Vor Kellerduell gegen VfL Osnabrück Ex-FCM-Spieler Sören Bertram: Darum wird Magdeburg die Klasse halten
Sören Bertram spielte für den FCM und den VfL Osnabrück. Beide Mannschaften treffen am Samstag aufeinander. Am Wochenende drückt er aber nur einem seiner Ex-Teams die Daumen.
Magdeburg/Osnabrück - 67 Spiele absolvierte Sören Bertram für den 1. FC Magdeburg. Im Gedächtnis blieb er vielen Fans wohl vor allem wegen seines linken Hammers, der das goldene Tor beim 1:0-Sieg gegen FCM-Erzfeind Hallescher FC im November 2019 bedeutete.
Nach Bertrams Abgang vom Club spielte er einige Spiele für den kommenden Magdeburg-Gegner VfL Osnabrück. Für Magdeburg Blau-Weiß ordnet er beide Mannschaften vor dem Kellerduell ein.
Ex-FCM-Spieler Bertram über die Stadien und Trainer Titz
Am Samstag fährt der FCM nach Osnabrück an die oft beschworene und berüchtigte „Bremer Brücke“, dem Stadion des VfL. Eine Kulisse, vor der der FCM zittern muss?
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Eher nicht, meint Sören Bertram (26 Spiele für Osnabrück): „Magdeburg ist deutlich lauter und von der Atmosphäre her besser. Das war auch einer der Gründe, warum ich damals nach Magdeburg gegangen bin.“
Davon unabhängig wird das Spiel der beiden Kellerkinder – der VfL ist auf dem letzten Platz, der FCM punktgleich mit dem Relegationsplatz – eines, das für die Magdeburger spreche, meint Bertram.
Was vor allem an einer Personalie liegt: „Der FCM spielt unter Christian Titz den Fußball, den er damals schon implementiert hat, als ich noch unter ihm spielte. Er rückt von diesem System – das den FCM erst dahin gebracht hat, wo er jetzt steht – nicht ab und das finde ich sympathisch.“
Der 32-Jährige schätze den FCM-Cheftrainer Titz sehr, stehe auch privat noch im Kontakt mit ihm. „Mein Abschied damals vom FCM war mit vielen Tränen meinerseits verbunden, ich hatte eine unfassbar tolle Zeit in Magdeburg.“ Der FCM hatte 2021 keinen Gebrauch mehr für den Offensivmann, ließ ihn ziehen, Osnabrück nahm ihn auf.
FCM gegen VfL: Kellerduell an der Bremer Brücke
Ein gutes Dutzend Partien spielte der gebürtige Uelzener noch unter Christian Titz beim FCM, bevor er nach Osnabrück gehen musste. Dort verletzte sich Bertram schwer, brach sich das Schienbein.
Seitdem ist er vereinslos und hat laut eigener Aussage nun viel Zeit mit seiner Familie in der niedersächsischen Heimat – ein kleiner Trost für den Herzblutfußballer, der sogar schon für die U20-Nationalelf traf.
Ist der FCM für Sören Bertram ein Abstiegskandidat? Zum aktuellen Zustand sagt er: „Mit dem Fußball, den Titz spielen lässt, wird der FCM nichts mit dem Abstieg zu tun haben am Ende der Saison.“ Er sieht den Club irgendwo im Mittelfeld der Tabelle. Allein, so Bertram: „Es fehlte einfach das Abschlussglück beim Club, vor allem gegen Hamburg und zuletzt Rostock.“
Einen großen Nachteil macht der Offensivmann zudem bei Osnabrück fest: Der Trainerwechsel beim VfL habe die Situation der Lila-Weißen eher verschlechtert. Den großen Unterschied zwischen dem FCM und dem VfL? Bertram: „Der Club hat meist einfach oftmals Pech, Osnabrück hingegen verlor jetzt ein paar Mal schon sehr hoch, wie beim 0:7 gegen Hannover 96.“
Für Osnabrück wird es schwer werden, die Liga zu halten, meint Sören Bertram. Ein Sieg gegen den FCM sei für die Osnabrücker entscheidend: „Für den VfL wird es wohl einer der letzten Möglichkeiten sein, wieder Fuß in der Liga zu fassen.“ Der FCM wiederum habe „die Mittel, um sich in der 2. Bundesliga zu etablieren.“
Sören Bertram ist nach wie vor Fan des 1. FC Magdeburg
Was die Zuschauer am Samstag erwarten wird? Der VfL werde früh das Tor machen wollen, schätzt Bertram ein. Vor allem, um „das Publikum hinter sich zu bekommen.“ Der FCM hingegen „wird seinen Spielstil durchdrücken.“
Das Spiel des 1. FC Magdeburg gegen den VfL Osnabrück, der Vierzehnter gegen den Letzten, es könnte zu einem Wegweisenden für beide werden. Den Sieg am kommenden Wochenende wünscht Sören Bertram indes nur einem der beiden Zweitligisten, seinem Lieblingsverein neben dem Jugendclub HSV: dem 1. FC Magdeburg.