Ungewöhnlicher Transfer Neuzugang im Sturm: Wie plant der FCM mit Aleksa Marusic?
In Aleksa Marusic präsentierte der 1. FC Magdeburg den zehnten Sommer-Zugang. Ein klassischer „Neuner“, wie vom Club gesucht, ist der Montenegriner wohl nicht. Was plant der FCM?
Magdeburg/DUR – In Aleksa Marusic kam am Montag ein neuer Stürmer zum 1. FC Magdeburg. Eine Tatsache, die an sich weniger verwundert, immerhin suchte der Club intensiv nach einem klassischen „Neuner“. Interessanter scheint viel mehr die Personalie an sich.
Der 1. FCM verpflichtete vor wenigen Wochen in Martijn Kaars einen Top-Stürmer aus der zweiten niederländischen Liga und zahlte für ihn fast eine Million Euro Ablöse. Und holte jetzt mit Marusic, der ebenfalls eine sechsstellige Ablöse kostet, einen weiteren, sehr ähnlichen Stürmertyp aus der mazedonischen Liga. Die Frage ist: Was plant der Club mit Marusic?
Marusic und Kaars: Sturmduo kostete FCM rund 1,2 Millionen Euro
Etwa 350.000 Euro plus weitere 50.000 Euro Boni soll Aleksa Marusic den Magdeburgern gekostet haben. Nicht wenig Geld für einen Club, der für gewöhnlich selten Ablöse für neue Spieler zahlt. Zusammen mit der Ablösesumme von Kaars kommt ein Betrag von geschätzten rund 1,2 Millionen Euro zusammen.
Eine große Investition für den 1. FC Magdeburg, gerade wenn man bedenkt, dass der Club seine beiden Stürmer Luca Schuler und Luc Castaignos kostenfrei ziehen ließ.
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Kaars und Marusic nehmen die Plätze der zuletzt erfolglosen FCM-Stürmer ein, die in die Vertragslosigkeit bzw. zu Hertha BSC nach Berlin gingen.
Hat der FCM seine Stürmer gefunden?
Kaars kam mit den Vorschusslorbeeren von 21 Toren in 38 Spielen aus der vergangenen Saison nach Magdeburg; Marusic traf in 32 Einsätzen siebzehnmal. Beide sind gleich alt (25 Jahre), fast gleich groß (1,83 zu 1,85 Meter) und ein sehr ähnlicher Spielertyp, mit Unterschieden im Detail.
Warum also Marusic? Immerhin suchte der 1. FCM allem Anschein nach einen Mittelstürmer, der großgewachsen ist, Bälle gut festmachen und ablegen kann sowie eine außerordentliche Physis mitbringt. Und damit anders ist als Kaars, der eher aus der Tiefe kommt, eine hängende Spitze spielt und damit einen klassischen „Neuner“ als Unterstützung gebrauchen kann. Übersetzt: der FCM suchte einen Spieler wie BVB-Sturmtank Niclas Füllkrug.
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„Mit Aleksa bekommen wir ein Element in unseren Kader, das wir so noch nicht hatten“, stellte FCM-Cheftrainer Christian Titz seinen Neuzugang vor. Er betont die „Wucht“ von Marusic und sein „Spiel mit dem Rücken zum Gegner“. FCM-Sportboss Otmar Schork wiederum hob unter anderem das „entwicklungsfähige Alter mit Potenzial“ beim Neuzugang hervor.
Zum einen bleibt abzuwarten, welches neue Elemente Marusic im Vergleich zu Sturmkollegen Martijn Kaars tatsächlich einbringen kann. Erfolgreich war der Montenegriner zuletzt nämlich vor allem mit Läufen aus der Tiefe, oft kam er über die Flügel und zeichnete sich weniger aus als zentraler Zielpieler, der den Ball abklatscht und auflegt.
Zum anderen stellt sich die Frage, was einem nunmehr 25-jährigen Fußballspieler und Torschützenkönig der vergangenen Saison noch beigebracht und er dementsprechend entwickelt werden kann, wie von Schork prognostiziert.
Auch fragen sich jetzt wohl viele Fans im Club-Umfeld, ob der FCM nach dem Marusic-Transfer seine Bemühungen nach neuem Personal eingestellt hat. Oder ob die – sehr wohl nicht einfache – Suche nach einem bulligen Stürmer mit Talent und Gardemaß für diesen Sommer beendet ist.
FCM-Stürmer Marusic und Kaars: Wohin geht die Reise beim Club?
Fest steht, dass Marusic einen gewissen Torriecher hat und mit seinen 1,85 Meter durchaus wuchtig agiert. Der ein oder andere mag die Liga zwar belächeln, in der er zumeist aktiv war.
Im Vergleich liegt die mazedonische erste Liga aber vom Anspruch her in etwa zwischen der dritten und vierten deutschen Fußballliga – und damit unter dem Niveau der zweiten niederländischen Liga, aus der Martijn Kaars zum FCM kam.
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Worauf wollen die FCM-Chefs also hinaus? Ein Konkurrenzkampf zwischen Kaars und Marusic in der Sturmspitze? Oder gar eine Doppelspitze aus dem Niederländer und dem Montenegriner? Und dann lauert auch noch der Winterneuzugang Emir Kuhinja auf seine Chance, der dritte Mittelstürmer im Kader.
Bislang, so scheint es, macht das Duo Titz/Schork bei ihren Transfers in diesem Sommer viel richtig. Die Neuzugänge fügten sich in Testspielen schnell ins Team ein und stachen mitunter sogar deutlich heraus. Wie sie letztendlich in der 2. Bundesliga performen werden, müssen sie jedoch erst noch unter Beweis stellen.