Vorfreude auf FCK-Duell Zähne, Gänsehaut und ein Auftrag an Freunde: FCM-Zugang Hercher gibt Einblicke
Philipp Hercher, Sommerzugang beim 1. FC Magdeburg, kämpft immer wieder mit muskulären Problemen. Er sprach in einem Podcast über seinen schwierigen Start, Verletzungen und unkonventionelle Methoden zur Selbstoptimierung.
Magdeburg/DUR – So richtig Fuß fassen beim 1. FC Magdeburg konnte Sommerneuzugang Philipp Hercher noch nicht. Immer wieder kämpfte er in der noch jungen Saison mit muskulären Problemen.
Ein Schicksal, das sich wie ein roter Faden durch seine Karriere zieht, ausgeprägt vor allem in der Zeit bei seinem alten Arbeitgeber 1. FC Kaiserslautern. Darüber und warum er sich einen Zahn hat ziehen lassen, erzählte er in einem Podcast vom 1. FCM.
Der Treffer zum 4:0 gegen den 1. FC Nürnberg am vergangenen Spieltag muss für Philipp Hercher eine Wohltat gewesen sein: Er machte in der Nachspielzeit endgültig den Deckel drauf auf die Partie, kurz nachdem er eingewechselt wurde. Sein erstes Pflichtspieltor für den Club.
Seinen Start in Magdeburg hatte er sich indes sicher anders vorgestellt, Verletzungen warfen ihn immer wieder zurück.
FCM-Spieler Herchers: unorthodoxe Mittel gegen Verletzungssorgen
"Als Fußballer gehören Verletzungen dazu, du musst damit umgehen. In der letzten Saison hat es mich immer wieder zurückgeworfen, dafür brauchst du mentale Kraft und die Rückendeckung auch von der Familie und der Freundin und Freunden. Man muss sich immer wieder neu motivieren."
Lesen Sie auch: FCM-Neuzugang Hercher im Angriffs-Modus
Hercher, genannt "Hecke", hat laut eigener Aussage schon viele Sachen in seiner Karriere umgesetzt – und scheute offenbar auch keine unorthodoxen Mittel, um sich selbst zu optimieren.
Im Podcast verriet er: "Ich habe mir meinen Zahn entfernen lassen, weil es hieß, damit ist die Verletzungsanfälligkeit nicht mehr so groß." Auch habe er kräftig an seiner Ernährung geschraubt: "Ich gehe da immer neue Wege."
Hercher ein Schienenspieler mit Torriecher: Habe "Blut geleckt"
Das Toreschießen gehört für den Rechtsaußen zum Repertoire, ebenso wie das Verteidigen. "Blut geleckt" habe er da in der Jugend, wie er selbst sagt: "Deswegen weiß ich, wo der Ball runterkommt, versuche meine Läufe nach vorne zu machen, offensiv in Erscheinung zu treten."
In Magdeburg wird er vorrangig als Außenverteidiger eingesetzt. Eine Position, wo Spieler unter FCM-Cheftrainer Christian Titz zwar offensiv enorm viel mitmischen müssen, aber die Spieler eher selten zu Abschlüssen kommen. Hercher drängt aber auf eigene Tore. Der einfache Grund: "Wenn das Stadion eskaliert und man kann das mit beeinflussen, ist das das schönste Gefühl als Fußballer."
Wiedersehen mit 1. FC Kaiserslautern: Hercher der Publikumsliebling
In wenigen Wochen tritt der 1. FC Magdeburg gegen den 1. FC Kaiserslautern an, also den Verein, in dem "Hecke" nicht nur lange spielte, sondern auch zum Publikumsliebling reifte. Siebenmal duellierte sich der Außenbahnspieler im FCK-Trikot mit dem FCM, erzielte dabei sogar ein Tor.
Lesen Sie auch: Warum Philipp Herchers Wechsel zum FCM den FCK-Fans weh tat
Hercher: "Ich freue mich, dort zu sein und hoffe, dass ich denen so viele Probleme bereite, wie wir sie damals hatten, als wir gegen Magdeburg gespielt haben. Da hat sich keiner in der Kabine in Kaiserslautern darauf gefreut, weil wir wussten, dass wir wieder 90 Minuten dem Ball hinterherlaufen müssen."
Eine Eigenheit im System von Christian Titz, die ihm offenbar so sehr gefiel, dass er nach Magdeburg wechselte, wie er im Podcast sagte. Das und die Stimmung in der Avnet-Arena. Immer wieder lade er Familie und Freunde ins Magdeburger Rund ein und verlangt von ihnen: "Bitte sagt mir, was ihr in den ersten Minuten des Spiels gedacht habt."
Vor allem das Einpeitschen der Fans zu Beginn einer Partie imponiert Hercher: "Ich bekomme da Gänsehaut und freue mich wie ein kleines Kind."
Die Stimmung der Magdeburger Fans im heimischen Stadion hat Hercher auf dem Rasen bisher nur als Teil der Auswärtsmannschaft mitbekommen. Bald vielleicht dann auch, wenn er selber das erste Mal als Blau-Weißer von Beginn an auf dem Platz steht. Die Vorfreude ist groß: "Das jetzt alle zwei Wochen zu erleben, ist Wahnsinn."