FCM-HINRUNDENZEUGNIS, TEIL 2 Hinrunden-Rückblick: Wer konnte im FCM-Mittelfeld überzeugen?
Der 1. FC Magdeburg ruht fürs Erste in der Winterpause. Magdeburg Blau-Weiß blickt auf das Goldstück des FCM, das Mittelfeld, und ordnet die Hinrunde der Saison 2023/24 ein.
Magdeburg – Die Hinrunde dieser Zweitliga-Saison ist für den 1. FC Magdeburg zu Ende. Magdeburg Blau-Weiß schaute sich die einzelnen Spieler des 1. FC Magdeburg genau an: Wer konnte im Mittelfeld überzeugen, wo gibt es Verbesserungsbedarf? Ein Überblick.
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1. FC Magdeburg: Die Gewinner der Hinrunde
Amara Condé (12 Spiele, 1 Tor, 1 Assist)
Kaum etwas ging im Spielsystem von FCM-Cheftrainer Christian Titz nicht über Amara Condé in der Vergangenheit. Der Kapitän war die Schaltzentrale und Taktgeber in Personalunion bei den „Blau-Weißen“. Bis seine Leistung nachließ und er immer seltener eingesetzt wurde.
Salopp ausgedrückt ist Condé ein Beißer, einer der sich zurückkämpft. Das zeigte er eindrucksvoll in der Hinrunde dieser Saison. Enorm viele Ballkontakte und seine hohe Passquote von im Schnitt rund 90 Prozent, machen ihn inzwischen fast unentbehrlich beim Club.
Fazit: Kämpfte sich eindrucksvoll in die Startelf zurück.
Jean Hugonet (6 Spiele, 1 Tor)
Der Durchstarter beim FCM. Kaum setzte der Franzose einen Schuh auf den Bördeboden, setzte Titz auf ihn – und er überzeugte sofort. Von Austria Lustenau als Innenverteidiger nach Magdeburg geholt, spielte er vorrangig im defensiven Mittelfeld. Und machte dort seinem Spitznamen „Warrior“, also Kämpfer, alle Ehre.
Der gebürtige Pariser gewann in der Hinrunde mehr als jeden zweiten Zweikampf und strahlte eine gute körperliche Präsenz aus. Hätte sich Hugonet im September nicht so schwer verletzt, sähe die Tabellensituation vielleicht anders aus.
Fazit: Der 1. FC Magdeburg wird noch viel Spaß an dem Franzosen haben.
Silas Gnaka (16 Spiele, 3 Tore, 2 Assists)
Im Juli 2022 als Linksverteidiger an die Elbe geholt, spielte der Neuzugang zunächst vor allem in der Innenverteidigung und setzte sich schon bald im Mittelfeld fest. Seine Übersicht und Ruhe am Ball sowie seinen gefährlichen Pässen in die Spitze machen ihn für Gegner brandgefährlich.
In dieser Saison spielte er trotz großem Konkurrenzdruck im FCM-Mittelfeld neunmal über die volle Länge, stand zwölfmal in der Startelf und war an fast jedem fünften Tor beteiligt. Das sehen auch andere so. Jüngst knackte Gnaka nach Marktwert die Million beim 1. FC Magdeburg.
Fazit: Der Regisseur im Zentrum ist aktuell unverzichtbar.
1. FC Magdeburg: Verlierer der Hinrunde
Ahmet Arslan (9 Spiele, 2 Tore, 1 Assist)
Ahmet Arslan zerschoss die 3. Liga in der vergangenen Saison, viele beim FCM und in dessen Umfeld freuten sich, dass der offensive Mittelfeldspieler in Magdeburg unterschrieb. Andere Vereine mit großem Namen wollten ihn, er entschied sich für den Club. Allein, er kam noch nicht an, zumindest sportlich.
Nur zwei Tore in neun Einsätzen, die meisten davon nur für wenige Minuten, sind zu wenig. Sein Spiel ist oft behäbig, es fehlt die Spritzigkeit, und auch die Schussgenauigkeit. 400.000 Euro soll der FCM für ihn hingelegt haben, so viel wie bei kaum einem anderen zuvor. Leider bislang eine Fehlinvestition.
Fazit: Er will, kann und darf aber nicht. Muss sich und seine Stärken noch unter Beweis stellen.
1. FC Magdeburg: Potenzielle Durchstarter
Jonah Fabisch (ohne Einsatz)
Die schiere Masse an technisch versierten Spielern in der Offensive beim FCM, ist wohl der größte Grund, warum Jonah Fabisch noch keinen Einsatz bei den „Größten der Welt“ im Profikader vergönnt war. Bevor der 22-Jährige beim 1. FCM unterschrieb, war der frisch gekürte „Spieler der Saison“ in der Regionalliga Nord beim HSV II tätig.
Seither absolvierte Fabisch bei der FCM U23 insgesamt zwölf Spiele in der Oberliga. Dabei gelangen ihm sieben Tore, viele davon aus der Distanz. Eine Methode des Toreschießens, die der Club zu selten zeigt. Im Testspiel gegen Eintracht Braunschweig im Herbst war Fabisch mit Tor und Vorlage der Matchwinner. Ein hochtalentierter Offensivspieler.
Fazit: Er wird seine Chance bekommen und sich beweisen können.
Connor Krempicki (11 Einsätze, 3 Tore, 1 Assist)
Krempicki ist ein Malocher und ein Spieler, den so schnell nichts unterkriegt – auch ein Platz auf der Bank nicht. Der 29-jährige Offensivspieler zählt zu den Veteranen im Verein, sorgte mit für den Klassenerhalt in Liga 3 und 2.
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Einer, auf den Christian Titz immer setzen kann. Kam der gebürtige Gelsenkirchener von der Bank, traf er meist: Krempicki zählt mit seinen drei Joker-Toren zur Spitze in der 2. Bundesliga.
Fazit: Krempickis Erfahrung und Moral könnten wichtige Bausteine in der Rückrunde werden.
1. FC Magdeburg: Die Pechvögel der Hinrunde
Mohammed El Hankouri (5 Einsätze, 2 Tore)
Ihm war ein Comeback der ganz besonderen Art vergönnt, eines, das er sich hart erarbeitete. Gegen Hertha BSC Berlin schoss er erst ein wichtiges und gleichauf schönes Tor, nur Minuten später musste er verletzt vom Platz.
El Hankouri sollte monatelang ausfallen, kämpfte sich zurück und traf nach langer Verletzungspause zum späten Ausgleich gegen Greuther Fürth. Der technisch versierte Allrounder kann fast jede nur erdenkliche Position bespielen und ist somit ein wichtiger Faktor für Titz.
Fazit: Glück im Unglück: Kämpfte sich nach einer schweren Verletzung mit einem Paukenschlag zurück in den Kader.
Daniel Elfadli (12 Einsätze, ohne Torbeteiligung)
Der defensive Mittelfeldspieler ist einer der großen Leistungsträger beim 1. FC Magdeburg. Zu Beginn seiner Zeit beim FCM zum Bankdrücker degradiert, arbeitete sich der Libyer in die Startelf und zählt eigentlich zu den großen Gewinnern.
Doch: vier Spiele musste er aussetzen, wichtige Spiele wie gegen Schalke 04 wegen einer Zerrung. Zwei weitere wegen einer Rotsperre, die er wegen eines brutalen und unnötigen Fouls im Hamburg-Spiel kassierte. Gegen Fürth musste er zudem nach einer halben Stunde vom Platz, wegen Kreislaufproblemen.
Fazit: Daniel Elfadli wird vom Pech verfolgt – welches er zum Teil auch selbst verursachte.