Teil 2 von 2 Zwei Rohdiamanten für den 1. FC Magdeburg? Ex-Fiedler-Schützlinge in der Analyse
Eliot Bujupi und Raul Paula vom VfB Stuttgart II haben bereits auf hohem Niveau überzeugt und bringen genau das mit, was dem 1. FC Magdeburg aktuell fehlt. Wir schätzen ein, wie gut sie wirklich zum FCM passen könnten.

Magdeburg/DUR – Im Kader vom 1. FC Magdeburg könnte in den kommenden Tagen noch einiges in Bewegung geraten. Nicht ausgeschlossen, dass der neue FCM-Cheftrainer Markus Fiedler noch den ein oder anderen Spieler von seiner letzten Station, dem VfB Stuttgart II, mit nach Magdeburg bringen wird.
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Im ersten Teil schaute sich Magdeburg Blau-Weiß in Zusammenarbeit mit Virtualfootball mit Laurin Ulrich und Samuel di Benedetto zwei vielversprechende Kandidaten an und analysierte diese. Im zweiten Teil werfen wir einen Blick auf einen Flügelflitzer und einen hochtalentierten Knipser.
Raul Paula - der Power-Dribbler

Der 21-jährige Flügelspieler Raul Paula wurde beim VfB Stuttgart ausgebildet und erzielte allein für die U19-Mannschaft der Schwaben 16 Scorer in 23 Einsätzen. Der Durchbruch gelang Paula in der Aufstiegssaison 23/24 mit Stuttgart II: mit 15 Toren und 7 Vorlagen war er der fünftbeste Scorer der gesamten Liga.
Belohnt wurde der gebürtige Böblinger mit vier Nominierungen in den Bundesligakader, wo er aber nicht zum Einsatz kam. Im Sommer 2024 wechselte Paula zu NAC Breda in die Eredivisie. Mehrere Verletzungen warfen den jungen Spieler dort allerdings zurück.
Stärken, Schwächen, Spielweise:
Raul Paula zeichnet sein gutes Passspiel und seine gute Ballverteilung sowie seine Kreativität bei den Zuspielen aus. Er versucht sich häufig selbst in gute Abschlusspositionen zu bringen und gelangt mit seiner technischen Klasse oft spielerisch am Gegner vorbei.
Paula steht für ein sehr vertikales Spiel, entweder als Verbindungsstück in die Abschlusszone oder als Passstation und Ballträger zwischen Mittelfeld und Angriffsreihe.
Vor allem mit dem Ball am Fuß weiß Paula umzugehen. Ein wichtiger Aspekt auf seiner bevorzugten Position, zudem spielt er auch gerne in den offensiven Halbräumen als kreative Schaltzentrale.
Fazit:
Der Jungspund wäre für den 1. FCM wohl keine Soforthilfe. Jedoch zeigte er – vor allem in der Saison 2023/24 -, dass er den Sprung in die 2. Liga schaffen kann. Da seine erste Saison im Ausland sehr unglücklich verlief und er mit 21 Jahren noch viel Entwicklungspotenzial mitbringt, wäre der nächste Schritt bei seinem ehemaligen Förderer Markus Fiedler durchaus denkbar.
Als Spielertyp wäre er für die aktuell sehr dünn besetzten Flügel beim FCM sehr gut geeignet. Paula wäre vergleichbar mit Livan Burcu oder Jason Ceka, ohne direkt ein Stammelf-Kandidat zu sein. Sein Vertrag läuft noch bis 2026, bei einem taxierten Marktwert von 600.000 wäre er nicht billig zu haben.
Eliot Bujupi - der Hochtalentierte

Wie lange der Vertrag von Eliot Bujupi läuft, ist nicht bekannt. Sicher allerdings ist, dass der 18-jährige Stürmer ein Kandidat für den 1. FC Magdeburg wäre.
Fiedler setzte den 1,87 Meter großen Angreifer in der abgelaufenen Rückrunde achtmal ein, dabei erzielte er zwei Tore. In der Jugend vom VfB Stuttgart (U17, U18 und Youth League) gelangen Bujupi in 87 Spielen überragende 58 Tore und 31 Vorlagen.
In der Nations League durfte der Stürmer in der A-Mannschaft für den Kosovo debütieren, in der gesamten Zeit unter Fiedler in der Stuttgarter U17 kommt er auf 48 Einsätze (28 Tore, 18 Vorlagen).
Stärken, Schwächen, Spielweise
Bujupi gehört zu der seltenen Kategorie der "kompletten“ Stürmer, verkörpert damit sowohl spielerische Komponenten als auch die Rolle als Knipser. Er kann sowohl im Zentrum sowie als Hängende Spitze oder im Doppelsturm eingesetzt werden. Am liebsten erzielt er Tore mit dem Fuß, ein klassischer Kopfballstürmer oder Zielspieler, wie Magdeburgs Alexander Ahl-Holmström, ist Bujupi nicht.
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Dafür zeigt er sich als Stürmer als auffallend passsicher und kann seine Mitspieler stark durch Zuspiele in Szene setzen. Zudem weiß er, wie er sich gut ins Spiel integrieren kann und bietet sich permanent an. Bujupi strahlt akute Torgefahr aus und verwertet seine Chancen herausragend gut.
Keine Kernkompetenz von ihm sind Dribblings und Tempoläufe – Bujupi sucht lieber den direkten Weg zum Tor oder setzt seine Kollegen in Szene. Dafür ist er durchsetzungsfähig im Zweikampf mit und gegen den Ball und das trotz seines jungen Alters auch in Einsätzen in der körperlich anspruchsvollen 3. Liga.
Fazit:
Eliot Bujupi verkörpert im Junioren-Bereich vieles, was sich der FCM von einem Stürmer wünscht. Er gilt als vielversprechendes Talent. Käme er für den FCM infrage, dann nur als Spieler für die Lizenzmannschaft in der 2. Bundesliga. Ein Schritt über die Regionalliga lohnt sich bei ihm schlicht nicht mehr.
Denkbar wäre, dass Stuttgart den talentierten Stürmer nur auf Leihbasis ziehen lässt, um seine Entwicklung in einer höheren Liga zu beobachten. Ein fester Wechsel von Stuttgart II zum 1. FC Magdeburg ist insgesamt gesehen sehr unrealistisch, höchstens mit festgeschriebener Rückkaufoption.