2. Bundesliga FCM-Spieler Jean Hugonet: So tickt der Neue
Der Vater Politiker, seine Leidenschaft die zarten Künste - und auf dem Spielfeld "der Krieger": Jean Hugonet, der Neue beim 1. FC Magdeburg.
Magdeburg - Ein junger Mann, Zopf und Sieben-Tage-Bart, blickt mit ernster Mine auf den Rasen vor ihm, dabei ist er umgeben von weit über 20.000 blau-weiß gekleideter Menschen. Was er sich ansieht? Seinen neuen Arbeitgeber und die künftigen Kollegen beim Spielen: Jean Hugonet, der Neue beim 1. FC Magdeburg, sah sich den 4:0-Erfolg des FCM gegen Arminia Bielefeld an. Er wird bald selber Teil der blau-weißen Zweitliga-Maschine.
Der 23-jährige Innenverteidiger ist der erste Neuzugang nach dem historischen Klassenerhalt des 1. FC Magdeburg. Fiel in der jüngeren Vergangenheit sein Name, dann oft zusammen mit Worten wie: „kompromisslos“ (Titz) und „Qualitäten“ (Schork). Hugonets Spitzname? „Warrior“, der Krieger.
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„Ich sage mir immer, wenn du Verteidiger bist, aber lieber vorziehst, auf Zweikämpfe zu verzichten, dann wird du Probleme haben und bist beim Badminton besser aufgehoben“, sagte der Franzose in einem Interview mit Transfermarkt.de. Die Marschrichtung ist bei ihm klar. Hugonet weiter: „Du bist bereit, für den Verein Schmerzen einzustecken“.
FCM: Das ist Jean Hugonet
Jean Hugonet ist geborener Pariser, 186 cm groß und ausgebildeter Innenverteidiger. Ausgebildet beim französischen Fünftligisten Pariser FC, wechselte er im Sommer 2021 ins Nachbarland, zu Austria Lustenau – und war dort maßgeblich am Aufstieg und vorzeitigen Klassenerhalt des österreichischen Erstliga-Aufsteigers beteiligt.
Nach 61 Pflichtspielen für die Vorarlberger ist Schluss. Hugonet wechselt zum 1. FC Magdeburg, der nach einer furiosen Rückrunde die Liga halten kann. Und die „Größten der Welt“ könnten von dem Wechsel durchaus profitieren.
Hugonets Stärken und wie den "Titz-Vorteil"
Die Stärken des Verteidigers sind offensichtlich. Sein Stellungsspiel ist überragend, kaum ein anderer Spieler des österreichischen Oberhauses konnte mehr Bälle im Laufe der Saison klären als der Franzose.
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Seine Schnelligkeit, die enorm wichtig werden kann in der traditionell hochstehenden Innenverteidigung des Titz-Fußballs. Außerdem seine Physis, die er robust aber fair nutzt, um dem Gegner den Ball abzunehmen.
Jean Hugonet mag es, wenn es auf dem Platz auch mal ruppiger zugeht. Privat geht er gerne in Jazz-Klubs, spielt Gitarre, Schlagzeug und Klavier, wie er Sky Sport Austria erzählt. Der 23-Jährige studierte, sein Vater ist Politiker im französischen Parlament.
FCM: Jean Hugonet bietet noch Entwicklungspotenzial
Ein weiteres Wort, das immer wieder im Zusammenhang mit Hugonets Name fällt, ist Entwicklungspotenzial. Wie FCM-Sportchef Otmar Schork nach dessen Verpflichtung unterstrich. Passend also zu Meistermacher Christian Titz, der dafür bekannt ist junge Spieler zu formen und besser zu machen.
Wie viel Zeit Titz mit Jean Hugonet haben wird, wissen derweil nur die Beteiligten selbst. Zu Vertragsangaben macht der Verein keine Angaben. Dennoch: Mindestens eine Saison lang wird Hugonet im Gefüge zwischen Verteidigern wie Jamie Lawrence, Daniel Heber und Cristiano Piccini, Konkurrenz und Kollegium von Hugonet, spielen. Und dort seinem Spitznamen wohl alle Ehre machen.