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1. FC Magdeburg Zwischen Leidenschaft und Gewalt: Die größten FCM-Krawalle der jüngeren Vergangenheit

Erst am Wochenende soll es zwischen 1. FC Magdeburg-Fans und der Kieler Polizei geknallt haben. Diese Vorkommnisse sind allerdings nichts Einmaliges. Über Eskalation, Gewalt und Gegengewalt.

Von Philipp Truxa 23.08.2023, 07:00
2016 entzündete sich die Stimmung im Stadion beim 1. FC Magdeburg, beim DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt - nicht das einzige Mal.
2016 entzündete sich die Stimmung im Stadion beim 1. FC Magdeburg, beim DFB-Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt - nicht das einzige Mal. Foto: IMAGO / Sven Simon

Magdeburg/DUR. - Krawalle am Kieler Hauptbahnhof; Fans mussten zwei Stunden am Bahnhof ausharren; Gewalt und Pfeffersprayeinsatz – so oder so ähnlich titelten Zeitungen, nachdem es zwischen Fans des 1. FC Magdeburgs und der Polizei am Sonntag in Kiel gekracht haben soll.

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FCM-Fans reisen quer durch das ganze Land, um ihren Club emotional und lautstark zu unterstützen. Da wo die Stimmung aufgeheizt ist, kann es in manchen Situation im oder vor dem Stadion eskalieren. Oder auf dem Weg dahin.

Wir blicken zurück auf einige der prägnantesten Ausschreitungen, in denen die FCM-Fans in den letzten Jahren verwickelt waren. Eins vorweg: Über Sinn und Unsinn, Schuld und Unschuld, lässt sich dabei vortrefflich streiten.

Eskalation im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt

Bereits 2016 traf der FCM auf Eintracht Frankfurt in der ersten Runde des DFB-Pokals. Damals kam es zu Beginn der zweiten Halbzeit zu unschönen Szenen auf den Rängen. Die Ausschreitungen gingen dabei mutmaßlich von den Adler-Anhängern aus.

Es kam zum Einsatz von Rauchbomben, welche zusammen mit anderen Gegenständen in Richtung der Magdeburger Blöcke geworfen wurden. Es herrschte ein Chaos im Stadion, wodurch es eine zehnminütige Unterbrechung gab.

Eintracht Frankfurt-Fans beim DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Magdeburg. Pyrotechnik und Rauchtöpfe.
Eintracht Frankfurt-Fans beim DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Magdeburg. Pyrotechnik und Rauchtöpfe.
Foto: IMAGO / Jan Huebner

2022 kreuzten sich die Wege erneut und kam es bereits vor Anpfiff zu schweren Schlägereien zwischen den Fanlagern auf Magdeburgs Straßen. Nicht nur vor Beginn des Spiels eskalierte die Situation. In der zweiten Halbzeit begannen beide Fankurven mit dem Abbrennen von Pyromaterial. Hierbei flogen Leuchtraketen vom Frankfurter Block auf das Spielfeld und verfehlten vor allem die SGE-Spieler nur knapp. Das Spiel wurde wie auch 2016 für kurze Zeit unterbrochen.

Emotionale Magdeburger nach Abstieg

Der FCM stieg zuletzt im Jahr 2019 aus der 2. Bundesliga ab. Der damalige Gegner war Union Berlin und das Spiel endete 0:3 aus FCM-Sicht. Während die Magdeburger Fans um den feststehenden Abstieg trauerten, feierten die Unioner das Erreichen der Relegation um den Aufstieg.

Die Niederlage sorgte in der 80. Minute dafür, dass Fans des FCM versuchten in den Innenraum der Alten Försterei zu gelangen. Einige Fans hatten die Absicht, eine Plexiglasscheibe einzutreten und in den heimischen Fanblock zu gelangen. Es wurden Metallabsperrungen und Stangen verwendet, um die Scheiben zu demolieren – jedoch vergeblich. Nach einer zehnminütigen Unterbrechung wurde das Spiel fortgesetzt.

1. FC Magdeburg: Ausschreitungen im Ost-Duell gegen Lok Leipzig

Als der FCM noch in der Regionalliga spielte, kam es häufiger zu Partien gegen regionale Rivalen. 2013 traf man so im November auf Lok Leipzig. Schon am Vormittag kam es beim Fanmarsch zum Fliegen von Böllern und Flaschen. Im Stadion angekommen, kam es über das gesamte Spiel verteilt zu Angriffen der Fanlager. Dabei wurden mehrere Beamte verletzt.

Auch im Stadion knallte es auf den Rängen. Lok-Fans zündeten in der zweiten Halbzeit vermehrt Böller und bengalische Feuer. Dies führte immer wieder zu Spielunterbrechungen. Es war das vorerst letzte Aufeinandertreffen beider Mannschaften in Magdeburg, da Lok Leipzig ein halbes Jahr später abstieg.

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Um Ausschreitungen an Spieltagen vorzubeugen, setzt die Polizei seit Jahren ein immenses Aufgebot an Einsatzkräften ein - zum Unmut des größten Anteils der Anhänger, nämlich den friedlichen Fans. Doch nicht immer bleibt die Lage kontrolliert und wird es wohl auch in der Zukunft nicht sein.