FCM-Kader im Check Wer ist die rechte Wahl? Acht Optionen für den El-Hankouri-Ersatz
Auf der rechten Außenbahn muss der 1. FC Magdeburg nach der Verletzung von Mo El Hankouri umbauen. Wir zeigen, welche Möglichkeiten der Kader hergibt.
Magdeburg – Diese Nachricht tat dem 1. FC Magdeburg richtig weh: Mohamed El Hankouri hat sich im Training schwer verletzt und fällt mit einem Muskelbündelriss im hinteren Oberschenkel für die komplette Hinrunde der Saison 2023/24 aus.
Besonders bitter für den FCM: Gerade auf der Außenverteidigerposition ist der Kader eher dünn aufgestellt, bis zum Transferschluss wurde nach Verstärkung gesucht, am Ende aber erfolglos.
Nun muss Trainer Christian Titz mit dem vorhandenen Personal auskommen und womöglich kreativ improvisieren. "Wenn wir von gelernten Außenverteidigern sprechen, stimmt das", sagte Titz über die Situation. Doch sagt er auch: "Wir haben Optionen!"
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Zumindest theoretisch könnte der FCM auch noch jemanden hinzuholen – allerdings nur aktuell vereinslose Profis. Wir zeigen die Möglichkeiten des 1. FC Magdeburg für die rechte Seite.
Der 28-Jährige ist die Stammkraft auf der rechten Bahn, ist offensivfreudig, aber auch defensiv stabil. Allerdings kommt der 28-Jährige gerade erst nach einer Bänderverletzung zurück und ist laut Titz zumindest für das Spiel beim FC Schalke 04 am Samstagabend noch fraglich.
Das Talent aus der eigenen Jugend hat eine bewegte Woche hinter sich, schließlich ist der 20-Jährige stolzer Nationalspieler von Luxemburg und war gegen Island (3:1) und Portugal (0:9) in der EM-Quali unterwegs. Wie beim FCM ist Dzogovic aber auch im Nationalteam nur Reservist. Ihm fehlt also mindestens der Rhythmus, auch hat er seine Zweitliga-Tauglichkeit noch nicht (dauerhaft) nachweisen können. In dieser Saison stand er lediglich 27 Minuten auf dem Rasen. Für FCM-Sportchef Otmar Schork war Talent Dzogovic aber auch ein Grund, im Sommer keinen neuen Außenverteidiger mehr zu holen.
3. Tarek Chahed
Der 27-Jährige kehrte im Sommer nach drei Jahren wieder zum FCM zurück, wo er sich sportlich aber ganz hinten anstellt. Kam bislang nur im Oberliga-Team der Magdeburger Zweitvertretung zum Einsatz und hat auch keine gute Perspektive bei den Profis. Chahed wäre wohl wirklich nur ein Notnagel, sollte noch weiteres Personal ausfallen.
Ähnlich wie Chahed spielt auch Cacutalua sportlich keine Rolle bei Christian Titz, stand nur einmal im Spieltagskader und ist noch ohne Einsatzminute. Seit seinem Wechsel aus Aue 2022 konnte sich der Abwehr-Allrounder nicht durchsetzen. Er könnte rechts spielen, auch wenn er eigentlich Innenverteidiger ist. Immerhin bringt der 28-Jährige aber die Erfahrung aus 120 Zweitligapartien mit, war früher sogar deutscher U21-Nationalspieler.
Titz nannte den Italiener ausdrücklich als Kandidaten. Er habe "das jahrelang gespielt", sagte der Trainer über den 30-Jährigen, der beim FCM im Zentrum eingesetzt wird. Den Großteil seiner internationalen Karriere für Belgrad, Valencia, Lissabon oder Florenz beackerte er allerdings tatsächlich die rechte Außenbahn. Das könnte auch in Magdeburg eine Zukunft haben, auch wenn Titz eigentlich dort lieber Offensivspieler einsetzt als Verteidiger, weil dies besser zur Spielphilosophie passt. Allein, den Zug zum Tor hat Piccini, wie er regelmäßig beweist (20 Spiele für FCM, vier Tore).
6. Andi Hoti
Der 20-Jährige hat im Abwehrzentrum des FCM reichlich Konkurrenz und könnte auf den Flügel ausweichen. Titz nannte Hotis Namen jedenfalls als möglichen El-Hankouri-Ersatz. Doch hat der Kosovare, der im Sommer von Inter Mailand nach Magdeburg gekommen war, seine Stärken eher in der Zentrale als auf dem Flügel. Dort kam er in seiner Karriere bislang höchst selten im Einsatz.
Als Stürmer aus Bayreuth geholt, wurde der 26-Jährige zuletzt beim Testspiel gegen Erzgebirge Aue als rechter Außenspieler eingesetzt. Von Titz gab es dafür ein Lob, der Trainer ist mit der Entwicklung des schnellen Rechtsfußes sehr zufrieden. Auch wenn noch offen ist, ob Nollenberger sich dort auch in der 2. Bundesliga behaupten kann, ist er eine echte Alternative. Mit seiner Offensivkraft erfüllt er die Anforderungen von Titz wohl besser als gelernte Innenverteidiger.
8. Ein Zugang
Der internationale Markt an vereinslosen Rechtsverteidigern ist riesig. Darunter sind klangvolle Namen wie der von André Almeida (33), achtfacher portugiesischer Nationalspieler und zuletzt bei Benfica Lissabon unter Vertrag. Oder Giulio Donati (33), einst für Leverkusen und Mainz in der Bundesliga aktiv. In Robin Becker (26/zuletzt Dynamo Dresden) ist auch ein deutscher Profi mit Zweitligaerfahrung dabei.
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Bei allen würden sich aber Fragen nach Finanzierbarkeit, Fitnesszustand und Eignung für den offensiven FCM-Spielstil stellen. Anzeichen, dass der FCM noch jemand zum Kader hinzuholt, gab es bislang zudem nicht. Trainer Titz hat schließlich auch so einige Optionen.