Verschobene Problemzonen Wie die Chancenverwertung beim 1. FCM zum Sorgenkind wurde
Obwohl der 1. FC Magdeburg gute Angreifer zur Verfügung hat, schießt der Club kaum Tore – erst recht nicht aus dem Spiel heraus. Woran liegt’s? Das sagen Titz und Müller.
Magdeburg/DUR – Torgefahr strahlt der 1. FC Magdeburg durchaus aus. Allein durch die vielen feinen Techniker und wendigen Dribbler im Kader kommt der FCM immer wieder gefährlich vors Tor. Da passt eine Statistik nicht hinein: Der 1. FCM erzielte in den vergangenen acht Pflichtspielen nur ein einziges Tor aus dem Spiel heraus.
Gegen Hansa Rostock beendete Mittelstürmer Luca Schuler nicht nur seine Torflaute, sondern auch die seiner Mannschaft. Gegen den HSV zuvor traf Mo El Hankouri zweifach, durch Strafstöße. Ein Treffer aus der laufenden Partie heraus lag da jedoch bereits Wochen zurück. Torabschlüsse und Chancenwucher: Die wohl größten Sorgenkinder beim Club kurz vor Saisonende.
Auffällig zeigten sich die Probleme am vergangenen Spieltag. Sechs Schüsse gab der 1. FCM beim 1:1-Remis gegen den VfL Osnabrück aufs Tor ab. Bis auf den Strafstoß schaffte es kein einziger davon hinter die Linie; Baris Atik vergab gleich zwei Hundertprozentige.
Die knappe Erklärung von Cheftrainer Christian Titz dazu: „Es lag daran, dass wir die Abschlüsse nicht konsequent genutzt hatten, mit den klaren Möglichkeiten.“
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Am Ende konnte der FCM nur einen Punkt gegen Tabellenschlusslicht Osnabrück vor heimischem Publikum holen. Fans müssen weiter um den Klassenerhalt bangen.
Titz weiter: „Das kommt manchmal in Spielen vor, wir hätten uns das anders gewünscht. Wir hatten heute da wirklich einfach keine klare, gute, schnelle Verwertung.“ Ein Problem, das sich beim FCM manifestiert hat, schon seit Wochen.
Probleme beim 1. FC Magdeburg haben sich verschoben
In der Hinrunde dieser Saison kämpfte der 1. FCM vor allem mit seiner wackeligen Verteidigung und den individuellen Fehlern einzelner Spieler. Es hagelte zahlreiche Gegentreffer, allein gegen Hertha und Schalke waren es deftige acht in zwei aufeinanderfolgenden Partien.
Im Verlauf der Restsaison vermochte der FCM, diese Fehler beinah vollkommen auszumerzen. Vor allem die Rückholaktion von Tobias Müller, der sofort mit der Arbeit als Abwehrchef im Winter begonnen hatte, machte sich bezahlt.
Nur haben sich die Probleme seither verschoben, aus der Verteidigung in den Angriff. Die Spiele wurden entweder knapp verloren oder gewonnen. Die Torfestivals aus der Hinrunde waren Vergangenheit. Aber immerhin: der Club punktete und holte wichtige Zähler für den Klassenerhalt.
Chancenverwertung beim 1. FCM
Es folgte eine düstere Serie im Frühling 2024. In den vergangenen acht Spielen traf der FCM lediglich fünfmal. Nur ein einziger Treffer gelang ihm aus dem Spiel heraus. Gegen Osnabrück betrieben die „Blau-Weißen“ sogar Chancenwucher.
Baris Atik, der gleich mehrere Chancen liegen ließ, nahm das Unentschieden vollumfänglich auf seine Kappe. Tobias Müller sagte nach dem Spiel, man habe „versäumt, aus der Kontrolle und den zahlreichen annähernden Chancen“ Tore zu erzielen und hätte „falsche Entscheidung getroffen“ und „nicht den letzten Punch gesetzt.“ Müller weiter: „Wir haben eine riesige Chance verpatzt“.
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Gegen den 1. FC Kaiserslautern wolle man es am Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport1) besser machen, sagt der Abwehrchef. Dann bestehe die Chance, den Klassenerhalt mit einem Dreier im Gepäck endgültig einzutüten.
Ob mit Treffern durch Standards oder aus dem Spiel heraus, dürfte Fans und Verantwortlichen relativ gleich sein. Auch, wenn das Problem der Chancenverwertung dann nicht aus der Welt ist.