Trotz Magdeburger Gegentor-Flut "Bei unserem Fußball bleiben": Bockhorn traut FCM starke Entwicklung zu
Herbert Bockhorn ist beim 1. FC Magdeburg zurück nach Verletzung und spricht über Fan-Support, Offensivfußball und wie man in die Bundesliga aufsteigt.
Magdeburg – Trotz zuletzt acht Gegentoren in zwei Partien sieht Herbert Bockhorn keinen Grund, den Offensivfußball des 1. FC Magdeburg grundlegend zu verändern. "Wir haben eigentlich eine gute Balance im Spiel und sollten bei unserem Fußball bleiben", sagte der Rechtsverteidiger des FCM in einer Medienrunde.
Die Gegentore seien kein System-Problem: "Wir machen individuelle Fehler. Wir müssen unser Risiko besser abschätzen und auch mal dazwischenhauen." Zufrieden ist Bockhorn mit der Torflut bei FCM-Spielen aber nicht: "Acht Gegentore in zwei Spielen, das willst du als Verteidiger natürlich nicht. Manchmal darf man nicht schön spielen, sondern einfach den Ball löschen."
FCM: Herbert Bockhorn weiß, wie man in die Bundesliga aufsteigt
2021 wurde "Herbie" mit dem VfL Bochum Zweitliga-Meister, er weiß also, wie man in die Bundesliga aufsteigt. Ein Patentrezept dafür hat er zwar nicht, doch lehrte ihn der Bochumer Erfolg: "Die Defensive spielt eine große Rolle. Die Mannschaft muss sich finden und einen Gewinnergeist entwickeln."
In Magdeburg erkennt er durchaus erste, wenn auch noch zarte Parallelen: "Das könnte bei uns in die Richtung gehen. Wir haben die individuelle Qualität, das ist sehr wichtig. Aber an erster Stelle muss Stabilität stehen, im Verein und in der Mannschaft."
Dass dem FCM bei aller Offensivwucht aktuell noch die defensive Stabilität fehlt, sieht Bockhorn eher als Momentaufnahme. "Wir haben in der letzten Saison gezeigt, dass wir hinten stabil sein können. Konsequent in den Zweikämpfen sein – daran arbeiten wir, am Freitag soll es besser werden", sagte der Verteidiger.
1. FC Magdeburg: Herbert Bockhorn gegen Paderborn wieder in der Startelf?
Im Heimspiel gegen den SC Paderborn am Freitag (18.30 Uhr live bei Sky) will er möglichst selbst wieder mithelfen, dass es mit drei Punkten klappt. In Gelsenkirchen konnte Bockhorn nach seiner Sprunggelenksverletzung wieder einige Minuten mitwirken, gegen Paderborn könnte es nach eigener Einschätzung auch für die Startelf reichen: "Ich fühle mich sehr gut, bin wieder ganz ins Mannschaftstraining eingestiegen und konnte Vollgas geben."
Lesen Sie hier: Wer soll beim FCM hinten rechts spielen?
Ein Erfolg am Freitag sei gerade nach der ersten Saisonniederlage gegen Schalke 04 (3:4) vergangenen Samstag psychologisch wichtig. "Wir wollen im oberen Tabellendrittel bleiben, das ist für den Saisonverlauf sehr wichtig", sagte der Rechtsfuß: "Wir wollen den Druck vermeiden, unten zu stehen. Das tut unserem Spiel gut und macht es für alle angenehmer."
Realistische Ambitionen, nimmt man den bisherigen Saisonverlauf als Maßstab. Da präsentierte sich der 1. FC Magdeburg eher wie ein Spitzenteam als wie ein Abstiegskandidat. Was auch dem verletzten Bockhorn als Zuschauer nicht entging. "Es hat Spaß gemacht, zuzuschauen", sagte der 28-Jährige über seine Zwangspause: "Ich bin schon stolz, wie die Mannschaft performt hat. Ich hatte gute Laune mit den Fans."
>>> Lesen Sie hier: Der SC Paderborn im Gegner-Check
Über sein erstes Jahr in Magdeburg spricht Bockhorn sehr positiv, lobt Teamkollegen und den Spirit in der Mannschaft. "Die Fans stechen heraus, das hat man am Samstag wieder gesehen, mit welcher Wucht wir nach Schalke gefahren sind", schwärmt der Verteidiger: "Bei diesen Fans freut man sich auf jedes Spiel, weil die Unterstützung immer zu hundert Prozent da ist."
Dies sei ihm zuletzt besonders aufgefallen, als er selbst nicht mitspielen konnte. Gegen Paderborn will er die tolle Stimmung in der MDCC-Arena aber wieder als Spieler erleben, nicht nur als Zuschauer. Wohl am liebsten schon von Beginn an.