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Zweiter Teil FCM-Stars im Check: Wer hat Erstligapotenzial?

Welche Spieler des 1. FC Magdeburg haben das Zeug, in der Bundesliga zu glänzen? Wir werfen einen genauen Blick auf die Leistungen der FCM-Profis, die in dieser Saison herausragen.

Von virtualfootball, Nico Esche 03.01.2025, 06:00
Silas Gnaka ist unangefochtener Stammspieler beim 1. FC Magdeburg.
Silas Gnaka ist unangefochtener Stammspieler beim 1. FC Magdeburg. (Foto: IMAGO / Christian Schroedter)

Magdeburg/DUR – Im ersten Teil unserer Reihe warf Magdeburg Blau-Weiß einen genauen Blick auf zwei Spieler vom 1. FC Magdeburg, die ihren Daten und Statistiken nach bisweilen erstligareif spielen.

Diesmal sehen wir uns weitere FCM-Akteure an, die in der laufenden Saison eine herausragende Leistung gezeigt haben. In Zusammenarbeit mit den Datenspezialisten von Virtualfootball geht der Fokus auf einen Mittelfeldregisseur und einen Außenstürmer sowie drei weitere auffällige Spieler.

Silas Gnaka (Vergleichsgruppe: Zentrales Mittelfeld)

Silas Gnaka mit dem Fuß am Ball: Die Spezialität vom Mittelfeldregisseur, der seine Mitspieler am liebsten mit zielgenauen Pässen füttert.
Silas Gnaka mit dem Fuß am Ball: Die Spezialität vom Mittelfeldregisseur, der seine Mitspieler am liebsten mit zielgenauen Pässen füttert.
(Foto: IMAGO / Nico Herbertz)

In jedem Spiel in dieser Saison stand Silas Gnaka auf dem Platz und das sogar in der Startelf. Der Taktgeber beim Club agiert dabei in dieser Spielzeit deutlich defensiver und tritt beim FCM vor allem als zurückgezogener Spielmacher und Stabilisator auf. Dabei lässt er sich bisweilen so weit zurückfallen, dass er teilweise noch hinter der Abwehrkette waltet.

Der Ivorer hat sich im progressiven Aufbauspiel, der defensiven Zuverlässigkeit und der Balleroberung nochmal im Vergleich zur Vorsaison gesteigert. Im Ligavergleich mit anderen Mittelfeldspielern der 2. Bundesliga performt Gnaka zurzeit in der Mittelfeld-Rolle leicht bis stark überdurchschnittlich.

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Mit der defensiven und spielaufbauenden Rolle geht auch einher, dass Gnaka offensiv weniger Akzente setzt, weniger auffällig ist. Eine seiner größten Stärken ist seine Fähigkeit, Eins-gegen-Eins-Situationen im Zentrum aufzulösen, um damit Räume aufzubrechen (62 Prozent erfolgreiche Dribblings).

Dazu füllt er seine Rolle als Mittelfeldregisseur herausragend aus: Pro Partie spielt Gnaka im Schnitt 50 Pässe mit einer Erfolgsquote von 88 Prozent.

FCM-Spieler Silas Gnaka in der Datenanalyse.
FCM-Spieler Silas Gnaka in der Datenanalyse.
(Grafik: virtualfootball)

Darüber hinaus kommen 80 Prozent seiner progressiven Pässe und mehr als zwei Drittel seiner Schnittstellenpässe an den Mann. Probleme hat der 26-Jährige in der Fehlervermeidung sowie dem Deckungsverhalten in manchen Situationen.

Fazit: Silas Gnaka spielt als passsicherer Stabilisator im Mittelfeld beim 1. FCM auf oberen Zweitliganiveau und performt sehr konstant und zuverlässig. Er bringt das Format für den nächsten Schritt mit, muss sich dafür aber noch in der Rückwärtsbewegung ohne Ball verbessern.

Livan Burcu (Vergleichsgruppe Offensive Flügelspieler)

FCM-Stürmer Livan Burcu in Aktion.
FCM-Stürmer Livan Burcu in Aktion.
(Foto: IMAGO / Matthias Koch)

Als Leihspieler von FC Union Berlin kam Livan Burcu im Sommer an die Elbe – und wusste dort mit seiner frechen, technisch hochklassigen Art, Fußball zu spielen, das Publikum zu begeistern.

Unter den FCM-Spielern ist er die logische Wahl in dieser Liste: Immerhin steht er bei einem Bundesligisten unter Vertrag und wird voraussichtlich im kommenden Sommer, nach Leihende, zum Kader von Union Berlin zählen.

Das kommt nicht von ungefähr. Burcu startete überragend in diese Saison und ergatterte sich einen Stammplatz. Vier Torbeteiligungen in seinen ersten acht Spielen machen das deutlich. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass Burcu seit Mitte Oktober ohne weiteren Scorer auskommen musste, trotz ausreichender Einsatzzeit beim FCM. Ein Leistungsknick.

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Dennoch: Besonders sein Zug zum Tor lässt den Türken herausstechen (3,4 Kontakte im Sechzehner pro Spiel im Schnitt). Zudem sind seine Dribblings gefürchtet. 3,8 erfolgreich ausgedribbelte Gegner pro 90 Minuten sind ein überragender Wert. Seine Dynamik mit dem Fuß am Ball lässt viele Gegner alt aussehen.

Zudem ist der Flügelflitzer sehr passsicher, gemessen an seiner offensiven Rolle: Burcu bringt 81 Prozent seiner Zuspiele erfolgreich an. Bei Bällen in das Angriffsdrittel hinein sind es sogar 85 Prozent.

Livan Burcu vom 1. FC Magdeburg in der Datenanalyse.
Livan Burcu vom 1. FC Magdeburg in der Datenanalyse.
(Grafik: virtualfootball)

Verbesserungspotenzial hat der türkische U-21-Nationalspieler bei der Entscheidungsfindung. Oft will er sprichwörtlich mit dem Kopf durch die Wand und übersieht dabei besser positionierte Mitspieler. Außerdem ist in seiner Schussgenauigkeit und seinen Flanken noch Luft nach oben.

Fazit: Leistungstechnisch agiert Livan Burcu noch nicht ganz auf Erstliganiveau. Aber da er mit gerade einmal 20 Lebensjahren schon leicht über dem Durchschnitt der 2. Liga performt, ist ihm der weitere Entwicklungsschritt zuzutrauen.

Drei weitere FCM-Spieler mit Erstligareife

Mit Martijn Kaars, Jean Hugonet und Baris Atik zeigen gleich drei weitere FCM-Spieler vielversprechende Ansätze, die auf eine Erstligareife schließen lassen.

Kaars hat nach gerade einmal 16 Pflichtspielen eine zweistellige Anzahl an Scorern (sieben Tore, vier Vorlagen). Und das trotz vorübergehender Torflaute. Der Niederländer hat ein herausragendes offensives Positionsspiel (Top für 2. Bundesliga), sodass er häufig zu vielversprechenden Torchancen kommt. Seine Chancenverwertung ist zudem leicht überdurchschnittlich.

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Der Sommer-Neuzugang gilt unter den Magdeburgern als Arbeitstier und ist sich für keinen Weg zu schade. Kaum ein Spieler in der 2. Bundesliga kann es mit den läuferischen Fähigkeiten von Kaars aufnehmen.

In Spielen mit guter gegnerischer Deckung taucht er aber oft ab. Sowohl im Spiel mit dem Ball, den Dribbling-Fähigkeiten als auch der Anspielbarkeit über Flanken und Standards in der Luft reicht es bei ihm (noch) nicht für die höchste Klasse. Als Knipser jedoch agiert Kaars im Ligavergleich überdurchschnittlich.

Baris Atik (li.) und Martijn Kaars vom 1. FC Magdeburg.
Baris Atik (li.) und Martijn Kaars vom 1. FC Magdeburg.
(Foto: IMAGO / Maximilian Koch)

Ein herausragendes Kopfballspiel hingegen präsentiert ein ums andere Mal Defensivmann Jean Hugonet. Mehr als zwei Drittel aller Luftduelle gehen an den Franzosen. Als Balljäger in der Balleroberung sowie seiner defensiven Antizipation zählt Hugonet zu den besten "Abräumern“ der Liga.

Eine weitere Stärke ist seine Spielverlagerung mit langen Bällen (59 Prozent erfolgreiche lange Pässe). Als mitspielender oder absichernder Verteidiger hinkt er dem Zweitligaschnitt jedoch hinterher. Erstligapotenzial zeigt der "Warrior“ aktuell vor allem als Balljäger.

Baris Atik ist eine Instanz beim 1. FC Magdeburg. Verletzungen warfen den technisch brillanten Spielmacher zurück in dieser Saison. Umso beeindruckender war sein Comeback. Atik performt seit mehreren Jahren auf hohem Zweitliganiveau und könnte sicherlich auch situativ in der Bundesliga auf sich aufmerksam machen.