fcM-Coach stand selbst in der Kurve Enden 25 lange Jahre am Samstag? So geht Fiedler in sein erstes Ostderby
Das Spiel bei Dynamo Dresden ist brisant für den 1. FC Magdeburg – und Neuland für Markus Fiedler. Der Trainer ist aber vorgewarnt, was ihn am Samstag erwartet.

Magdeburg/DUR/dpa/sid – Diese Bilanz schwebt wie ein Fluch über dem 1. FC Magdeburg. Seit knapp 25 Jahren gab es keinen Auswärtssieg der Blau-Weißen bei Dynamo Dresden. Am 8. September 2000 siegte der FCM im Rudolf-Harbig-Stadion mit 3:0. Damals Trainer auf der Magdeburger Bank: Eberhard Vogel.
Seitdem gab es elbabwärts in fünf weiteren Partien ein mageres Pünktchen. Das bislang letzte Aufeinandertreffen in Dresden endete 2020 während der Corona-Pandemie 1:0 für die Gastgeber.
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Damals verloren sich 999 Zuschauer auf den leeren Rängen. Am Samstag (13 Uhr, live bei Sky) wird es eine ganz andere Stimmung geben. Mit über 31.000 Besuchern ist die Arena ausverkauft, die Fans beider Lager fiebern dem Elb-Klassiker entgegen, für viele von ihnen ist es das wichtigste Spiel der Saison. Nicht nur aufgrund der Rivalität der Anhänger beider Traditionsclubs ist klar: Es steht sehr viel auf dem Spiel.
FCM und Dynamo nach Niederlagen schon unter Druck
Vor allem, weil beide Clubs den Saisonauftakt in den Sand setzten. Magdeburg unterlag Eintracht Braunschweig daheim 0:1, Dynamo 2:3 bei der SpVgg Greuther Fürth. Eine weitere Parallele: Beide Verlierer waren jeweils die bessere Mannschaft und beherrschten das Spiel.
Aber: Der FCM nutzte seine Möglichkeiten nicht und verlor durch ein Kontertor in Überzahl. Die Sachsen verschliefen jeweils den Start beider Halbzeiten und leisteten sich dabei katastrophale Deckungsfehler.
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Schnee von gestern, sagen beide Trainer. Dynamos Thomas Stamm und FCM-Coach Markus Fiedler sind junge, aufstrebende Fußballlehrer, die mit solchen Rückschlägen leben können.
"Wir haben ein bissel was gutzumachen. Wir sind in der Bringschuld, müssen in einem sicher emotionalen Spiel mit einem anderen Selbstbewusstsein stabiler agieren“, sagte Stamm.
Markus Fiedler vor ersten Ostderby: "Ich weiß um die Bedeutung"
Magdeburgs neuer Coach Fiedler hatte außer der Chancenverwertung am Auftritt seiner Jungs gegen Braunschweig nichts zu bemängeln. "Wir haben aus den sich bietenden Möglichkeiten vor allem in der ersten Halbzeit zu wenig Profit gezogen. Daran haben wir gearbeitet, eine höhere Klarheit im letzten Drittel, eine andere Präzision im Abschluss."
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Dem neuen FCM-Trainer muss niemand erklären, was ein Derby bedeutet. "Ich habe als Kind in der Kurve gestanden, das ist kein Geheimnis", erklärte der gebürtige Baden-Württemberger. Er sei in Stuttgart damit groß geworden, solchen Duellen "entgegenzufiebern". Genau das tut Fiedler nun auch als FCM-Trainer, wenn es am Samstag zum "Elb-Clásico" mit dem ewigen Kontrahenten Dynamo Dresden kommt.
"Es ist ein besonderes Spiel für den Verein, für die Fans. Das hat man mir vom ersten Tag an vermittelt", erklärte Fiedler, der vor wenigen Wochen nach insgesamt zehn Jahren beim VfB von der Stuttgarter Zweitvertretung nach Magdeburg gewechselt war, vor seinem ersten Ostderby.
Aus seiner Heimat kenne er aber "die Rivalität zu einem von Stuttgart nicht allzuweit entfernten Verein", sagte Fiedler und schmunzelte. Partien "dieser Größenordnung" seien ihm daher bestens bekannt.
So viel Tradition das Duell der beiden einstigen Schwergewichte des DDR-Fußballs jedoch hat, "am Ende geht es auch nur um drei Punkte", sagte Fiedler: "Ich habe kein Phrasenschwein hier, aber das ist leider auch Teil der Wahrheit" – und dennoch: "Ich weiß um die Bedeutung."