Avnet-Arena bröckelt Betonteile in Magdeburger Stadion krachen runter – droht jetzt das Hüpfverbot?
Schockmoment in der Avnet-Arena: Während des Spiels des 1. FC Magdeburg gegen Darmstadt löst sich Beton von der Nordtribüne. Die Ursache scheint klar, zu viele hüpfende Fans. Doch was bedeutet das für die kommenden Heimspiele?

Magdeburg/DUR – Viele Fans vom 1. FC Magdeburg erinnern sich an das Hüpfverbot in der Heimstätte ihres Vereins vor einigen Jahren. Dieses kuriose Kapitel der Vereinsgeschichte könnte nun sein trauriges Comeback erleben.
Beim Heimspiel gegen den SV Darmstadt am Sonntag krachte ein tellergroßes Stück Beton auf den Boden unter der Nordtribüne. Das platzte zuvor aus dem Bauwerk heraus. Was war passiert?
"Wieder ein Stück von der Tribüne runtergekommen“. Die Ansage kam laut Augenzeugenberichten vom Vorsänger, dem Anpeitscher der Fans auf der "Nord“ und das kurz nach Anpfiff. Das Hüpfen wurde eingestellt - wieder einmal.
FCM-Stadion mit Hüpfverbot belegt
Ein Hüpfverbot gab es nämlich bereits im Jahr 2016. Das damals zehn Jahre zuvor erbaute Stadion war nicht ausgelegt auf die hüpfenden Fans auf der Nordtribüne. Sie war eigentlich als Sitzplatz-Tribüne erdacht und erbaut worden.
Den Fans war das egal. Es kam zu Statikproblemen, der Betreiber erließ ein Hüpfverbot, bis das Problem gefixt werden sollte.
Nicht einmal zehn Jahre später taucht das Problem offenbar wieder auf. Verletzt wurde am Sonntag zum Glück niemand. Der Bereich um das herabgefallene Teil wurde provisorisch abgesperrt.

Der Schaden sei durch eine "hohe Punktbelastung infolge von Hüpfbewegungen“ entstanden, erklärte der Stadionbetreiber MVGM der "Volksstimme“. Und bestätigt damit, was sich mancher Augenzeuge wohl bereits gedacht hatte. Der Bereich unter Block 4 sei vom Betreiber inspiziert worden. Eine Prüfung habe ergeben, dass es weiterhin eine unverminderte Standsicherheit der Tribüne gebe.
Stadion-Eigentümer: Keine Gefahr für Zuschauer und Tribüne
Kurzfristig könne man mit einem Verbundstoff an den betroffenen Stellen arbeiten, hieß es weiter in dem Zeitungsbericht, um ein weiteres Abplatzen von Betonteilen zu verhindern. Das soll auch zeitnah geschehen.
Und das wäre nicht verkehrt: Spätestens am 14. März werden die Tribünen der Avnet-Arena wieder gefüllt sein, dann spielt der Club im Spitzenspiel gegen den Hamburger SV. Man erwartet ein ausverkauftes Stadion, viele Fans werden sich unter den Tribünen aufhalten.
Lesen Sie auch: Trainingsplatz-Ärger eskaliert: FCM kündigt Stadt Magdeburg das Vertrauen auf
Wie die "Volksstimme“ weiter berichtet, soll laut Eigentümerin des Stadions, der Stadt Magdeburg, keine Gefahr für Zuschauer oder die Tribüne selbst bestehen. Ob mittelfristig ein Hüpfverbot angeordnet wird oder gar Sanierungsarbeiten im großen Rahmen notwendig sein werden, ist noch unklar.
Geht der 1. FCM mit einem baufälligen Stadion und schlechten Trainingsplätzen in die Bundesliga? Noch ist ein Aufstieg fraglich, die Ambitionen des aktuell Drittplatzierten sind allerdings deutlich zu erkennen.
Immer wieder macht die Vereinsführung aufmerksam auf die schlechten Trainingsbedingungen auf den Plätzen hinter dem Stadion. Und nun die bröckelnde Tribüne. Ein schwacher Trost: Erst diese Woche wurde ein neuer Rasen im Stadion verlegt.