Transfergerücht 1. FC Magdeburgs Ahmet Arslan zurück zu Dynamo Dresden? Eine Einordnung
Spekulationen um eine mögliche Rückkehr von 1. FC Magdeburg-Spieler Ahmet Arslan zu seinem Ex-Verein Dynamo Dresden stehen im Raum. Was ist dran am Gerücht?
Magdeburg – Der 1. FC Magdeburg testete am Wochenende 120 Minuten gegen Erzfeind SG Dynamo Dresden. Das Spiel endete Remis, wenn auch nur knapp. Ein Spieler stach an dem Tag besonders heraus – aus vielerlei Sicht.
Beim XXL-Test traf FCM-Spieler Ahmet Arslan gegen seinen Ex-Verein zum entscheidenden Ausgleich. Nach Abpfiff herzte er seine ehemaligen Kollegen. Nicht unüblich. Spannend sind aber vor allem die Aussagen von Dynamo-Trainer Markus Anfang und Arslan selbst.
1. FC Magdeburg sicherte Dienste von Ahmet Arslan
Doch von Anfang: Ahmet Arslan wechselte im Sommer 2022 auf Leih-Basis von seinem Verein Holstein Kiel zur SG Dynamo Dresden. In der dritten Liga brauchte er nicht lange, um einzuschlagen. Und wie! In 39 Partien für die Sachsen erzielte der gebürtige Memminger sensationelle 31 Tore und legte neunmal auf.
Das weckte Begehrlichkeiten, unter anderem beim 1. FC Magdeburg, der sich die Dienste des Instinktfußballers sichern konnte. Folgt nun die Rückkehr nach Dresden?
„Es war wirklich das geilste Jahr meiner Karriere.“
FCM-Spieler Ahmet Arslan über seine Zeit bei Dynamo Dresden
Die Gerüchteküche, sie brodelt heiß dieser Tage. Spekulationen über eine mögliche Rückkehr Arslans zu den Sachsen finden sich auf unzähligen Foren und Websites. Doch, was ist dran an der Spekulation?
Arslan und die Gerüchteküche
Ahmet Arslan kam mit einem Rucksack voller Vorschusslorbeeren nach Magdeburg. Allein, er spielte seit seinem Wechsel zum 1. FCM im Juli 2023 magere neun Liga-Partien (zwei Tore, eine Vorlage).
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Insgesamt sehr überschaubare 248 Minuten im Dienste des Clubs. Für einen Spieler, der als Transfercoup gefeiert wurde und für den der FCM eine Rekordsumme von 400.000 Euro überwiesen haben soll, ist das wenig. Glücklich machen wird dem Offensivmann die Rolle als Bankdrücker nicht.
Rückblick: Auf die zweite Reihe im Kader des Clubs angesprochen, sagte FCM-Sportchef Otmar Schork am Rande eines Testspiels gegen Erzgebirge Aue im September 2023: „Die wissen, dass sie ihre Chancen kriegen. [FCM-Cheftrainer] Titz nimmt alle Beteiligten mit, der Teamspirit ist überragend.“
Fehlt es bislang einfach an der Leistung bei Arslan für die erste Elf, geschweige denn für mehr Einsatzminuten? Möglich, Titz stellt seine Startelf nach dem Leistungsprinzip auf. Doch gilt es zu bedenken: Mit Amara Condé, Baris Atik, Xavier Amaechi, Tatsuya Ito und dem zurzeit verletzten Jason Ceka ist die Offensive im FCM-Mittelfeld, also Arslans Bereich auf dem Platz, qualitativ gut bestückt.
Trotzdem holte sich der Club mit Ahmet Arslan einen weiteren Spieler hinzu, zahlte offenbar viel Geld für einen Spieler, dessen Position als „Zehner“ im Spielsystem von FCM-Cheftrainer Christian Titz quasi nicht existiert. „Er muss warten, bis die Tür offen ist“, so Schork über Arslan. Das war im September. Seither spielt der Angreifer weiterhin nur die zweite Geige.
Dynamo Dresden und Arslan heizen Spekulation nach Testspiel an
Kein Wunder, dass nach dem ersten Wiedersehen mit den Ex-Kameraden von Dresden am Wochenende die Gerüchteküche ins Brodeln geriet.
Arslan befeuert das zusätzlich, er sagte der "Bild"-Zeitung nach dem Dynamo-Testspiel: „Ich bin froh, alle wiedergesehen zu haben. Das hat mir echt ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Ich habe die alle echt gern, bin fast täglich im Austausch mit den Jungs.“ Der Volksstimme verriet er über die Zeit in Dresden: „Es war wirklich das geilste Jahr meiner Karriere“.
„Viele Fragezeichen“, warf zudem Dynamo-Trainer Markus Anfang zum Thema auf. Er sagte nach dem Test, bei dem Arslan in der FCM-B-Elf auflief: „Am Ende des Tages geht es darum, was hat Magdeburg mit ihm vor, wie ist seine Karriere-Planung, was hilft uns und was können wir überhaupt umsetzen?“.
Interessant: Der zum SC Verl verliehene und nun zurückbeorderte Dresden-Spieler Oliver Batista Meier, soll offenbar auf dem Wunschzettel der Zweitligisten SC Paderborn und Hamburger SV stehen.
Verkaufen die Dresdener Meier zeitnah, könnte das Geld für einen möglichen Arslan-Transfer in die Kasse spülen. Es würde dann auch ein Platz auf der „Zehner“-Position bei Aufstiegsaspirant Dynamo frei, der Lieblingsposition von Arslan.
Keine einfach Situation für FCM und Arslan
Wie der FCM mit der Situation umgeht? Einen möglichen Hinweis darauf könnte ein Video geben. Nach dem Testspiel gegen Dresden stellte ein Journalist der „Dresdner Neueste Nachrichten“ Ahmet Arslan unter anderem die Frage, wie zufrieden der Offensivmann mit seinem ersten halben Jahr in Magdeburg sei.
Eine Antwort blieb aus, der FCM-Pressesprecher blockte ab und verwies auf eine offenbar vor dem Gespräch getroffenen Abmachung, dass man nur Fragen über das Spiel beantworte.
Generell hält sich der Verein eher bedeckt, wenn Fragen über die Personalie Arslan aufgeworfen werden. Keine leichte Situation, für Verein und Spieler.
FCM-Spieler Ahmet Arslan: Wie geht es weiter?
Eine Möglichkeit, den Deutsch-Türken ins FCM-Spiel zu integrieren, wäre ihn in die Sturmspitze zu setzen. Also eine Position, die ihm nicht gänzlich fremd ist. Zumal der etatmäßige FCM-Mittelstürmer Luca Schuler mit Verletzungspech und Torflaute kämpft, letztes gilt auch für dessen Backup Luc Castaignos.
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Wie lange Ahmet Arslans Vertrag beim 1. FC Magdeburg läuft, ist offiziell nicht bekannt. Andere Vereine sollen bereits im Sommer an ihn dran gewesen sein. Fest steht: Die Zeit als Profisportler tickt für den 29-Jährigen.