1. FCM: Danny Galm in der Analyse - was kann der mögliche Titz-Nachfolger

Magdeburg/DUR – Danny Galms Name kannten bisher nur Fußball-Experten. Jüngst wurde der Fußballtrainer mit dem 1. FC Magdeburg in Verbindung gebracht, deren Trainer Christian Titz will den Verein verlassen.

Gemeinsam mit den Analyse-Experten von Virtualfootball zeigt Magdeburg Blau-Weiß auf, mit was der ehemalige Trainer vom SV Sandhausen überzeugen kann, wie er spielen lässt und was der FCM von ihn erwarten kann.

Lesen Sie auch: Trainer mit Bayern-Erfahrung: Erster Name für Titz-Nachfolge sickert durch

Danny Galm durchlief als Trainer den Nachwuchs der TSG Hoffenheim bis zur U17 in den Jahren zwischen 2016 und 2021. Mit der TSG U17 wurde er zwei Mal Vizemeister der Staffel Süd/Südwest. Anschließend trainierte er zwei Saisons lang die U19 vom FC Bayern München, später übernahm er die Herren vom SV Sandhausen in der 3. Liga.

Seine Entlassung erfolgte für viele unerwartet nach nur zwölf Spieltagen. In dieser Zeit holte der SVS 16 Punkte und befand sich auf Rang elf. Ohne Galm landete Sandhausen in der Formtabelle auf Rang sechs. Gemessen daran, dass der SVS in der abgelaufenen Saison abgestiegen ist, war Platz elf keine Katastrophe – trotzdem aber schlechter als der restliche Saisonverlauf.

Auch wenn Galms Ergebnisse in Sandhausen nicht zwangsläufig herausragten, trainierte er trotzdem einige nennenswerte Jugendspieler im Nachwuchsbereich, welche den Sprung zu den Profis schafften, so wie Maxi Beier, Paul Wanner, Tom Bischof oder Umut Tohumcu.

Immerhin: Einen echten Leistungsnachweis im Herrenbereich bleibt Galm zwar noch schuldig, in der Spielerentwicklung zeigte er aber Fingerspitzengefühl.

Der Ex-SVS-Trainer gilt als ehrgeiziger, kommunikativer Trainer und als jemand, der viel von Taktik hält. Am häufigsten lässt er im 4-2-3-1 oder 4-3-3 spielen, manchmal auch im 3-4-1-2. In den beiden Saison beim FC Bayern achtete er sehr auf ein ballbesitzorientiertes Spiel mit tendenziell starkem Pressing und mit Fokus auf Sicherheit und Spielkontrolle.

In den Bereichen Spieltempo, Flanken, Schnittstellenpässen, Häufigkeit von Ballbesitzwechseln als auch lange Bälle hält es der junge Trainer ähnlich zu FCM-Cheftrainer Christian Titz.

Die Bayern-Jugend unter Trainer Galm stach besonders bei der Qualität der Torgefahr, Zweikämpfen, dem Umschaltspiel und Abwehrverhalten heraus. Das reine Ballbesitzspiel und der Weg in den Strafraum waren unter Galm auf U19-Level überdurchschnittlich, aber nicht so stark, wie man es von einer Bayern-Jugend sonst erwarten würde.

Später, in Sandhausen, wich der Trainer stark von seiner zuvor praktizierten Spielphilosophie ab. Fortan galt unter ihm ein geringerer Fokus auf Ballbesitz (im Schnitt 47 Prozent), höhere Flankenhäufigkeit, Konzentration auf Standards und zurückgezogenem Pressingverhalten.

Mit durchwachsenem Erfolg. Denn wirklich überzeugen konnte Sandhausen unter ihm nur bei Standards, der Verhinderung der Großchancen sowie dem Vertikalspiel und Flanken. Die Präzision in den Strafraum, offensive Kreativität, Chancenverwertung, Sicherheit und Spielkontrolle sowie Zweikampf- und Abwehrverhalten blieben aber hinter den Erwartungen zurück.

Danny Galm war grundsätzlich erfolgreich im Nachwuchsbereich und konnte sich dort als Trainer auszeichnen. Dort aber eher auf dem U17-Niveau. Im Vergleich zu einem Markus Fiedler, der als Top-Kandidat für die Titz-Nachfolge beim 1. FCM gehandelt wird, konnte Galm bei der U19 und der 3. Liga eher weniger überzeugen.

Lesen Sie auch: So ähnlich ist FCM-Trainerkandidat Danny Galm Magdeburg-Coach Christian Titz

Bemerkenswert ist, dass sich Galm flexibel in seiner Spielphilosophie zeigte und seine Taktik einmal fast komplett umwarf. Das Ergebnis: Er wurde mit einem Punkteschnitt von 1,67 in Sandhausen vor die Tür gesetzt.

Nach der Entlassung von Galm setzte der SVS auf ein deutlich direkteres Spiel in die Offensive, ging mehr Risiko (mehr Tore, aber auch mehr Gegentore als Resultat) und verzeichnete auch etwas höheren Ballbesitz.