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  5. FC Magdeburg - Hansa Rostock: 65. Duell der DDR-Traditionsklubs steht an

Ost-Derby am Sonntag 65. Liga-Duell zwischen FCM und Hansa: Welche Personalien die Rivalen vereint

Magdeburg und Rostock gehören zu den Traditionsklubs des DDR-Fußballs. Zwei prominente Namen hinterließen in beiden Klubs Spuren: vor und nach der Wende.

Von Hans-Joachim Malli 09.11.2023, 09:06
Das spätere FCM-Idol Joachim Streich, hier 1973 noch als Spieler von Rostock.
Das spätere FCM-Idol Joachim Streich, hier 1973 noch als Spieler von Rostock. (Foto: imago/Kruczynski)

Magdeburg – Am Sonntag (13.30 Uhr/live bei Sky) stehen sich der 1. FC Magdeburg und der FC Hansa Rostock bzw. deren Vorgängervereine SCM und SC Empor zum insgesamt 65. Mal um Punkte gegenüber.

Dabei spricht die Bilanz für die Elbestädter. In der Zweitliga-Saison 2022/23 gewann Hansa daheim mit 3:1, der FCM sein Heimspiel mit 3:0. In der 3. Liga gab es zehn Vergleiche mit je drei Siegen der Magdeburger und der Hanseaten.

In der DDR- bzw. NOFV-Oberliga hat der FCM bei 53 Vergleichen gegen die Fahrstuhlmannschaft von der Küste mit 24 Siegen die Nase leicht vorn. Allerdings kann der NOFV-Meister und Bundesliga-Aufsteiger von 1991 auf ein großes Plus gegenüber dem FCM verweisen – die Hanseaten spielten zwischen 1991 und 2008 insgesamt zwölf Saisons im deutschen Oberhaus, der Bundesliga.

Mit dem im Vorjahr verstorbenen Rekordspieler Joachim Streich sowie Trainer Jens Härtel haben zwei Akteure in beiden Vereinen historische Spuren hinterlassen.

Joachim Streich wechselte einst von Hansa Rostock zum 1. FC Magdeburg

Joachim Streich, am 13. April 1951 in Wismar geboren und am 16. April 2022 in Leipzig verstorben, bestritt zwischen 1969 und 1975 für Hansa 141 Oberliga-Spiele, erzielte dabei 58 Tore. Noch heute hält sich die Geschichte, dass Streich mit einem verschlossenen Elfmeter im Kellerduell bei Vorwärts Stralsund den Abstieg des FC Hansa und seinen Weggang aus Rostock forcieren wollte.

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Anschließend war der Mittelstürmer jedenfalls in 237 Oberliga-Partien (171 Tore) sowie 38 Europapokal-Spielen (18 Tore) für den FCM aktiv, wurde nach seinem Karriereende 1985 sofort Cheftrainer in Magdeburg.

Später trainierte der DDR-Rekordauswahlspieler (102 Länderspiele/55 Tore für die DDR) noch Eintracht Braunschweig (1990/91), abermals den FCM (1991/92) sowie den FSV Zwickau (1996/97).

Streich galt als der „Gerd Müller des Ostens“, wurde 2021 in die „Hall of Fame des deutschen Fußballs“ aufgenommen und war bis zu seinem Ableben ein glühender Anhänger des FCM.

FCM und Hansa: Härtel führte beide Klubs in die 2. Bundesliga

Mit Trainer Jens Härtel (54) wird die erfolgreichste Zeit des FCM nach dem Wende verbunden. Der gebürtige Rochlitzer und frühere Zweitliga-Kicker (u.a. Union Berlin, FSV Zwickau) trat 2014 das Traineramt in Magdeburg an, führte die Blau-Weißen ein Jahr später in die 3. Liga und 2018 in die 2. Bundesliga.

Trainer Jens Härtel feierte Erfolge mit dem 1. FC Magdeburg und Hansa Rostock.
Trainer Jens Härtel feierte Erfolge mit dem 1. FC Magdeburg und Hansa Rostock.
(Foto: imago/Fotostand)

Nach seiner Freistellung im November 2018 ging Härtel, der den FCM 25 Jahre nach der Wende und zahlreichen vergeblichen Anläufen in den Profifußball führte, Anfang Januar 2019 gemeinsam mit Co-Trainer Ronny Thielemann zum FC Hansa Rostock.

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Nach sechsten Plätzen in der Saison 2018/19 und 2019/20 schaffte Härtel mit Hansa nach neun Drittliga-Spielzeiten ein Jahr später den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Als Rangdreizehnter gelang in der Saison 2021/22 der relativ ungefährdete Klassenerhalt.

Nach dem 15. Spieltag der Saison 2022/23 wurde Härtel bei Hansa auf Tabellenplatz zwölf stehend beurlaubt. Mit 1397 Tagen hatte er die längste Amtszeit bei den Ostseestädtern seit der Wende.

Zur Saison 2023/24 übernahm Härtel mit Co. Thielemann an seiner Seite Ligakonkurrent Eintracht Braunschweig, wurde nach nur einem Sieg als Tabellenletzter am 23. Oktober bei den Löwen freigestellt und ist derzeit ohne Job.