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  5. 2. Bundesliga, FC Magdeburg: Fortuna-Niederlage als Sinnbild der FCM-Hinrunde

Dominanz, Fehler, keine Punkte Eine Niederlage als Sinnbild der gesamten FCM-Hinrunde

Das 2:3 des 1. FC Magdeburg gegen Fortuna Düsseldorf zeigte Stärken, Schwächen und das größte Problem dieser FCM-Mannschaft noch einmal leidlich auf.

Von Benjamin Binkle 17.12.2023, 12:20
Der 1. FC Magdeburg machte ein gutes Spiel, aber am Ende jubelte der Gegner aus Düsseldorf.
Der 1. FC Magdeburg machte ein gutes Spiel, aber am Ende jubelte der Gegner aus Düsseldorf. (Foto: imago/Jan Huebner)

Magdeburg/DUR. – Die 2:3-Heimniederlage des 1. FC Magdeburg gegen Fortuna Düsseldorf am Samstag war das ebenso bittere wie passende Ende einer extrem schwierigen Hinrunde. Die Niederlage taugt als Sinnbild, denn sie beinhaltete alles, was der FCM in den ersten 17 Spielen dieser Saison gut und schlecht gemacht hat.

"Es ist ein Abbild unserer Saison", sagte dann auch Trainer Christian Titz über das 2:3 nach 2:0-Pausenführung. Der FCM gab eine komplett kontrollierte Partie nach der Halbzeit noch aus der Hand und schenkte den entscheidenden Gegentreffer einmal mehr leichtfertig her. Nicht zum ersten Mal in dieser Hinrunde, die nun mit 20 Punkten endet.

"Wir haben viele Spiele kontrolliert, aber durch individuelle Fehler aus der Hand gegeben", zog Trainer Titz ein erstes Fazit: "Das müssen wir in der Winterpause verbessern."

1. FC Magdeburg: Immer wieder patzten die Spieler schlimm

Tatsächlich war der FCM in kaum einem der 17 Liga- und drei DFB-Pokal-Spielen dem Gegner unterlegen oder gar chancenlos. Zumeist dominierte Magdeburg fußballerisch, nutzte aber seine Chancen nicht und machte hinten zu viele einfache Fehler.

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Wie Daniel Elfadli am Samstag, als er in Minute 75 ohne Not zentral vor dem eigenen Strafraum den Ball so lange hielt, bis Christos Tzolis ihn wegspitzelte und so Vincent Vermeij frei vor dem FCM-Tor in Position brachte. Der traf zum 2:3, Magdeburg hatte die Partie endgültig aus der Hand gegeben.

"Das war ein Ball, den können wir nach vorne spielen, den können wir klatschen lassen – da gab es keinen Druck", kritisierte auch Trainer Titz den unnötige und leichtfertigen Ballverlust seines "Sechsers" beim MDR.

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Dass in Elfadli ausgerechnet einer der fraglos besten, wichtigsten und stabilsten Profis derart spielentscheidend patzt, auch das passte ins Bild dieser FCM-Hinrunde. Denn nahezu jeder Profi leistete sich zuvor ähnliche Blackouts, die immer wieder Punkte kosteten.

Ob Daniel Heber, Jamie Lawrence, Jean Hugonet, Leon Bell Bell oder eben Elfadli – immer waren es andere, die für Fehle sorgten. Selbst der über die Hinrunde gesehen sehr starke Keeper Dominik Reimann hatte im Ost-Derby gegen Hansa Rostock einen schwarzen Tag und war an der 1:2-Heimniederlage massiv beteiligt.

1. FC Magdeburg: Kapitän Amara Condé nimmt seine Teamkollegen in die Pflicht

So bleibt nach der Hinrunde ein fader Beigeschmack. Diese Enttäuschung drückte auch Amara Condé aus. "Die Balance zwischen dem, was wir investieren und was wir an Ergebnissen haben, stimmt einfach nicht", sagte der Kapitän: "Wir holen den Gegner immer wieder durch unsere Fehler zurück ins Spiel. Am Ende sind es immer wir, die dem Gegner den Sieg schenken."

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An der Mentalität der Mannschaft liege das nicht, glaubt Condé. Er nimmt aber seine Teamkollegen in die Pflicht: "Da muss sich jeder Einzelne hinterfragen: Liegt es an der Reife, in den Situationen die richtige Entscheidung zu treffen?"

Dass der FCM binnen elf Tagen zweimal nach Führung gegen Fortuna Düsseldorf verlor, nervte den Kapitän sichtlich. Auch er weiß um die verschenkten Punkte dieser Hinrunde und trauert diesen durchaus etwas nach, wenn er sagt: "Wenn wir die Spiele einfach sicher runterspielen würden, hätten wir in dieser Saison schon viele Punkte mehr geholt."

1. FC Magdeburg: Viel Arbeit wartet im Trainingslager in Belek

Daran soll in der Winterpause gearbeitet werden. Trainer Titz geht es dabei um die "Endkonsequenz des Verteidigens", die er in der gesamten Hinrunde vermisst hat: "Da fehlt uns der letzte Schuss an Konsequenz."

Helfen soll bei dieser Arbeit an den Schwächen auch ein Trainingslager in Belek Anfang Januar. Da hoffen die Magdeburger auf jeden Fall, auch schon Neuzugänge begrüßen zu können. Gerade auf der Außenverteidigerposition könnte es eng werden, wenn Leon Bell Bell tatsächlich für Kamerun beim Afrika-Cup nominiert werden sollte.

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Insgesamt visieren die Magdeburger zwei bis drei Verstärkungen an – im Sturm erhofft sich Titz aber eher eine frühere Rückkehr von Luca Schuler aus seiner Verletzung.

Fortschritte müssen bis zum 21. Januar sichtbar werden, dann beginnt mit dem Heimspiel gegen SV Wehen Wiesbaden die Rückrunde für den 1. FC Magdeburg. (mit Inhalten von dpa)