Mögliche Abgänge im Sommer "Zieht Begehrlichkeiten nach sich": Was die Marktwert-Explosion für den FCM bedeutet
Um fast ein Drittel legte der 1. FC Magdeburg an Marktwert zu. Trainer Christian Titz blickt nüchtern auf die Entwicklung und spricht über geweckte "Begehrlichkeiten" bei seinen Spielern.

Magdeburg/DUR – Der Marktwert des 1. FC Magdeburg explodierte laut des Portals "transfermarkt.de“ regelrecht. Um fast ein Drittel stieg der Wert des FCM-Kaders. Dafür verantwortlich ist allen voran die gute Saisonleistung der "Blau-Weißen“ in der 2. Bundesliga.
Vor allem Martijn Kaars und Livan Burcu legten ordentlich zu und erreichen nun einen Marktwert von je vier Millionen Euro – nie zuvor heftete einem aktiven FCM-Spieler ein so großes Preisschild an. Trainer Christian Titz schaut seinerseits eher nüchtern auf die Marktwert-Entwicklung seines Kaders.
"Ich habe mich im Detail gar nicht damit beschäftigt“, betonte der Trainer auf der Pressekonferenz am Donnerstag, kurz nachdem die neuen Marktwerte veröffentlicht wurden: "Aber es ist ein normaler Vorgang, wenn du in der Saison erfolgreich bist.“
Titz freue sich vor allem über die sportliche Entwicklung seiner Akteure. Er sieht aber auch die Vorteile einer Marktwert-Steigerung: "Wenn du Spieler in der vorderen Zone hast, die viele Scorerpunkte haben, dann geht der Marktwert von ihnen hoch und dann ist es natürlich für uns als Klub eine Wertschätzung, eine Auszeichnung. Da wir auch als Verein Marktwerte herstellen, die nicht unerheblich sind.“
FCM-Kader fast 30 Millionen Euro wert
Laut "transfermarkt.de“ stieg der gesamte Kaderwert des FCM um mehr als sechs Millionen Euro auf nun 27,75 Millionen Euro. Damit steht der Verein auf Rang elf in der 2. Bundesliga.
Entscheidend dazu beigetragen hat Martijn Kaars, der zu den besten Stürmern der Liga zählt und neben Burcu der nach Marktwert wertvollste Spieler der Magdeburger ist.
Ein Treuebekenntnis zum 1. FCM über die Saison hinaus vermeidet der Niederländer mit dem Zauberfuß. Ein Abgang im Sommer ist wahrscheinlich, obwohl sein Vertrag noch bis 2027 läuft. Es wäre ein großer Einschnitt, immerhin erzielte Kaars rund ein Drittel aller FCM-Tore in der laufenden Saison.
Titz weiß natürlich, dass gestiegene Marktwerte auch für den FCM zum Problem werden können: "Es ist unbestritten, dass das Begehrlichkeiten nach sich zieht". Es ist laut Titz seit seiner Zeit beim FCM nicht selten so gewesen, dass man nach Saisonende mehrere gute Spieler verliert, weil sie "sich so entwickelt haben, dass sie für andere Vereine interessant geworden sind“.
Ideal wäre, so der Coach, wenn die Großzahl der Spieler zusammenbleiben würde. Aber, so sagt er, ist das im Leistungssport nicht immer möglich. Auch dem FCM drohen prominente Abgänge, sollte der Aufstieg nicht gelingen.
Kaars und Burcu: Abgänge im Sommer nicht unwahrscheinlich
Topstürmer Kaars kam im vergangenen Sommer aus der zweiten niederländischen Liga. Offenbar soll der FCM für ihn 800.000 Euro ausgegeben haben – eine Rekordsumme. Seither explodierte sein Marktwert.
Es ist auch ein Erfolg für die Scouting-Abteilung des FCM. Weiß auch Christian Titz: "Es ist kein Geheimnis, dass wir ein Klub sind, der nicht über die Wirtschaftskraft verfügt, wie es der ein oder andere Klub zur Verfügung hat.“
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Es sei wichtig, Spieler zu finden, die in das Budget passen und Entwicklungspotenzial hätten. Es gehöre auch Glück dazu, dass Spieler in die "Region, zu den Menschen, in den Verein und auch zum Trainerstab und Team passen“, so Titz.
Allein: Kaars und Burcu, könnten den Verein bereits im Sommer verlassen. Burcus Leihvertrag mit Union Berlin läuft aus. Die Köpenicker werden den schnellen, technisch versierten Außenstürmer mit großer Sicherheit zurückholen.
Und Kaars steht sicherlich auf dem Zettel verschiedener Vereine, möglicherweise auch von Bundesligisten. Steigt der FCM nicht auf, ist der Stürmer nicht zu halten. Für den Niederländer kann der Club eine ordentliche Summe verlangen. Immerhin.