Trainer-Abgang Punkte, Tore, Gegentore: Wie stark war der FCM unter Titz wirklich?
Nach Jahren mit klarer Handschrift und mutigem Fußball verlässt Christian Titz den 1. FC Magdeburg in Richtung Hannover. Doch wie stark war das Team unter seiner Leitung wirklich? Ein Blick auf die rekordverdächtigen Zahlen liefert Antworten.
Magdeburg/DUR - Seit der Amtsübernahme vor vier Jahren hat Christian Titz mit dem 1. FC Magdeburg große Schritte gemacht. Vom fast sicheren Abstieg in die Regionalliga führte er den Verein in den Aufstiegskampf der 2. Bundesliga.
Zur kommenden Saison wird der 54-jährige Mannheimer jedoch an der Seitenlinie von Hannover 96 stehen. Nach dem verpassten Bundesligaaufstieg mit dem FCM hinterlegte Titz seinen Wechselwunsch und war für einige Vereine interessant.
Lesen Sie hier: El Hankouri, Amaechi und Co.: Wie geht es für die FCM-Abgänge weiter?
Der jüngsten Erfolge mit dem 1. FC Magdeburg unter Titz waren dabei kein Zufall, sondern das Ergebnis einer kontinuierlichen Weiterentwicklung.
Werfen wir einen Blick auf die Zahlen unter dem Zweitligatrainer der Stunde, von dem mancher Experte sagt, er sei der Beste der 2. Bundesliga.
Titz treibt Punkteschnitt des FCM in die Höhe
Der Punkteschnitt ist oft das erste Kriterium, wenn es um die Bewertung eines Trainers geht. Dieser betrug in der ersten Zweitligasaison unter Titz 1,26. Genug für den elften Tabellenplatz. In der zweiten Saison kam es jedoch zum Rückgang.
Nur noch 1,12 Zähler sammelte der FCM pro Partie. Bis zum vorletzten Spieltag musste man sogar um den Klassenerhalt zittern.
Besser lief es für ihn und den FCM in der abgelaufenen Saison: Nach 34 Spieltagen verbuchten die "Blau-Weißen" 54 Punkte - neuer Vereinsrekord in der 2. Bundesliga. Im Durschnitt entsprach das 1,56 Zählern.
Auch interessant: 1. FC Magdeburg kämpft um Burcu – Bundesliga-Teams greifen an
Die 1,56 Punkte Punkte pro Spiel von Titz in dieser Spielzeit, sind die beste Punkteausbeute eines Magdeburger Trainers seit Ex-FCM-Coach Jens Härtel, der von 2014 bis 2018 an der Seitenlinie des Clubs stand. Härtel befand sich mit dem FCM jedoch in der 3. Liga und wurde nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga noch in der Hinrunde entlassen.
FCM wird zur Offensiv-Maschine
Der FCM versucht Fußball zu spielen, anstatt sich nur auf die Defensive und auf Umschaltmomente zu verlassen. Das schlug sich oft in der Torstatistik nieder. In den vergangenen 20 Jahren trafen die Elbestädter unter keinem Trainer häufiger. Im Schnitt erzielte man beeindruckende 1,81 Tore pro Partie.
64 Treffer verbuchte der FCM alleine in der jüngst beendeten Spielzeit - 1,88 im Durschnitt pro Partie. Doch der offensiv ausgerichtete Fußball der Titz-Elf hatte bereits Nachteile, denn in der Defensive fing man häufig mehr als nur ein Gegentor.
Auch interessant: Es war eine Niederlage: Titz verrät seinen Lieblingsmoment als FCM-Trainer
Defensive dämpft Titz-Statistik
Pro Spiel kassierte der FCM 1,41 Gegentreffer im Schnitt. Unter ehemaligen Trainern wie beispielsweise Jens Härtel (1,05), Andreas Petersen (1,34) und Dirk Heyne (0,97) konnten Gegner seltener jubeln.
Hier zeigte sich die Kehrseite des risikoreichen Stils: Die Mannschaft wollte spielerische Lösungen finden, lief dabei aber immer wieder in gefährliche Konter. Dennoch hat sich die Mannschaft unter Titz stetig weiterentwickelt und sogar historische Chancen auf den Bundesligaaufstieg gehabt.