualfootball)

Noch drastischer fällt dieser Wert aus, wenn man darauf blickt, dass sich der FCM auf fremden Rasen zuletzt äußerst effektiv zeigte und über die letzten elf Auswärtsspiele satte 1,53 Tore pro expected Goal erzielen konnte. Zusammengefasst agiert der Club vor heimischem Publikum in Magdeburg fahrlässig vor dem Tor, während man auswärts eine herausragende Offensiveffizienz vorweisen kann.

Im Spiel mit dem Ball ist der FCM zu Hause sogar stärker als auswärts und kann in den Bereichen Pressingresistenz, Raumgewinnen aus dem geordneten Spielaufbau, Zuspielen in den Strafraum und der Erarbeitung von Chancen aus eigenem Angriffsdruck stärker überzeugen.

Nimmt der FCM auswärts den Kampf mehr an?

Auch im Pressingverhalten zeigt sich der FCM konsequenter und erzeugt mehr Gefahr aus den eigenen Konterangriffen in Umschaltmomenten. Als tatsächliche Schwäche lässt sich bislang nur das Zweikampfverhalten gegen den Ball identifizieren. Die Magdeburger sind zu Hause wenig durchsetzungsfähig in Bodenduellen, lassen durch mangelnde Fairness zu viele Standards zu und haben eine besorgniserregende Verteidigung von gegnerischen Dribblingversuchen in der Offensive.

Lesen Sie hier: Absturzgefahr beim FCM? Trainer Titz will keine Zweifel aufkommen lassen

Die Daten lassen zumindest den tendenziellen Schluss zu, dass sich der FCM in den Heimspielen teilweise zu sehr auf die eigene Spielanlage mit Ball verlässt, während man in den Auswärtsbegegnungen vor allem in knappen Spielen den Kampf wesentlich besser anzunehmen vermag.

Zusätzlich gefördert wird dieser Umstand noch davon, dass auch die Gegner in den FCM-Heimspielen wesentlich effektiver vor dem Tor agieren und der FCM 1,04 Gegentore pro ‚expected Goal against‘ kassiert (Auswärts: 0,86 Gegentore pro ‚expected Goal against‘). Bei direktem Szenenbezug sind die Fernschusstore in den Winkel von Schalke, Fürth und Karlsruhe exemplarisch.

FCM-Heimschwäche: Auch Glück und Pech spielen eine Rolle

Bei genauerer Betrachtung der Spiele lässt sich also auch eine gewisse Portion Pech feststellen: Während man in den Heimspielen gegen Elversberg, Karlsruhe, Schalke und Fürth als überlegenes Team sieglos verblieb, fuhr man in Köln einen absoluten Glückssieg ein und auch die Auswärtserfolge in Braunschweig und Darmstadt waren mindestens gefährdet.

Lesen Sie hier: Das gab's noch nie! Baris Atik beim FCM über 90 Minuten Zuschauer

Von der reinen Spielanlage ist der FCM in den Heimspielen mit Ball stärker, jedoch schlichtweg nicht abgeklärt genug – vor allem in der Verarbeitung eigener Chancen, der konkreten Torverhinderung und der Konzentration im Zweikampfverhalten besteht erheblicher Nachholbedarf.

Gelingt es den Magdeburgern in diesen Aspekten Fortschritte zu erzielen, so werden auch Heimerfolge wieder zahlreicher folgen. Denn sich auf die Auswärtssiege zu verlassen, wäre im weiteren Saisonverlauf wenig ratsam, da aus Datensicht hier von einer deutlichen Überperformance zu sprechen ist und der FCM den Punkteschnitt auf fremden Rasen nicht über die komplette Spielzeit derartig hochhalten wird.