Baris Atik lockte ihn nach Magdeburg Ahmet Arslan: Wann ist das "Tor-Biest" reif für die FCM-Startelf?
Der 1. FC Magdeburg hat in seiner starken Offensive momentan viel Auswahl. Ahmet Arslan ist einer von ihnen – und einer, der sich hinter einer eingespielten Truppe anstellen muss. Ein Luxusproblem.
Magdeburg - Der 1. FC Magdeburg hat ein Luxusproblem: Einen breiten Kader mit vielen formstarken und hochklassigen Spielern. Erst recht im offensiven Mittelfeld und im Sturm tummeln sich bei den „Größten der Welt“ zahlreiche Kicker mit Stammplatzformat. Der Konkurrenzkampf lebt, aber manche von ihnen haben das Nachsehen. Einer von ihnen: Ahmet Arslan.
Die Qualität in der Kaderbreite in der Offensive beim FCM ist aktuell sehr hoch. Das Sturmtrio um Baris Atik, Luca Schuler und Jason Ceka zählt zu den treffsichersten im deutschen Profifußball.
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Im Zentrum setzt FCM-Cheftrainer Christian Titz Spieler wie Amara Condé, Silas Gnaka und Jean Hugonet ein – die nicht nur stabilisieren und Bälle verteilen, sondern auch gut vorbereiten und treffen können. Allein beim 6:4-Spektakel gegen die Hertha trugen sich sechs verschiedene FCM-Spieler als Torschützen ein.
Unter anderem Ahmet Arslan. Ihm gelang für den FCM in der Nachspielzeit der insgesamt zehnte und damit letzte Treffer an diesem historischen Spieltag. Für ihn war es der zweite Treffer in der laufenden Saison, bereits gegen Kiel setzte er den Deckel beim 4:2-Sieg drauf. Das kommt nicht von ungefähr.
Wenn der Baris mit dem Ahmet schreibt
Arslan zerschoss in der vergangenen Saison und im Dress von Dynamo Dresden regelrecht die 3. Liga. Oder in Zahlen: 36 Spiele, 25 Tore, acht Assists. Beim 1. FC Magdeburg kam der erfahrene Spieler bislang nur von der Bank, meist nur für wenige Minuten – und netzte gleich wieder ein.
Seine aktuelle Spezialität ist es, den so wichtigen Torabstand zu vergrößern: Auch wenn sein Treffer erst kurz vor Schluss kommt, gibt das Spielern, Trainer und auch Fans große Sicherheit.
Das schreit geradezu nach mehr Einsatzzeit. Laut Cheftrainer Titz sei Arslan immer nur knapp hinter der ersten Reihe der Startelf. „Amo präsentiert sich sehr positiv“, sagte Titz noch vor dem ersten Saisonspiel.
„Blind“ verstehe sich Arslan mit den Kollegen, allen voran mit Stürmerkollege Baris Atik, wie er in einem Videopodcast sagte. Atik sei es auch gewesen, der ihn nach Magdeburg lockte, per Whatsapp. Laut Arslan mit den Worten: „Ey, wir rasieren zusammen die Liga“. Zur Einordnung: Das schrieb der beste Offensivspieler der 3. Liga der vorvergangenen Saison, dem besten Offensivspieler der vergangenen Drittliga-Saison.
FCM: Arslan will wohl mehr sein als ein Edeljoker
Für Arslan ist es keine leichte Situation beim FCM. Er will spielen, scharrt mit den Hufen – ein in Ketten gelegtes Fußballer-Biest mit Tordrang und im besten Alter. Aber: er muss hinter den Teamkameraden anstehen, wenn auch nur knapp.
Luca Schuler, Baris Atik, Jason Ceka: Die Konkurrenz auf den Offensivplätzen ist für den gebürtigen Memminger erdrückend, alle drei sind in Top-Form.
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„Alle Spieler sollen bei uns brennen, egal ob sie auf dem Platz stehen oder hintendran sind“, sagt einer der Männer, die Arslan nach Magdeburg holten: Otmar Schork. Beim Testspiel gegen Aue gab der FCM-Sportchef Einblicke in den Konkurrenzkampf: „Jetzt sind die Leistungsträger unserer starken Rückrunde um Baris Atik, Amara Condé und Jason Ceka alle noch da und momentan die erste Elf“.
Und Arslan? Schork: „Es zeichnet ihn aus, dass er nach Einwechslungen schon zwei Tore gemacht hat“. Aber: „Er muss warten.“
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Man habe laut Schork einen „überragenden Teamspirit unter Christian Titz“ und es gebe Spieler, die „natürlich mal unzufrieden sind, wenn sie nicht spielen“. Diese trügen das aber nicht in die Mannschaft rein, so der Sportchef.
Fest steht, Arslan ruft seine Leistung ab, wenn er auf dem Platz steht. Er wird sich kaum damit zufriedengeben, die zweite Garde des 1. FC Magdeburg zu sein. Das macht den bislang so starken FCM sogar noch stärker, schließlich ist die Saison noch lang. Und Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft.