Drei Dauer-Baustellen Fünf sieglose Spiele: FCM bekommt seine Fehler einfach nicht in den Griff
Die Formkurve beim 1. FC Magdeburg sieht nicht gut aus. Seit Wochen bringt sich das Team oft selbst um Punkte. Drei Gründe, warum es aktuell nicht mehr gut läuft beim Club.
Magdeburg/Hannover/DUR. – Ist das schon eine Krise? Der 1. FC Magdeburg ist nach der 1:2-Niederlage bei Hannover 96 am Freitagabend seit inzwischen fünf Spielen sieglos.
Mit 13 Punkten nach zehn Spieltagen steht der FCM vorerst auf Rang neun der Tabelle in der 2. Bundesliga, das ist eigentlich kein Grund für übertriebene Unruhe. Doch bekommt das Team von Trainer Christian Titz seiner Dauer-Probleme einfach nicht in den Griff. Ein Überblick über die Baustellen.
1) Individuelle Fehler
Einmal mehr legte der FCM das 0:1 quasi selbst auf. Ein viel zu riskanter Pass im Spielaufbau, genau hinein ins Pressing des Gegners, führte zum Ballverlust. Dass der harmlose Schuss von Enzo Leopold dann auch noch unhaltbar abgefälscht wurde, kam erschwerend hinzu.
Als "völlig unnötig" kritisierte auch Titz den Pass vor dem eigenen Strafraum und ärgerte sich beim MDR: "Wir schenken ein Tor her. Wir müssen den Ball wegschlagen, wenn wir in Bedrängnis sind."
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Seit Wochen sind die Aussagen von Trainer und Spielern nahezu identisch, immer wieder bringen Ballverluste und Unkonzentriertheiten den FCM in Rückstand. Das Problem ist bekannt, wird regelmäßig thematisiert – aber Besserung gab es bislang nicht.
2) Probleme in den Zweikämpfen
"In der ersten Halbzeit war uns Hannover im Umschaltspiel überlegen, wir haben gebraucht, um in die Zweikämpfe zu kommen", sagte Titz in seinem Spielfazit. Fast wortgleich äußerte sich Baris Atik, am Freitagabend klar bester FCM-Spieler, beim MDR: "In der zweiten Halbzeit hatten wir Dominanz, sind aber nicht in die Zweikämpfe gekommen, weil Hannover gut umgeschaltet hat."
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Der Kapitän, dem endlich sein erstes Saisontor gelang, nahm sichtlich enttäuscht seine Kollegen in die Pflicht: "Da müssen wir ekliger werden und es besser machen."
Auch in Hannover brachte zumindest phasenweise schwaches Zweikampfverhalten den 1. FC Magdeburg auf die Verliererstraße. So wurde nach dem Ballverlust vor dem 0:1 nicht energisch nachgesetzt, zudem hatte Hannover vor allem in Halbzeit eins immer wieder "richtig gute Konterchancen", wie auch Titz feststellte. Der FCM hatte Glück, nicht früh höher zurückzuliegen.
3) Der Offensivmotor stottert
Zwar sind 19 Tore in zehn Spielen weiterhin ein guter Wert für den FCM, allerdings fielen nur drei davon in den letzten vier Partien. Mittelstürmer Luca Schuler reibt sich vorne auf, hat aber Ladehemmungen. Jason Ceka sitzt etwas formschwach auf der Bank. Generell erspielt sich das Team nur noch wenige klare Chancen. Es fehlt die Durchschlagskraft.
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"Wir haben unsere Chance heute nicht sauber ausgespielt", sagte auch Baris Atik. Der FCM investiert stets viel, hat aber momentan kaum Ertrag. Von Spektakel-Spielen wie gegen Hertha (6:4) oder Schalke (3:4) ist das Team aktuell weit entfernt. Magdeburg wirkt momentan ideenlos, verspielt viel Ballbesitz durch ungenaue Pässe und kommt so selten in die gefährliche Zone.
1. FC Magdeburg kennt seine Probleme: "Qualität muss gesteigert werden"
Zuletzt gab es trotz ausbleibender Ergebnisse vom gegnerischen Trainer immer wieder viel Lob für den FCM und dessen mutigen, attraktiven Offensivfußball. Auf der Vereinshomepage nennt Atik schon die Sieges-Formel: "Wichtig ist, dass wir die Zweikämpfe sauber führen und dass wir nicht so viele Fehlpässe spielen. Da muss die Qualität gesteigert werden. Dann gewinnen wir auch Spiele."
Im Heimspiel gegen SV Elversberg am 29. Oktober (13.30 Uhr, live bei Sky) muss Magdeburg mal wieder dafür sorgen, dass es neben Komplimenten auch wieder Zählbares gibt. Sonst geht der Blick in der Tabelle klar nach unten – und die Krise wäre perfekt. (mit Inhalten von dpa)