Schimpfen für den Guten Zweck Magdeburger Mecker-Kasse: Wie der FCM mit seiner Mannschaftskasse umgeht
Die Spieler des 1. FC Magdeburg verwalten eine Mannschaftskasse. Darin landen immer wieder Euros für kleinere und größere Vergehen. Doch was machen die FCM-Kicker eigentlich mit dem Geld aus dem Topf?
Magdeburg – Ein Foul, ein Pfiff, eine Karte: Im Vollkontaktsport Fußball werden Schiedsrichter der Lage oft nur durch Verwarnungen Herr, erst recht in der ruppigen 2. Bundesliga. Kaum eine Mannschaft sammelte so viele Ermahnungen wie der 1. FC Magdeburg – spannend wiederum, wie der Verein damit umgeht.
26 Gelbe Karten kassierte der 1. FC Magdeburg in der laufenden Zweitligasaison. Das macht fast dreimal gelber Karton pro Spiel. In dieser Häufigkeit wird der FCM nur vom 1. FC Nürnberg (27) und von Hansa Rostock (32) geschlagen.
Zuletzt musste Baris Atik wegen einer fünften Gelben Karte ein Spiel aussetzen, zwei davon sah er wegen Meckerns. Die FCM-Spieler Luca Schuler und Ahmet Arslan erhielten beim Spiel gegen den KSC jeweils einmal den Verwarnkarton wegen Meckerns.
FCM-Mannschaftskasse: Summen für Strafen bleiben Geheimnis
Was ein Bundesligist mit einem Kreisligisten gemein hat? Eine Mannschaftskasse – gerne auch „Mecker-Kasse“ genannt. Ob zu spät zum Training erscheinen oder eine unnötige Gelbe Karte, schon muss der betroffene Spieler blechen.
Der FCM hat auch eine, in die wohl in den vergangenen Tagen, nach Mecker-Gelb für Arslan und Schuler, durchaus ein paar Euro landeten. Wie viel Geld das war und für welche Vergehen, was und wie hoch geahndet wird, bleibt jedoch wohl für immer ein Geheimnis. Auf Nachfrage heißt es aus dem Verein, dass man diese Details nicht preisgebe.
Selbst FCM-Cheftrainer Christian Titz tappt da im Dunkeln, sagte nach dem XL-Test gegen Eintracht Braunschweig: „Das organisieren die Spieler selbst, das wollen sie auch.“ Wie viel Euro landen denn nach Gelb wegen Meckerns im Topf? Titz schmunzelnd: „Ich weiß nicht, wie viel genau.“
1. FC Magdeburg spendet Geld aus Mannschaftskasse
Was wiederum feststeht ist, wohin das Geld aus dem Topf voller Mecker- und Trödel-Euros fließt. Magdeburg Blau-Weiß hat nachgefragt: Die Mannschaft habe mit ihrem Geld unter anderem Einrichtungen wie das Cornelius-Werk Diakonische Dienste, die „Tafel“ Magdeburg und die Stiftung Mitteldeutsche Kinderkrebsforschung mit Spenden unterstützt, antwortete der Club.
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Ganz zur Freude ihres Chefs. Christian Titz: „Wir haben eine sehr soziale Mannschaft, sie begleiten viele Projekte hier im Verein mit. Seitdem ich hier bin, wurden sehr zu meiner Freude und Überraschung die kompletten Gelder aus der Kasse für soziale Zwecke verwendet.“ Und weiter: „Die Spieler sehen da eine hohe Verantwortung für sich.“
Da tut einem als FCM-Fan das Mecker-Gelb für einen seiner Lieblingsspieler wohl gleich nur noch halb so weh...