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SERIE: 60 JAHRE FCM (TEIL 3) Vorbild-Fußball, Heimmacht und Bubi-Elf: So wurde der FCM erstmals DDR-Meister

Da lobte selbst der DDR-Generalsekretär: Mit einer Bubi-Mannschaft wurde der 1. FC Magdeburg 1972 erstmals DDR-Meister. Erinnerungen an ein besonderes Heimspiel.

Von Hans-Joachim Malli 03.03.2025, 15:00
Das proppevolle Ernst-Grube-Stadion beim Heimsieg des 1. FC Magdeburg gegen Carl Zeiss Jena am 3. März 1972.
Das proppevolle Ernst-Grube-Stadion beim Heimsieg des 1. FC Magdeburg gegen Carl Zeiss Jena am 3. März 1972. (Foto: Repro Achim Malli)

Magdeburg/DUR – In diesem Jahr, am 22. Dezember, begeht der 1. FC Magdeburg seinen 60. Geburtstag. In den sechs Jahrzehnten feierte der Club große Erfolge, erlitt aber auch manchen Rückschlag. „Magdeburg Blau-Weiß“ beleuchtet die Geschichte in Geschichten. Heute: der 3. März 1972

Jener Freitagabend vor nunmehr 53 Jahren hielt für uns angehende Abiturienten mindestens drei Alternativen bereit. Da war zum einen die Disko im Schulclub der „OvG“ (Erweiterte Oberschule Otto von Guericke) an der Brandenburger Straße.

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In der Stadthalle spielte zeitgleich die Klaus-Lenz-Modern-Soul-Big-Band. Doch die Mehrzahl unserer Klasse entschied sich für das Oberliga-Topspiel zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem FC Carl Zeiss Jena.

FCM holt Meisterschaft mit sehr junger Mannschaft

Mit 45.000 weiteren Zuschauern im proppevollen Ernst-Grube-Stadion fieberten wir im Gipfeltreffen unter Flutlicht zwischen dem Tabellenführer aus Jena (1.) und dem punktgleichen FCM (2.) mit den Gastgebern mit. Wir sollten unsere Entscheidung nicht bereuen. Mit einem fulminanten 5:0 katapultieren sich die Blau-Weißen an die Tabellenspitze, sollten die führende Position an den folgenden acht Spieltagen nicht mehr abgeben.

Doppeltorschütze Jürgen Sparwasser.
Doppeltorschütze Jürgen Sparwasser.
(Foto: Repro Achim Malli)

Die mit 22,3 Jahren jüngste Meisterelf aller Zeiten sicherte sich nicht nur ihren ersten Meisterpokal, sondern gewann auch alle 13 Heimspiele. „Wir dachten damals auch nur von Spiel zu Spiel. Doch nach diesem Triumph wollten wir den Titel, gaben bis zum Ende Gas“, erinnert sich der seinerzeit als Linksaußen aufgebotene Axel Tyll (damals 18).

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Hatten die Elbestädter in 22 Punktspielen gegen die Thüringer zuvor nur fünf gewinnen können, ließen sie den Altstars um Peter Ducke diesmal keine Chance. Jürgen Sparwasser brachte das Krügel-Team bereits nach vier Minuten mit 1:0 in Führung, Hans-Jürgen Hermann traf zum 2:0. Das hatte auch zur Pause Bestand, wobei FCM-Kapitän und Libero Manfred Zapf zweimal auf der Linie retten musste.  

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Drei Minuten nach Wiederbeginn staubte Sparwasser zum 3:0 ab. Jürgen Pommerenke nach einem 60-Meter-Solo von Sparwasser und Vorstopper Wolfgang Abraham zwei Minuten vor Schluss erhöhten zum 5:0-Endstand.

Danach bejubelten die Magdeburger, die ohne Auswechslungen in der Aufstellung Uli Schulze, Manfred Zapf, Detlef Enge, Jürgen Achtel, Wolfgang Abraham, Klaus Decker, Jürgen Pommerenke, Wolfgang Seguin, Hans-Jürgen Hermann, Jürgen Sparwasser, Axel Tyll durchspielten, und ihr Trainer Heinz Krügel mit den euphorisierten Fans den wichtigen Sieg auf dem Weg zur Meisterschaft.

Günther Schneider, Generalsekretär des DDR-Fußballverbandes, anerkannte: "So wie es der 1. FCM demonstrierte, stellen wir uns alle gutklassigen Fußball vor." Dem war an diesem sternenklaren Abend nichts mehr hinzuzufügen.